22.02.2013 Aufrufe

Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Dokument_1.pdf (2548 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Vorgehensweise der Modellerstellung<br />

Eine bessere Lösung dieser Problematik liefert die später vorgestellte Methode des objektorientierten<br />

Entwurfs (Abschnitt 3.1). Sie verfügt über eine Vererbungshierarchie analog dem<br />

Klassenprinzip der objektorientierten Programmierung. So ist es möglich, Modellklassen der<br />

Komponentenmodelle längs einer Vererbungshierarchie sukzessive zu detaillieren.<br />

2.4.2 Bottom-Up-Strategie<br />

Die Bottom-Up-Strategie erstellt ein möglichst genaues, detailliertes Modell durch Komposition<br />

elementarer Bausteine (Abb. 8). Während des Entwicklungsprozesses steht kein lauffähiges<br />

Gesamtmodell zur Verfügung.<br />

Die Vorgehensweise wird unterstützt durch die Nutzung von Komponentenbibliotheken mit<br />

vorkonfektionierten Komponentenbausteinen. Die Modellerstellung reduziert sich so auf das<br />

Auswählen und Verschalten der Komponentenbausteine und ist in kurzen Zeiträumen realisierbar.<br />

Die Gefahr der bausteinorientierten Modellerstellung, welche vorwiegend vorkonfektionierte<br />

Komponentenbausteine aus einer Bausteinbibliothek einsetzt, besteht darin, sehr schnell<br />

unnötig komplexe Gesamtsysteme zu erhalten. Von großer Bedeutung für die Entwurfseffizienz<br />

ist es daher, während der Entwicklung das Modell auf die relevanten Aspekte zu<br />

beschränken und mit einer möglichst geringen Zahl von Komponentenbausteinen zu beschreiben.<br />

Da kein lauffähiges Gesamtmodell existiert, können heuristische Vorgehensweisen bei<br />

der Entscheidung, welche Komponenten notwendig sind, nicht angewendet werden. Eine<br />

Zuordnung von Ursache und Wirkung bezüglich einzelner Bausteine ist sehr schwierig.<br />

Erst nach Erstellung des Gesamtmodells kann aufgrund der Analysen von Simulationsergebnissen<br />

das Gesamtsystem nachträglich vereinfacht werden. Es genügt hierbei häufig nicht,<br />

Komponentenbausteine zu entfernen. Vielmehr ist es erforderlich, Vereinfachungen und<br />

damit Modifikationen einzelner Komponenten vorzunehmen. Es muss daher wie im Falle der<br />

Top-Down-Strategie im Entwurfsprozess auf die Komponentenebene zurückgegangen werden.<br />

Auch hier hilft die Methode des objektorientierten Entwurfs (Abschnitt 3.1) weiter. Ähnlich<br />

der Detaillierung durch Vererbung können innerhalb einer Vererbungshierarchie (in<br />

modernen Simulationssprachen) auch Komponenten ausgetauscht werden und so auch durch<br />

vereinfachte Bausteine ersetzt werden.<br />

Hier sollte man jedoch darauf hinweisen, dass die hohe Komplexität in der Regel nicht vom<br />

Anwender zu beherrschen ist. Denn sie wurde nur durch die für den Anwender intuitive und<br />

somit auch transparente Verschaltung vorhandener Komponenten erzeugt. In der Regel wird<br />

das hinterlegte Modell hoher Komplexität dem Anwender sogar verborgen bleiben. Es dient<br />

dem Rechner zur Erzeugung eines Simulationsmodells. In diesem Fall verliert die Notwendigkeit<br />

der Vermeidung zu großer Modelle an Bedeutung. Moderne Rechnersysteme erlauben<br />

die Behandlung auch sehr hoher Modellordnungen. Moderne Simulationswerkzeuge können<br />

durch symbolische Transformationen große Modelle redundanter Komplexität vor Beginn der<br />

eigentlichen Simulation auf die notwendige Modellgröße reduzieren [Elm-93].<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!