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Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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4.2 TRNSYS<br />

4.2.1 Die Entwicklungsumgebung<br />

Charakterisierung und Auswahl einer Entwicklungsumgebung<br />

Die Abkürzung TRNSYS steht für transient systems simulation. Es handelt sich um ein Programmpaket<br />

zur Simulation zeitabhängiger Prozesse in modular strukturierbaren Systemen<br />

[Trn-02]. Es wurde 1974 am Solar Energy Laboratory der <strong>Universität</strong> von Wisconsin in Madison<br />

entwickelt und seitdem ständig optimiert [Kle et al.-96]. Zunächst soll TRNSYS kurz<br />

charakterisiert werden.<br />

Das TRNSYS Programmpaket besteht aus dem Umgebungsprogramm (TRNSHELL), aus<br />

Zusatzprogrammen zur Aufbereitung und Editierung der Eingabefiles (PREBID, PRESIM,<br />

TRNSED, IISiBat), dem eigentlichen Simulationsprogramm (TRNSYS) sowie aus Programmteilen<br />

für die Aufbereitung und Darstellung der Resultate (PLOT, SPREAD,<br />

ONLINE). IISiBat kann auch an Stelle von TRNSHELL als integrierte Simulationsumgebung<br />

verwendet werden. Das eigentliche Simulationsprogramm arbeitet im Batch-Betrieb, d.h. alle<br />

Eingaben und Ausgaben erfolgen über entsprechende Files.<br />

TRNSYS untergliedert sich in zwei Hauptteile.<br />

Die eigentliche Simulationsmaschine übernimmt das Einlesen der Daten, die Strukturierung<br />

des zu simulierenden Systems sowie die Steuerung und Lösung der Simulationsaufgabe. Sie<br />

ist monolithisch implementiert und bleibt dem Anwender weitgehend verborgen.<br />

Der zweite, offene, modular gestaltete Teil besteht aus einzelnen Komponenten-Subroutinen.<br />

Dieser Teil kann vom Benutzer verändert werden, d.h. durch neue oder auch verbesserte<br />

Module ergänzt werden. So werden alle technischen Einzelkomponenten des zu simulierenden<br />

Systems durch solche sogenannte type-Subroutinen beschrieben. Sie verfügen an den<br />

Schnittstellen über eine Liste möglicher Ein- und Ausgabegrößen, Systemparameter und auch<br />

ihre Zustandsgrößen. Innerhalb der Subroutinen findet sich die Implementierung des mathematischen<br />

Komponentenmodells. Letztendlich reduziert sich die Modellerstellung im konkreten<br />

Anwendungsfall auf die Selektion geeigneter Komponenten, ihre Parametrierung und<br />

Verschaltung zu einem Gesamtsimulationsmodell. Es existieren unterschiedliche Versionen<br />

der einzelnen Komponenten zur Abbildung unterschiedlicher Detaillierungsgrade. In<br />

beschränktem Umfang kann die Art der Modellierung auch durch die gewählten Systemparameter<br />

eingestellt werden. Eine besondere Stellung bei der Simulation thermischen Gebäudeverhaltens<br />

nimmt der type 56 als Repräsentant eines allgemeinen Mehrzonengebäudes ein.<br />

Darüberhinaus existieren rein informationsverarbeitende types zur Darstellung oder auch<br />

Summenbildung einzelner Größen, die kein reales technisches Pedant besitzen. Viele der<br />

TRNSYS-types beinhalten quasistationäre Systembeschreibungen. Eine explizite Bestimmung<br />

der Zustandsgrößen erfolgt daher nicht in allen Fällen.<br />

Die TRNSYS-types repräsentieren letztendlich in einer Bibliothek abgelegte Modellklassen,<br />

deren Instanzen (hier units genannt) innerhalb eines Objektdiagramms miteinander verschaltet<br />

werden können. Bei der Verschaltung muss explizit definiert werden, welche In- und Output-Variablen<br />

einer Komponente mit den entsprechenden In- und Output-Variablen der<br />

anderen verbunden werden. Diese Verbindung entspricht je nach Variable einem eindeutig<br />

gerichteten Massen-, Energie- oder auch Informations-Fluss, wobei auch Schleifen auftreten<br />

können. Es handelt sich somit um eine blockschaltbildorientierte Entwurfsmethode.<br />

Es existieren sehr umfangreiche Bibliotheken einsetzbarer TRNSYS-types. Man findet neben<br />

einer Vielzahl von Gebäudemodellen (Ein- und Multizonenmodelle unterschiedlicher Detail-<br />

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