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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Charakterisierung und Auswahl einer Entwicklungsumgebung<br />

So ist die unsortierte DAE zu sortieren (Abb. 43). Hierzu werden die Vektoren x und<br />

in einen expliziten und impliziten Teilvektor aufgespalten. Der explizite Anteil des Vektors<br />

enthält nun alle algebraischen Variablen, die explizit aus den anderen Variablen<br />

berechnet werden können. Diese können vor der numerischen Integration verborgen werden<br />

(Abb. 43). So fallen an dieser Stelle alle Schnittstellenvariablen weg, welche durch den komponentenbasierten<br />

Entwurf in die mathematische Beschreibung eingeflossen sind.<br />

· () t yt ()<br />

y<br />

e<br />

y() t<br />

Auch können wesentlich einfacher konsistente Anfangswerte für die Zustandsvariablen<br />

bestimmt werden, da zunächst nur der implizite Anteil von xt () in 0= f<br />

betrachtet werden muss und die Anfangswerte des expliziten Anteils direkt berechnet werden<br />

können. Die vom sortierten DAE-System ausgehende numerische Integration kann so wesentlich<br />

effizienter erfolgen.<br />

r x ·i i<br />

( , xy , , upt , , )<br />

Block-Lower-Triangular-Transformation<br />

Ein gängiges Verfahren zur möglichst expliziten Auflösung eines Gleichungssystems der<br />

Form 0 = fzyupt ( , , , , ) mit<br />

z x<br />

ist die Block-Lower-Triangular-Transformation (BLT).<br />

Das Verfahren beschreibt, wie durch Permutation der Gleichungen und Unbekannten eine<br />

rekursiv auflösbare Form des Gleichungssystems erstellt werden kann [Ott-99d]. Hierzu wird<br />

die Struktur des Gleichungssystems durch eine Inzidenzmatrix abgebildet (Abb. 44). In ihr<br />

wird in der k-ten Spalte und der i-ten Zeile mit 0 oder 1 markiert, ob die k-te Variable in der iten<br />

Gleichung vorkommt oder nicht. Durch Permutationen der Unbekannten und Gleichungen<br />

wird die Inzidenzmatrix und damit auch das Gleichungssystem in die untere Dreiecksform<br />

gebracht. Danach ist ein rekursives Auflösen möglich. Im Beispiel (Abb. 44) wurden die<br />

Variablen unterstrichen, nach denen die jeweiligen Funktionen aufzulösen sind.<br />

·T T<br />

[ , y ] T<br />

=<br />

Somit ist zunächst f2( z1) = 0 nach z1 und f1( z2, z3) = 0 nach z3 aufzulösen, dann<br />

f3( z1, z2, z3) = 0 nach z2 .<br />

Nachdem jeder Gleichung eine Variable zugeordnet werden kann, nach der diese aufzulösen<br />

ist, kann das Gleichungssystem als gerichteter Graph aufgefasst werden (Abb. 44). Die Knoten<br />

des Graphen repräsentieren die einzelnen Gleichungen. Innerhalb der Knoten bedeutet<br />

f → z , dass die Funktion f nach z<br />

aufzulösen ist. Die gerichteten Kanten des Graphen<br />

bedeuten, dass die an der Pfeilspitze berechnete Variable von der Gleichung am Pfeilende<br />

benötigt wird.<br />

Von besonderer Bedeutung für die Berechnung des Gleichungssystems ist das Auftreten von<br />

Schleifen innerhalb des gerichteten Graphen. Dies bedeutet, dass die zugehörigen Variablen<br />

voneinander abhängen und nicht rekursiv berechnet werden können. Nach ihrer Detektion<br />

werden die Schleifen zu „Superknoten“ zusammengefasst und der resultierende azyklische<br />

Graph rekursiv ausgewertet.<br />

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