Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Erstellung der Modellbibliothek<br />
Daher wird die Interpolation unter Berücksichtigung des theoretischen zeitlichen Verlaufes<br />
der solaren Einstrahlung durchgeführt. Dieser berechnet sich aus der Solarkonstanten und<br />
einer Winkelprojektion des gerichteten Strahlungsvektors auf die Normale.<br />
Die Solarkonstante gibt an, welche Strahlungsenergie pro 1s auf eine<br />
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung ausgerichtete Fläche von 1m 2 Isol 1352 W/m<br />
ohne Berücksichtigung der<br />
Erdatmosphäre fällt. Hierbei wird angenommen, dass der Abstand der Fläche zur Sonne dem<br />
mittleren Erdbahnradius entspricht [DuBe-74]. Den theoretisch auf eine horizontal orientierte<br />
Fläche am Erdboden gelangenden Anteil erhält man durch die Projektion des gerichteten<br />
Strahlungsvektors auf die Normalenrichtung als . Der Mittelwert des<br />
theoretischen Verlaufes im Intervall wird durch die Integration über dieses<br />
Zeitintervall und Division durch seine Zeitdauer berechnet (Abb. 82).<br />
2<br />
=<br />
Iex() t = Isol cosθz()<br />
t<br />
( Iex() t ) [ Ti-1, Ti] Iex() t<br />
T i<br />
1<br />
= ------ I<br />
∆T∫<br />
ex() t dt<br />
Ti – 1<br />
Als Näherung für die einfallende Strahlung Ib() t bzw. Id() t kann man den Quotienten aus<br />
dem theoretischen Strahlungswert Iex() t zum betrachteten Zeitpunkt durch dessen Mittelwert<br />
Iex() t im betrachteten Tabellenintervall multipliziert mit dem Tabellenwert Id, b () t<br />
betrachten. Die Abschwächung der extraterrestrischen Strahlung beim Durchqueren der<br />
Atmosphäre kann in erster Näherung über das stündliche Intervall als konstant angenommen<br />
werden und entfällt, da sie gleichermaßen im Zähler und Nenner als Produkt vorkommt.<br />
Gerade im Bereich des Sonnenaufganges und Sonnenunterganges ist diese Näherung problematisch,<br />
da das horizontal einfallende Sonnenlicht häufig niedrig liegende Dunstschichten<br />
durchqueren muss (Abb. 83).<br />
Neben der extraterrestrischen Strahlung zum Zeitpunkt t wird zur Berechnung des Mittelwertes<br />
das Integral der extraterrestrischen Strahlung im aktuellen Zeitintervall ∆T<br />
benötigt. Die<br />
Berechnung des Integrals wird in einer eigenen Modellkomponente durchgeführt (siehe<br />
Abb. 86.: Modellkomponente Integration).<br />
5.3.2.6 Implementierung<br />
mit Ti – 1<<br />
t ≤ Ti ∆T = Ti– Ti – 1 = 1h<br />
i = 1,2,3,...<br />
Abbildung 82: Berechnung stündlicher Mittelwerte der extraterrestrischen<br />
Strahlung<br />
Id, b () t<br />
Id, b() t ≈ Iex() t ⋅ ----------------<br />
Iex() t<br />
Abbildung 83: Interpolation der Beam- und Diffusstrahlung<br />
unter Berücksichtigung<br />
des Verlaufes der extraterrestrischen<br />
Strahlung.<br />
Alle Strahlungsmodelle besitzen einheitliche, gerichtete Schnittstellen. Alle Schnittstellenvariablen<br />
werden als Potentialvariablen übergeben. Da es bei den Wärmeströmen um Bestrahlungsstärken<br />
in [W/m 2 ] handelt, werden auch die Wärmeströme als Potentialvariablen<br />
übergeben.<br />
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