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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Die Vorgehensweise der Modellerstellung<br />

Bei der Beschreibung großer, komplexer physikalischer Systeme gelangt man zu hoch komplexen<br />

mathematischen Modellen. Ihr Anteil ist in stetigem Wachstum begriffen. Neben einer<br />

immer größeren Anzahl von Anforderungen an Systemneuentwicklungen sind auch bestehende<br />

Systeme im Hinblick auf eine verbesserte Prozessführung detaillierter zu analysieren.<br />

Auch erlaubt die steigende Leistungsfähigkeit verfügbarer Rechnersysteme die Betrachtung<br />

umfangreicher Modelle, die bislang nicht mit vertretbarem Aufwand zu simulieren waren<br />

[Pan-99].<br />

Gerade bei der Entwicklung und Behandlung solcher Modelle kann die Anwendung generischer<br />

Konzepte von großer Bedeutung für die Entwurfseffizienz und Qualität sein. Denn<br />

neben der Einsparung des Entwicklungsaufwandes von Neuentwürfen reduziert der Einsatz<br />

bereits vorhandener, getesteter Modelle die Häufigkeit von Fehlern.<br />

Unter generischer Erzeugung komplexer mathematischer Modelle sollen (wie im allgemeinen<br />

Falle eines Software-Entwicklungsprozesses [Ave et al.-98]) alle Methoden, Techniken und<br />

Werkzeuge verstanden werden, die bei der Neuentwicklung eines Systems die Wiederverwendung<br />

unterstützen. Wieder verwendet werden sollen Erfahrungen aus vorangegangenen Entwicklungsprozessen,<br />

allgemeines Domänenwissen, Entwicklungsschritte und vor allem<br />

bereits existierende Produkte.<br />

Im Falle der mathematischen Modellbildung handelt es sich bei den Produkten um mathematische<br />

Modelle. Letztere können Komponenten oder vollständige Systeme beschreiben. Sie<br />

können in Form mathematischer Spezifikationen oder in Form implementierter Codes vorliegen.<br />

Die Nutzung generischer Konzepte bei der Modellerstellung bedeutet nicht, dass der komplette<br />

Erstellungsprozess automatisiert werden kann. Vielmehr ist es das Ziel, die Arbeit des<br />

Modellentwicklers bei der Erstellung eines physikalischen Ersatzmodells durch eine wiederverwendungsorientierte<br />

Vorgehensweise zu unterstützen. Basierend auf dem physikalischen<br />

Ersatzmodell kann dann eine automatische Codegenerierung erfolgen.<br />

Eine Besonderheit der Anwendungsdomäne mathematische Modellbildung ist, dass ein hoher<br />

Anteil fachspezifischen Domänenwissens zur Modellbildung, Regelungstechnik und Simulation<br />

notwendig ist. Es liegt aber auch eine Vielzahl häufig wiederkehrender, ähnlicher Problemstellungen<br />

vor. Daher erscheint die Nutzung wiederverwendungsorientierter Konzepte<br />

lohnend.<br />

Zur Realisierung eines möglichst hohen Wiederverwendungsanteils bei der Modellerstellung<br />

sind verschiedene Konzepte von Vorteil, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.<br />

Die Systemdekomposition anhand des V-Modells (Abschnitt 2.3) führt zu einer komponentenbasierten<br />

Beschreibung und elementaren, wiederverwendbaren Bausteinen [MeLi-00a].<br />

Die Bausteine sind in einer geeigneten Bibliotheksstruktur (Abschnitt 2.5) zu hinterlegen.<br />

Darüberhinaus sind auch komplexere Bausteine in der Bibliothek zu speichern, die bereits das<br />

Resultat der Komposition elementarer Bausteine darstellen.<br />

Die Ausprägung der Schritte Selektion, Adaption und Komposition in der Anwendungsdomäne<br />

(Abschnitt 2.5) sind Voraussetzung für das Wiederauffinden und die Wiederverwendung<br />

der Bausteine. Die Anwendung einer Top-Down-orientierten Vorgehensweise<br />

(Abschnitt 2.4) bewirkt, dass bei der Selektion möglichst komplexe Teilprozessmodelle der<br />

Bibliothek ausgewählt werden. Erst im Falle eines Nichtauffindens einer geeigneten Komponente<br />

ist die Granularität der Beschreibung zu erhöhen. Im schlimmsten Fall sind aus-<br />

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