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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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631 Vorlefungen <strong>zur</strong> Phänomenologie <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Zeitbewußtfeins. 429<br />

d en Phänomene, fo finden wir einen Flu ß, und jede Phafe diefes<br />

Fluffes ift eine Ei b f ch attungsk ontinuitä t. Fiber prinzipiell<br />

ift keine Phafe diefes Fluffes auszubreiten in eine kontinuierliche<br />

Folge, alfo der Fluß fo umgewandelt zu denken, daß diefe Phafe<br />

rieb ausdehnte in Identität mit fich felbft. Ganz im Gegenteil finden<br />

wir prinzipiell notwendig einen Fluß ftetiger »Veränderung«, und<br />

diefe Veränderung hat das lefurde, daß lie genau fo läuft, wie fie<br />

läuft und weder »fchneller« noch »langfamer« laufen kann. Sodann<br />

fehlt hier je<strong>des</strong> Objekt, das fich verändert; und fofern in jedem<br />

Vorgang »etwas« vorgeht, handelt es fid) hier um keinen Vorgang.<br />

Es ift nichts da, das fich verändert, und darum kann auch von etwas,<br />

das dauert, finnvoll keine Rede fein. Es ift alio finnlos, hier<br />

etwas finden zu wollen, was in einer Dauer fid) einmal nicht verändert.<br />

§ 36. Der zeitkonftituierende Fluß als abfolute<br />

Subjektivität.<br />

Die zeitkonftituierenden Phänomene find alio evidentermaßen<br />

prinzipiell andere Gegenftändlichkeiten als die in der Zeit konftituierten.<br />

Sie find keine individuellen Objekte, bzw. keine individuellen<br />

Vorgänge, und die Prädikate folcber können ihnen finnvoll<br />

nicht zugefdyrieben werden. Alio kann es auch keinen Sinn haben,<br />

von ihnen zu fugen (und in gleicher Bedeutung zu Lagen), fie feien<br />

im Jet und feien vorher gewefen, fie folgten einander zeitlich nach<br />

oder feien miteinander gleichzeitig ufw. Wohl aber kann und muß<br />

man fugen: eine gewiffe Erfcheinungskontinuität, nämlich eine folche,<br />

die Phafe <strong>des</strong> zeitkonftituierenden Fluffes ift, gehöre zu einem Jett,<br />

nämlich zu dem, das fie konftituiert, und geböte zu einem Vorher,<br />

nämlich als die, die konftitutiv ift (wir können nicht Lagen: war)<br />

für das Vorher. Fiber ift nicht der Fluß ein Nacheinander, hat er<br />

nicht doch ein Jett, eine aktuelle Phafe und eine Kontinuität von<br />

Vergangenheiten, in Retentionen jett bewußt? Wir können nicht anders<br />

Lagen als: diefer Fluß ift etwas, das wir nach dem Konftituierten<br />

fo nennen, aber es ift nichts zeitlich »Objektives«. Es ift die abfolute<br />

Subjektivität und hat die abfoluten Eigenfchaften eines im Bilde<br />

als »Fluß« zu Bezeichnenden, in einem Aktualitätspunkt, Urquellpunkt,<br />

»Jett« Entfpringenden ufw. Im Aktualitätserlebnis haben wir<br />

den Urquellpunkt und eine Kontinuität von Nachhallmomenten. Für<br />

all das fehlen uns die Namen.

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