Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Charakterisierung und Auswahl einer Entwicklungsumgebung<br />
Die Aufgabe des type 16 ist es, diese Daten zur Ankopplung an das Gebäudemodell type 56<br />
geeignet aufzubereiten. So sind die stündlichen Datensätze zu interpolieren und anhand der<br />
Sonnenposition die Einstrahlung auf beliebig geneigte und orientierte Oberflächen zu berechnen.<br />
Man unterscheidet hierbei die direkte solare Einstrahlung (Beam-Strahlung) und die von<br />
der Atmosphäre gestreute Strahlung (diffuse Strahlung).<br />
Gerade die Güte der Interpolation ist von überraschend großer Bedeutung für die Simulation.<br />
Beispielsweise bei Anwendung einer einfachen linearen Interpolation folgt im Bereich der<br />
Sonnenauf- und -untergänge eine resultierende solare Einstrahlung, obwohl sich die Sonne<br />
unterhalb des Horizontes befindet. Der auf die Fensternormale projizierte Anteil der Beam-<br />
Strahlung für Ost- bzw. Westfenster ist aber aufgrund des sehr niedrigen Sonnenstandes sehr<br />
groß. Als Artefakt werden sich zu diesen Zeiten sehr hohe solare Einträge in die entsprechenden<br />
Räume einstellen. TRNSYS vermeidet diese Problematik weitgehend, indem es den analytisch<br />
berechneten Kurvenverlauf der extraterrestrischen solaren Einstrahlung zur<br />
Interpolation der stündlichen Datensätze verwendet.<br />
θz γs δ<br />
ω<br />
φ<br />
Zenitwinkel<br />
Azimutwinkel<br />
Deklination<br />
Stundenwinkel<br />
geograph.Breitengrad<br />
Süd<br />
γs =0 o<br />
-<br />
ω<br />
+<br />
θz =90 o<br />
Zenit und Azimutwinkel<br />
cosθ z = sinδ ⋅ sinφ<br />
+ cosδ ⋅ cosφ ⋅ cosω<br />
cosδsinω<br />
sinγs<br />
= ----------------------sin<br />
θz Abbildung 40: Berechnung der aktuellen Sonnenposition (nach [Kle et al. 1996])<br />
Zur Berechnung der solaren Einstrahlung auf eine beliebig geneigte Oberfläche benötigt der<br />
Strahlungsprozessor als Eingangsgrößen die geeignet interpolierte diffuse Strahlung und die<br />
gerichtete Beam-Strahlung auf eine horizontale Fläche.<br />
Die aktuelle Sonnenposition, spezifiziert durch den Zenit- und Azimutwinkel, folgt aus trigonometrischen<br />
Überlegungen (Abb. 40). TRNSYS zählt den Azimutwinkel γs vom lokalen<br />
Meridian d.h. der Südrichtung zur Projektion der Sonnensichtlinie in die Ebene. Der Stundenwinkel<br />
wird morgens positiv, abends negativ gezählt.<br />
Basierend auf diesen Daten kann dann die Gesamteinstrahlung auf die beliebig geneigte Fläche<br />
berechnet werden. Hierbei werden die separat berechneten Anteile von Beam-Strahlung,<br />
Diffusstrahlung sowie der vom Erdboden reflektierten Strahlung auf die Fläche addiert. Die<br />
Orientierung der beliebig geneigten Fläche wird durch zwei Winkel beschrieben. Dies ist zum<br />
einen ihr Neigungswinkel zur Horizontalen. Zum anderen ist dies der Winkel zur Beschrei-<br />
γ s<br />
θ z =0 o<br />
θ z<br />
Ost<br />
γs = – 90<br />
o<br />
γs =90<br />
West<br />
o<br />
Nord<br />
γs =180 o<br />
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