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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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446 Edmund Hufferl, lao<br />

ftehen in durchgehender Deckung. Das find zwei Deckungen. Die<br />

Dingauffaffungsreihe deckt fich nicht nur, fofern fie eine kontinuierliche<br />

Folge mitkonftituiert, fondern fofern fie dasfelbe Ding konftituiert.<br />

Die erfte ift eine Deckung der verbindenden Wefensgleichheit,<br />

die leetere eine Deckung der Identität, weil in der kontinuierlichen<br />

Identifizierung der Folge dauern<strong>des</strong> Identifches bewußt ift.<br />

Natürlich gehört dazu auch die kontinuierliche fukzeffive Identifizierung<br />

von Vertikalreihe zu Vertikalreihe unter Erfüllung der Protentionen,<br />

die nun auch objektiv-räumlichen Sinn haben.<br />

Es wurde bereits hingewiefen auf die Finalogie in der Konftitution<br />

der immanenten und der tranfzendenten Einheiten: wie<br />

»Empfindungs-Hbfchattungen« (Urdaten der Darftellung für Empfindungseinheiten<br />

in der phänomenologifchen Zeit) ihr Gefee haben,<br />

ihren Wefenscharakter in der Urfolge, und durch die im Diagramm<br />

wiedergegebene Modifikation Einheit der Empfindung konftituieren,<br />

fo ähnlich fleht es mit den libfd)attungen von Dingen bzw. mit den<br />

»Erfcheinungen«, die nun als Urdaten der Urfolge fungieren. Die<br />

Urfolge der Erfcheinungsmomente konftituiert vermöge der zeitgründenden<br />

Retentionen ufw. die (veränderte oder unveränderte)<br />

Erfcheinung als phänomenologifch -zeitliche Einheit. Dazu aber: Erfcheinungen<br />

aus der Erfcheinungsmannigfaltigkeit, die zu demfelben<br />

unveränderten Ding gehören, haben ein ontifches Wefen (Wefen der<br />

Erfcheinenden), das völlig dasfelbe ift — fo wie die zu einem unveränderten<br />

Rot gehörigen Momentandaten von völlig gleichem Wefen<br />

find. Ebenfo find die Reihen der Dingveränderung wie die der Rotveränderung<br />

von einem feften °dee beherrfcht. So ift ineins Doppeltes<br />

intentional konftituiert: die Erfdwinung und das Erfcheinende<br />

und in verfchiedenen Erkbeinungen unverändert oder auch verändert<br />

Ericbeinen<strong>des</strong>.<br />

Natürlich ift nun die Frage: was für Eigenfchaften haben Dingerfcheinungen,<br />

die Erfdninungen vom felben find? Das ift die Frage<br />

der Raumdingkonftitution, die alfo Zeitkonftitution vorausfeet.<br />

§ 44. Innere und äußere Wahrnehmung').<br />

Nun fprechen wir aber von einer dauernden Wahrnehmung<br />

und zwar fo gut wie bei der Dingwahrnehmung auch bei der immanenten<br />

Wahrnehmung. Bei der Dingwahrnehmung rechnet man<br />

<strong>zur</strong> Wahrnehmung auch die ftetige Wahrnehmungserfcheinung, die<br />

1) Vgl. Beilage XI: Fidäquate und inadäquate Wahrnehmung, S. 478 ff. und<br />

Beilage XII: Das innere Bewußtfein und die Erfaffung von Erlebniffen, S. 481.

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