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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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474 Edmund Hufferl, 1108<br />

fofern das wahrgenommene Ding feinem Körper nach in ihm liegend<br />

erfcheint, und die Konftitution der einen Zeit, in der die Zeitlichkeit<br />

<strong>des</strong> Dinges liegt, in die ficb feine Dauer einordnet, fowie die Dauer<br />

aller <strong>zur</strong> Dingumgebung gehörigen Dinge und dinglichen Vorgänge.<br />

In diefe Leibe Zeit ordnet fich auch das Id) ein, und nicht nur der<br />

Ichleib, fondern auch feine »pfychifchen Erlebniffe«. Die zu jedem<br />

Dinglichen gehörige Zeit ift feine Zeit, und doch haben wir nur<br />

eine Zeit: nicht nur, daß fich die Dinge nebeneinander ordnen in eine<br />

einzige lineare Extenfion, fondern verfchiedene Dinge bzw. Vorgänge<br />

erfdieinen als gleichzeitig, fie haben nicht parallele gleiche Zeiten,<br />

fondern eine Zeit, nurnerifcb eine. Es verhält fich hier nicht fo wie<br />

bei mehrfältiger Raumfülle, wo fid) vifuelle und taktuelle Fülle<br />

decken. Vielmehr haben wir getrennte, fich nicht deckende Dinglid)keiten,<br />

die doch in der identifchen Zeitftredte find und dauern.<br />

Dinggegebenheit vollzieht fich als ein Prozeß in der phänomenologifchen<br />

Zeitlichkeit; der gefamte Verlauf von motivierenden Bewegungsempfindungen<br />

(K) und durch fie motivierten »Bildern« (b)<br />

ift zeitlich extendiert. Im übergang von K o zu K/ haben die dadurch<br />

motivierten Bilder ihren Fibfluß bo — b/ und ftehen mit den<br />

K in zeitlicher Deckung. Wie jeder erfüllte Zeitfluß, fo hat auch<br />

diefer feine Zeitgeftalt; und fie kann wechfelnde Zeitgeftalt fein, es<br />

kann der Fluß der K und damit derjenige der b fchneller oder<br />

langfamer erfolgen, und dabei in verfchiedenfter Weife in gleicher<br />

oder ungleicher Gefchwindigkeit, je nachdem die Zeitfülle fid) in der<br />

Zeitftredte ausbreitet, mit größerer oder geringerer »Dichte« die<br />

oder jene Partialftrecite füllt. Es kann ferner der Fiblauf der K und<br />

damit der Bilderfolge fleh umkehren, und wieder in wechfelnder Zeitgeftalt.<br />

Dem folgen die Zeitgeftalten <strong>des</strong> Gegebenheitsbewußtfeins.<br />

In gewiffer Weife ift all das für das erfcheinende und als gegeben<br />

daftehende Objekt irrelevant, fowie auch die größere oder<br />

geringere Extenfion <strong>des</strong> kinäfthetifchen Bilder- MWtuffes bzw. der<br />

größere oder geringere Fibfluß der möglichen Erfcheinungen aus der<br />

ideellen Gefamtmannigfaltigkeit. Ich Lage irrelevant, fofern ja immerfort<br />

dasfelbe inhaltlich unveränderte und ruhende Ding dafteht,<br />

immer in derfelben Zeitgeftalt feine dingliche Inhaltsfülle ausbreitend,<br />

in überall gleichmäßiger Dichte. Und doch hat die Zeitlichkeit <strong>des</strong><br />

Fluffes für die Objektivation etwas zu Lagen: es erfcheint ja ein Zeitliches,<br />

Zeitlichkeit gehört wefentlich zum erfcheinenden Oegenftand<br />

und in unterem Fall Zeitlichkeit in Form der Dauer <strong>des</strong> unveränderten,<br />

ruhenden Dinges. Man wird nun fagen: es muß doch die<br />

Objektivation der Zeit ihren »darftellenden« Inhalt haben im Phä«

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