Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Erstellung der Modellbibliothek<br />
den. Auch können komplexe Wandaufbauten mit Schichten unterschiedlicher physikalischer<br />
Eigenschaften bzw. auch die konvektiven Wärmeübergänge an der Wandoberfläche beschrieben<br />
werden.<br />
Die in den Wandmodellen verschalteten Komponenten (Wärmeleitung, Wärmeübergänge und<br />
Wärmespeicher) können durch die Farbcodierung der den Modellklassen zugeordneten Icons<br />
unterschieden werden (Abb. 56). Gelb ( ) symbolisiert ein Wärmeleitungselement, rot ( )<br />
einen Wärmespeicher, blau ( ) einen konvektiven Wärmeübergang. Der im Icon enthaltene<br />
generische Parameter (siehe Abschnitt 2.3) gibt die Anzahl der in Reihe geschalteten elementaren<br />
Schichtbausteine an.<br />
elementare Wandschicht<br />
λ λ λ λ<br />
Speicher<br />
Speicher<br />
Abbildung 56: Verschaltung einzelner Wandschichten zu Halbwänden bzw. Wänden.<br />
5.1.4 Die thermische Zone<br />
5.1.4.1 Abgrenzung und Definition<br />
Die grundlegende Strukturierungsidee eines Gebäudemodells resultiert in der Notwendigkeit,<br />
möglichst klar definierte Module zu erzeugen. Den ersten Anhaltspunkt bietet die Unterteilung<br />
des Gebäudes in Räume. In Übereinstimmung mit der VDI Richtlinie [VDI-6020] werden<br />
zum Raum alle wärmespeichernden Raumumschließungen (Wände, Fußboden, Decke),<br />
alle nicht wärmespeichernden Raumumschließungsflächen (Fenster), die Raumluft, sowie<br />
alle inneren Speichermassen (Mobiliar und Personen) gerechnet. Häufig werden Räume mit<br />
gleichem Benutzerverhalten und ähnlicher Exposition bezüglich der äußeren klimatischen<br />
Einflüsse zu thermischen Zonen zusammengefasst und mit einheitlichen physikalischen<br />
Eigenschaften beschrieben. Die Bilanzierung der Wärmeströme erfolgt so im Raumluftknoten<br />
der thermischen Zone. Besteht eine thermische Zone aus mehreren Räumen, so müssen auch<br />
die inneren Trennwände als innere Speichermasse aufgefasst werden.<br />
Die Aufteilung eines Gebäudes in thermische Zonen erfolgt bei der hier angewendeten<br />
Methode durch Zerschneidung aller Wände innerhalb der Wandmitten. Jede der Halbwände<br />
wird der näherliegenden thermischen Zone zugerechnet. Die so zu einer thermischen Zone<br />
gehörigen Halbwände werden im folgenden als Innenwandhälfte bezeichnet. Sie besitzen<br />
individuelle Speichertemperaturen und stehen nach außen nur durch den direkten Kontakt,<br />
also die Wärmeleitung im Festkörper, mit den anschließenden Wandhälften im Austausch.<br />
Die verbleibenden äußeren Halbwände aller Außenwände des Gebäudes können auch individuelle<br />
Speichertemperaturen besitzen und stehen über noch näher zu beschreibende Mechanismen<br />
mit der Außenwelt im Austausch (Abb. 57).<br />
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