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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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418 Edmund HufierI, (52<br />

nende nicht als in feiner Zeitdauer wahrgenommen gewefenes: aber<br />

Beziehung zum hic et nunc batet auch hier, die Erfcheinung trägt<br />

auch einen gewiffen Setungscharakter: fie gehört in einen beftimmten<br />

Erfeheinungszufammenhang hinein (und von Ericheinungen, die durchaus<br />

»febende«, ftellungnehmende wären), und in Beziehung auf<br />

diefen haben fie motivierenden Charakter: die Umgebungsintention<br />

gibt für die Erlebniffe felbft einen Hof von Intentionen. Ebenfo<br />

verhält es lieb mit der TInfchauung von dauerndem Sein, das ich<br />

lebt wahrnehme und als vorher gewefen fe4e, ohne es vorher wahrgenommen<br />

zu haben und jett zu erinnern, und das ich als künftig<br />

fein werdend fe4e.<br />

§ 30. Erhaltung der gegenftändlichen Intention<br />

in der retentionalen ilbwandlung.<br />

Es kommt oft vor, daß, während noch die Retention von eben<br />

Vergangenem lebendig ift, ein reproduktives Bild von demfelben<br />

auftaucht: aber natürlich ein Bild <strong>des</strong>felben, wie es im jetpunkt<br />

gegeben war. Wir rekapitulieren fozufagen das beben Erlebte.<br />

Diebe innere Erneuerung in der Vergegenwärtigung fet3t das reproduktive<br />

Jett mit dem noch in frifcher Erinnerung lebenden in Beziehung,<br />

und hier vollzieht fich das Identitätsbewußtfein, das die<br />

Identität <strong>des</strong> einen oder anderen herausftellt. (Dies Phänomen zeigt<br />

zugleich, daß <strong>zur</strong> Sphäre der primären Erinnerung neben dem<br />

intuitiven ein leerer Teil gehört, der fehr viel weiter reicht. Während<br />

wir ein Gewefenes noch in der frifchen, obfchon leeren Erinnerung<br />

haben, kann zugleich ein »Bild« davon auftauchen.) Es<br />

ift eine allgemeine und grundwefentliche Tatfache, daß je<strong>des</strong> j4t,<br />

indem es in die Vergangenheit <strong>zur</strong>ückfinkt, feine ftrenge Identität<br />

fefthält. Phänomenologifch gefprochen: das je4tbewußtfein, das fleh<br />

auf Grund der Materie Ei konftituiert , wandelt fich ftetig in ein<br />

Vergangenheitsbewußtfein um, während gleichzeitig immer neues<br />

jebtbewußtfein fich aufbaut. Bei diefer Umwandlung erhält fich<br />

(und das gehört zum Wefen <strong>des</strong> Zeitbewußtfeins) das ach modifizierende<br />

Bewußtfein feine gegenftändliche Intention.<br />

Die kontinuierliche Modifikation, welche je<strong>des</strong> urfprüngliche Zeitfeld<br />

hinfichtlieb der es konftituierenden liktdmraktere enthält, ift<br />

nicht fo zu verftehen, als ob in der Reihe der zu einer Objektphafe<br />

gehörigen Huffaffungen, angefangen von ihrem iluftreten als Jettfeung<br />

und herabfteigend bis an das tette erreichbare phänomenale<br />

Vergangen, eine ftetige Modifikation in der gegenftändlichen Intention<br />

ftattbätte. Im Gegenteil: die gegenftändliche Intention ver-

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