Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Konzepte zur Strukturierung<br />
einzelnes Objekt einer Klasse wird als Instanz bezeichnet. Im Rahmen der objektorientierten<br />
mathematischen Modellbildung spricht man stattdessen von Modellklassen. Deren Instanzen,<br />
also die Objekte, werden als Modelle bezeichnet.<br />
Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Modellklassen und Modellen. Modellklassen<br />
dienen als formale Spezifikation der physikalischen Eigenschaften und des Verhaltens.<br />
Sie stellen computerlesbare Wissensspeicher dar, die bei der Modellerstellung genutzt werden.<br />
Erst die Modelle als Instanzen der Modellklassen erlauben nach automatischer Codegenerierung<br />
die Simulation.<br />
Neben ihrem Namen oder Bezeichner verfügt eine Klasse über Attribute und Operationen.<br />
Die Attribute in der mathematischen Modellbildung sind letztendlich Konstanten-, Parameter-<br />
und Variablendeklarationen. Die Rolle der Operationen übernehmen mathematische<br />
Gleichungen.<br />
Objekte, also auch Modelle, unterscheiden sich durch individuelle Attribute. Während in der<br />
Modellklasse allenfalls der Typ, der Wertebereich und eventuell Default-Werte definiert werden,<br />
besitzen die instantiierten Modelle individuell unterscheidbare Werte. Ihre Parametrierung<br />
ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Instantiierung zur Erzeugung unterscheidbarer<br />
Modelle.<br />
Darüber hinaus gibt es innerhalb der Modellklasse vollständig definierte und parametrierte<br />
Attribute, die allen Objekten der Klasse gemein sind. So können beispielsweise allgemeingültige<br />
physikalische Konstanten oder gemeinsam genutzte Stoffdaten allen betroffenen Objekten<br />
zur Verfügung gestellt werden. Eine Änderung eines solchen Parameters wirkt sich<br />
unmittelbar auf alle Instanzen der Klasse aus.<br />
Tabelle 1: Analogie der Begriffsbildung<br />
Softwareentwicklung Mathematische Modellbildung<br />
Klasse Modellklasse<br />
Objekt, Instanz Modell<br />
Attribute Konstanten-, Parameter- und Variablendeklarationen<br />
Operationen mathematische Gleichungen<br />
Die Klassen können in einem Klassendiagramm graphisch dargestellt werden. Innerhalb<br />
eines jeden Klassendiagrammes können auch Objekte eingezeichnet werden. Ein Klassendiagramm,<br />
das ausschließlich Objekte enthält, wird als Objektdiagramm bezeichnet. Die Zugehörigkeit<br />
des Objektes zu einer Klasse wird durch Angabe des Klassennamens<br />
gekennzeichnet. Die Klassen oder Objekte sind durch Verbindungslinien miteinander verknüpft.<br />
Längs dieser Verbindungslinien werden Informationen ausgetauscht. Als Spezialfälle<br />
von Verbindungslinien können gerichtete Linien existieren, bei denen die Informationsflussrichtung<br />
festgelegt wird. Das Klassen- oder Objektdiagramm beschreibt so neben der Untergliederung<br />
des Gesamtsystems vorwiegend die Topologie. Dies beschränkt sich jedoch auf<br />
die Verbindungsstruktur der Komponenten innerhalb einer Hierarchieebene.<br />
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