Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins
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402 Edmund Huffett, 136<br />
originär geben<strong>des</strong> Bewußtfein, es ift »Wahrnehmung« von diefem<br />
Naeeinander. Wir betrachten nun die reproduktive Modifikation<br />
diefer Wahrnehmung, und zwar die Wiedererinnerung. Ich • w 1 eder<br />
hole« das Bewußtfein diefer Sukzeffion, ich vergegenwärtige<br />
fte mir erinnernd. Das »kann« ie, und zwar »beliebig<br />
oft«. Fi pr 1 or i liegt Vergegenwärtigung eines Erlebniffes<br />
im Bereich meiner »Freiheit «. (Das »ie kann« ift ein praktifees<br />
»ich kann« und nicht eine »bloße Vorftellung«.) Wie fleht<br />
nun die Vergegenwärtigung der Erlebnisfolge aus, und was gehört<br />
zu ihrem Wefen? Man wird zunächft Lagen: le vergegenwärtige<br />
mir erft Fi und dann B; hatte ich urfpriinglie El—B, fo habe ich<br />
jeet (wenn der Index Erinnerung heftig° B'. Fiber das ift<br />
un<strong>zur</strong>eichend, denn es hieße, daß ich jeet eine Erinnerung El' habe<br />
und »nachher« eine Erinnerung W, und zwar im Bewußtfein einer<br />
Folge diefer Erinnerungen. Fiber dann hätte ich eine »Wahrnehmung«<br />
der Folge diefer Erinnerungen und kein Erinnerungsbewußtfein<br />
davon. Ich muß es alfo darftellen durch (Fi—B) 1. Diefes Bewußtfein<br />
ichließt in der Tat ein IV, Bi, aber auch ein ein. Freilich<br />
ift die Folge nicht ein drittes Stück, als ob die Schreibweife der<br />
Zeichen nacheinander die Folge bezeichnete. Immerhin kann ich<br />
das Gefee hinfereiben:<br />
in dem Sinne: es ift ein Bewußtfein der Erinnerung an Fi und an<br />
B vorhanden, aber auch ein modifiziertes Bewußtfein <strong>des</strong> »es folgt<br />
auf Ei das B«.<br />
Fragen wir nun nach dem originär gebenden Bewußtfein für<br />
eine Folge dauernder Gegenftändlichkeiten — und fchon der Dauer<br />
felbft fo finden wir, daß Retention und Wiedererinnerung notwendig<br />
dazu gehören. Die Retention konftituiert den lebendigen<br />
Horizont <strong>des</strong> Jet, ich habe in ihr ein Bewußtfein <strong>des</strong> »foeben vergangen«,<br />
aber originär konftituiert fie dabei — etwa im Fefthalten<br />
<strong>des</strong> foeben gehörten Tones — nur die Zurüdtfchiebung der Jettphafe<br />
bzw. der fertig konftituierten und in diefer Fertigkeit<br />
nicht mehr konftituierenden und nicht mehr wahrgenommenen Dauer.<br />
In »Deckung« mit diefern fich <strong>zur</strong>ückfchiebenden »Refultat« kann ich<br />
aber eine Wiedererzeugung vornehmen. Dann ift mir die Vergangenheit<br />
der Dauer gegeben, eben als »Wiedergegebenheit* der<br />
Dauer fehlechtbin gegeben. Und es ift zu beachten: nur vergangene<br />
Dauern kann ich in wiederholenden Fikten »originär« anfeauen,<br />
wirklich anfeauen, identifizieren und als identikbes Objekt vieler Mitte<br />
gegenftändlich haben. Die Gegenwart kann ich nachleben, aber fie