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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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811 Vorlefungen <strong>zur</strong> Phänomenologie <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Zeitbewußtfeins. 447<br />

Kontinuität der jet-Erfcheinungen <strong>des</strong> Dinges, abgefehen von den<br />

retentionalen und protentionalen Verflechtungen. Die Dingerfchei-<br />

/lung, das »Ding in feiner Orientierung«, in der beftimmten Darftellung<br />

ufw. ift etwas Dauern<strong>des</strong> fo gut wie das Ding fcblechthin,<br />

das erfcheint. Fluch die bloß erfcheinende Seitenfläche ift etwas,<br />

was dauert und fich in diefer Dauer verändert. Ich darf eigentlich<br />

nicht ragen.: »das Ding in feiner Orientierung«, fondern der Vorgang<br />

der Dingerfcheinung, die, wenn die Orientierung unverändert<br />

bleibt, nachdauert und im anderen Fall ein ftetiger findetungsverlauf<br />

von Erfcheinungen ift, aber innerhalb einer Dauer.<br />

Fluch bei der Wahrnehmung eines immanenten Objekts können<br />

wir das Immanente <strong>des</strong> Jett in feiner Kontinuität zufammennebmen:<br />

dann ift es aber die Dauer <strong>des</strong> Objektes felbft. In dem Sinn wie<br />

bei der äußeren Wahrnehmung erfcheint eben das Objekt nicht.<br />

Während alfo »Wahrnehmung« im Falle <strong>des</strong> Bewußtfeins von einem<br />

äußeren Objekt die äußere Erfcheinung als immanentes Objekt bezeichnen<br />

kann, wobei dann Wahrnehmung und Wahrgenommenes<br />

ein felbftverftändlich Verfchiedenes ift, kann, wenn wir von innerer<br />

Wahrnehmung fprechen und dabei auch Wahrnehmung und Wahrgenommenes<br />

verfchieden bleiben foll, unter Wahrnehmung nicht<br />

das Immanente, d. 1. eben das Objekt felbft, verftanden werden.<br />

Sprechen wir von innerer Wahrnehmung, lo kann darunter nur verftanden<br />

werden: entweder 1. das innere Bewußtfein <strong>des</strong> einheitlichen<br />

immanenten Objekts, das auch ohne Zuwendung vorhanden<br />

ift, nämlich als das Zeitliche konftituieren<strong>des</strong>; oder 2. das innere<br />

Bewußtfein mit der Zuwendung. Dabei ift. leicht zu leben, daß das<br />

Zuwenden, das Erfaffen ein immanenter Vorgang ift, der feine<br />

immanente Dauer hat, die ach deckt mit der Dauer <strong>des</strong> immanenten<br />

Tones während der Zuwendung zu ihm.<br />

Im Falle <strong>des</strong> äußeren Objektes haben wir alio:<br />

1. die äußere Erfcheinung;<br />

2. das konftituierende Bewußtfein, in dem die äußere Erfcheinung<br />

als Immanentes fich konftituiert;<br />

3. die Zuwendung, die ebenfo gut Zuwendung auf die Erfcheinung<br />

und ihre Komponenten als auf das Erftheinende fein kann.<br />

Nur leeteres kommt bei der Rede von äußerer Wahrnehmung in<br />

Frage.<br />

Die analoge Überlegung ift für die Erinnerung durchzuführen;<br />

nur daß die Erinnerung als folche ihre eigene Intentionalität bat,<br />

nämlich die der Vergegenwärtigung. Die Erinnerung hat ihre Einheit<br />

als Vorgang im <strong>inneren</strong> Bewußtfein und hat in der Einheit der

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