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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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671 Vorlefungen <strong>zur</strong> Phänomenologie <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Zeitbewußtfeins. 433<br />

<strong>des</strong> fluxionalen Vor»Zugleich nicht gleichzeitige Bewußtfeinsphafen,<br />

ebenfowenig wie wir das Nacheinander <strong>des</strong> Bewußtfeins eine Zeitfolge<br />

nennen können.<br />

Was diefes Vor-Zugleich ift, wiffen wir aus unieren früheren<br />

Finalyfen: das Kontinuum von Phafen, die ach an eine Urempfindung<br />

aufeließen und deren jede retentionales Bewußtfein vom früheren<br />

jeet (»urfprüngliche Erinnerung« von ihm) ift. Dabei ift zu beachten:<br />

wenn die Urempfindung <strong>zur</strong>ücktritt, Eid, ftetig modifiziert,<br />

fo haben wir nicht nur überhaupt ein Erlebnis, das eine Modifikation<br />

<strong>des</strong> früheren ift, fondern wir können den Blick fo in es hineingewendet<br />

haben, daß wir im modifizierten f. z. f. das früher nichtmodifizierte<br />

»fehen«. Wenn eine nicht zu feitelle Tonfolge abläuft,<br />

können wir nach dem Ablauf <strong>des</strong> erften Tones nicht nur auf ihn<br />

»hinfehen« als auf einen »noch gegenwärtigen«, obfcbon nicht mehr<br />

empfundenen, fondern darauf achten, daß der Bewußtfeinsmodus,<br />

den foeben diefer Ton hat, eine »Erinnerung« ift an den Bewußtfeinsmodus<br />

der Ur empfindung, in dem er als je4t gegeben war. Dann muß<br />

aber fearf geiejeden werden zwifeen dem Vergangenheitsbewußtfein<br />

(dem retentionalen und ebenfo dem »wieder« -vergegenwärtigenden),<br />

in dem ein immanentes Zeitobjekt als vorhin bewußt ift, und<br />

zwifeen der Retention, bzw. der wiedererinnernden »Reproduktion«<br />

(je nachdem es Elch um den urfprünglichen Fluß der Empfindungsmodifikation<br />

handelt oder um feine Wiedervergegenwärtigung) der<br />

früheren Urempfindung. Und ebenfo für jede andere Fluxion.<br />

Ift irgend eine Phafe der Dauer eines immanenten Objektes<br />

jeetphafe, alio in Urempfindung bewußt, fo find im Vor. Zugleich<br />

mit diefer Urempfindung vereint kontinuierlich Elch aneinanderfeließende<br />

Retentionen, die in nie earakterifiert find als Modifikationen<br />

der Urempfindungen, die zu den fämtlichen übrigen zeitlich<br />

abgelaufenen Punkten der konftituierten Dauer gehören. Jede<br />

diefer Retentionen hat einen beftimmten Modus, dem der Zeitabftand<br />

vom jeepunkt entfpricht. jede ift Vergangenheitsbewußtfein von<br />

dem entfprechenden früheren je4tpunkt und gibt ihn im Modus <strong>des</strong><br />

Vorhin, der feiner Stellung in der abgelaufenen Dauer entfpricht.<br />

§ 39. Die doppelte Intentionalität der Retention<br />

und die Konftitution <strong>des</strong> Bewußtfeinsflufies 1).<br />

Die Doppelheit in der Intentionalität der Retention gibt uns<br />

einen Fingerzeig <strong>zur</strong> Löfung der Schwierigkeit, wie es möglich ift,<br />

1) Vgl. Beilage VIII: Doppelte Intentionalität <strong>des</strong> Bewußtfeinsftromes<br />

S. 469 ff.<br />

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