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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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4.3 Dymola/Modelica<br />

4.3.1 Die Entwicklungsumgebung<br />

4.3.1.1 Charakteristika<br />

Charakterisierung und Auswahl einer Entwicklungsumgebung<br />

Die Dymola-Urversion wurde von H. Elmqvist schon im Jahr 1978 vorgestellt [Elm-78]. Ihre<br />

zentralen Charakteristika sind die gleichungsbasierte Implementierung der nicht berechnungskausalen<br />

Beschreibungsformen, die Definition von Modellen und Modellklassen zur<br />

wiederverwendungsorientierten Systementwicklung und vertikalen Strukturierung. Die Kausalitätszuordnung<br />

erfolgt mittels graphentheoretischer Methoden. Das Gleichungssystem<br />

wird mittels symbolischer Umformungen soweit wie möglich reduziert. Entscheidend für die<br />

Anwendbarkeit des Konzeptes waren die Arbeiten von Pantelides 1988 [Pan-88]. Er entwickelte<br />

einen Algorithmus zur Indexreduktion von DAE Systemen. Später kamen Ergänzungen<br />

zur Beschreibung hybrider Systeme hinzu.<br />

In Abb. 42 wird ein Überblick über das Dymola-Programmpaket gegeben. Die Vorbereitungen<br />

zur Simulation umfassen die Erstellung des physikalischen Ersatzmodells durch den<br />

Anwender, die automatische Erzeugung des mathematischen Modells und die Code-Erzeugung.<br />

Die Modellerstellung wird durch einen graphischen Editor unterstützt. Die Zuordnung<br />

der Module des Programmpaketes zu den einzelnen Schritten wird im folgenden erläutert.<br />

4.3.1.2 Erstellung des physikalischen Ersatzmodells<br />

Dymola verfügt über einen graphischen Modelleditor mit dessen Hilfe das physikalische<br />

Ersatzmodell des zu beschreibenden Systems manuell vom Anwender erstellt wird. Dieses<br />

hat die Form eines Objektdiagrammes (Abb. 42). Innerhalb des Objektdiagramms befinden<br />

sich einzelne Komponenten, die letztendlich Abbilder realer technischer Komponenten des zu<br />

beschreibenden Systems darstellen. Es kann sich um einzelne Anlagenkomponenten, Aggregate,<br />

technische Maschinen oder Bauteile handeln. Diese werden, sofern sie einzelne Komponenten<br />

aggregieren, durch eigene Objektdiagramme beschrieben. Diese hierarchische<br />

Strukturierung ermöglicht eine realitätsnahe Beschreibung, die das intuitive, bausteinorientierte<br />

Verständnis einer technischen Anlage unterstützt. Am Ende der Aggregationshierarchie<br />

gelangt man zu atomaren Komponenten. Erst in diesen wird das physikalische Verhalten in<br />

Form physikalischer Gesetzmäßigkeiten spezifiziert.<br />

Die Wechselwirkung der realen technischen Komponenten wird in den Objektdiagrammen,<br />

also auf Modellebene, durch Verbindungslinien beschrieben. Die Verbindungslinien repräsentieren<br />

echte physikalische Verbindungen wie beispielsweise Flansche, Wellen, Rohrleitungen<br />

oder Kabel. Längs dieser Verbindungslinien werden die Massen-, Energie- oder Informationsflüsse<br />

ausgetauscht. Als nicht berechnungskausale Simulationsumgebung fordert der<br />

Dymola-Editor an dieser Stelle keine Definition einer Flussrichtung. Allerdings kann sie im<br />

Einzelfall festgelegt werden, falls das reale System über eine offensichtliche, zwingende<br />

Flussrichtung verfügt.<br />

Die Tätigkeit der Modellerstellung wird unterstützt durch hierarchisch strukturierte Komponentenbibliotheken.<br />

Durch Selektion einer geeigneten Komponente, ihrer Anpassung an die<br />

Charakteristika ihres aktuellen Einsatzortes - beispielsweise durch Festlegung geeigneter Systemparameter<br />

und ihrer Verschaltung im Objektdiagramm - wird die graphische Modellspezifikation<br />

erstellt. Der Anwender erstellt so das physikalische Ersatzmodell.<br />

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