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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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468 Edmund Hufferl, 1102<br />

Wenn nun auch nicht in infinitum Reflexion geübt wird und<br />

überhaupt keine Reflexion nötig ift, fo muß doch dasjenige gegeben<br />

fein, was diefe Reflexion möglich macht und, wie es fdmint, prin.<br />

zipiell wenigftens in infinitum möglich macht. Und da liegt das<br />

Problem.<br />

Beilage VII.<br />

Konftitution der Gleichzeitigkeit 1).<br />

a, etwa ein Ton, konftituiert ficb in einem Zeitpunkt einer beftimmten<br />

der Phafen feiner Dauer nach durch eine Urimpreffion a,<br />

an die fich die und die Modifikation zufammen mit der Urzeugung<br />

neuer Impreffionen (neuer jebtmomente) anfchließt. b fei eine<br />

gleichzeitige immanente Einheit, etwa eine Farbe, und es fei ins<br />

riuge gefaßt ein mit jenem Tonpunkt »gleichzeitiger« Punkt. Dem<br />

entfpricht in der Konftitution die Urimpreffion ß. Was haben nun<br />

a und ß gemeinfam? Was macht es, daß fie Gleichzeitigkeit kon.<br />

ftituieren und daß zwei Modifikationen a' und ß' ein Gleidmeitiggewefen<br />

konftituieren?<br />

In eine Schicht <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Bewußtfeins können mannigfaltige<br />

UrimpreMonen, Urphantasmen ufw., kurz mannigfaltige Urfprungsmomente<br />

gehören (wir können auch fagen: Urmomente <strong>des</strong> <strong>inneren</strong><br />

Bewußtfeins). FIlle zu einer Schicht gehörigen Urfprungsmornente<br />

haben denfelben Bewußtfeinscharakter, welcher wefentlich konftitutiv<br />

ift für das betreffende »Jet« : es ift für alle konftituierten Inhalte<br />

dasfelbe, die Gemeinfamkeit <strong>des</strong> Charakters konftituiert die Gleichzeitigkeit,<br />

die » Jebigkeit«.<br />

Vermöge der urfprünglichen Spontaneität <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Bewußtfeins<br />

ift je<strong>des</strong> Ur-Moment Quellpunkt für eine Kontinuität von Erzeugungen,<br />

und diefe Kontinuität ift von einer und derfelben Form,<br />

die Weife der Erzeugung, der urtemporalen Modifikation, ift für alle<br />

Urmomente diefelbe, ein und diefelbe Gefe4mäßigkeit durd)herrfcht<br />

alle Modifikationen. Diefe Gefernäßigkeit lautet: die ftetige Erzeugung<br />

<strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Bewußtfeins hat die Form einer eindimen.<br />

fionalen orthoiden Mannigfaltigkeit, alle Urmomente innerhalb einer<br />

Schicht erfahren diefelbe Modifikation (fie erzeugen diefelben Vergangenheitsmomente).<br />

IV° die Modifikationen zweier <strong>zur</strong> felben<br />

Schicht gehörigen Urmomente, die denfelben Fibftand von den ent.<br />

fprechenden Urmomenten haben, gehören einer und derielben Schicht<br />

an; oder auch Modifikationen, die einer Schicht angehören, erzeugen<br />

1) Zu § 38, S. 431 ff.

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