Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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6.3.3 Der Testfall A: Stoßlüften<br />
Die Validierung der Modellbibliothek<br />
Testfall A beschreibt ein Stoßlüften nach vorgegebenem Zeitschema und konstant zu haltenden<br />
Raumtemperatursollwerten. Die Abb. 117 zeigt die Simulationsergebnisse zu den Raumlufttemperaturen<br />
des Modelica-Modells sowie des TRNSYS-Referenzmodells für Testfall A.<br />
Da innerhalb der geheizten Räume die Raumlufttemperaturen geregelt werden und bei beiden<br />
Modellansätzen überwiegend auf dem Sollwert bleiben, kann ihre Übereinstimmung nicht als<br />
signifikantes Kriterium zur Überprüfung der Modellansätze genutzt werden.<br />
Während des Stoßlüftens kommt es allerdings - aufgrund der limitierten Heizleistung - trotz<br />
der Regelung zu Einbrüchen der Raumlufttemperatur. Folgende Kriterien können daher zum<br />
Vergleich der beiden Modellansätze herangezogen werden: zum einen die Tiefe der Einbrüche<br />
der Raumlufttemperatur im Lüftungsfall, zum anderen die erforderlichen Heizströme, darüber<br />
hinaus die Raumlufttemperatur innerhalb des unbeheizten Dachstuhls. Die Raumlufttemperaturen<br />
(Abb. 117) zeigen eine nahezu vollständige Übereinstimmung zwischen beiden Modellansätzen.<br />
In Abb. 118 schließen sich die Empfindungstemperaturen an. Diese können, da die Raumlufttemperatur<br />
geregelt wird, durchaus Abweichungen zum Sollwert der Raumlufttemperatur<br />
aufweisen. Insbesondere bei solarer Einstrahlung wird dies deutlich. Dies erklärt sich durch<br />
die Berücksichtigung der Oberflächentemperaturen der Raumwände in der Empfindungstemperatur.<br />
Diesen wird jedoch gerade die durch die Fenster in den Raum einfallende solare Einstrahlung<br />
zugeschlagen. Das Wohnzimmer mit seinem ausgedehnten Südfenster sowie,<br />
entsprechend dem Sonnenlauf von Ost nach West, etwas später das Kinderzimmer mit seinem<br />
Westfenster zeigen deutliche Maxima der Empfindungstemperatur in Abb. 118.<br />
An dieser Stelle sei auf die Bedeutung der Interpolation der nur stündlich vorhandenen Wetterdaten<br />
hingewiesen. Unter Anwendung einer rein linearen Interpolation der stündlichen<br />
Strahlungswerte ergaben sich im Modelica-Modell als Artefakt extreme Peaks der solaren<br />
Einstrahlung auf die Westfassade bei Sonnenuntergang. Diese schlugen direkt auf die Empfindungstemperatur<br />
durch. Erst die Berücksichtigung des Kurvenverlaufes der extraterrestrischen<br />
Einstrahlung zur Interpolation vermied diese Artefakte.<br />
Ein Einfluss der thermischen Speicherfähigkeit der Raumwände zeigt sich auch bei der geringeren<br />
Tiefe der Temperatureinbrüche während des Stoßlüftens in Abb. 118 im Vergleich zur<br />
Raumlufttemperatur in Abb. 117.<br />
In Abb. 119 werden die momentan zugeführten Heizleistungen zur Aufrechterhaltung des<br />
Raumlufttemperatursollwertes aufgezeigt. Die Heizungen sind ideal im Zeitverhalten, nur die<br />
maximal verfügbare Heizleistung pro Raum ist limitiert. Die volle Heizleistung wird nur während<br />
des Stoßlüftens angefordert. Hier könnte man durch Abschalten der Heizkörper während<br />
der Lüftungsphase Energie einsparen.<br />
Auch hier findet sich eine nahezu vollständige Übereinstimmung der Ergebnisse beider Simulationsansätze.<br />
Eine geringfügige Abweichung, wie die geringe Diskrepanz der solaren Beam-<br />
Strahlung auf die Westfassade am 5. Tag erwarten lässt (siehe Abb. 115), zeigt sich im Kinderzimmer.<br />
Da TRNSYS von einer geringeren solaren Einstrahlung ausgeht, fordert es auch<br />
eine geringfügig höhere Heizleistung im Kinderzimmer. Die Abweichungen bleiben jedoch<br />
gering.<br />
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