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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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1031 Vorlefungen <strong>zur</strong> Phänomenologie <strong>des</strong> <strong>inneren</strong> Zeitbewußtfeins. 469<br />

aus fich immer wieder nur Modifikationen, die einer und derfelben<br />

Schicht angehören. Die Erzeugung geht immer in derfelben Ge ,<br />

fchwindigkeit vor Mt<br />

Innerhalb jeder Schicht haben die verfchiedenen Punkte der<br />

ftetigen Serie von dem Urmoment einen verfchiedenen Fibftand.<br />

Diefer leftand irgendeines Punktes ift identifch mit dem Hbftand,<br />

den derfelbe Punkt von feinem Urmoment in der früheren Schicht<br />

hat. Das konftituierende Urfeld <strong>des</strong> Zeitbewußtfeins ift eine ftetige<br />

Extenlion, welche aus einem Urmoment und einer beftimmten Serie<br />

von iterierten Modifikationen befteht. Iterierte Modifikationen nicht<br />

dein Inhalt, fondern der Form nach. Die Beftimmtheiten diefer<br />

Modifikationen find der Form nach in allen Urfeldern (in ihrer Folge)<br />

immer wieder diefelben. Je<strong>des</strong> Urmoment ift eben Urmoment (3ebt-<br />

Bewußtfein), je<strong>des</strong> Vergangene Vergangen heitsbewußtfein, und der<br />

Grad der Vergangenheit ift etwas Beftimmtes: ihm entfpricht ein<br />

feft beftimmter formaler Charakter im urkonftituierenden Bewußtfein.<br />

In der aufeinanderfolge der Schichten können immer wieder<br />

Momente von gleichem »Inhalt«, d. b. von gleichem <strong>inneren</strong> Beftand<br />

als Urmomente auftreten. Diefe Urmomente verfchiedener Schichten,.<br />

die einen völlig gleichen <strong>inneren</strong> Gehalt haben, find individuell unter,<br />

f ciiie den.<br />

Beilage VIII.<br />

Doppelte Intentionalität <strong>des</strong> Bewußtfeinsltromes 1).<br />

Wir haben im Bewußtfeinsftrom eine doppelte Intentionalität.<br />

Entweder wir betrachten den Inhalt <strong>des</strong> Fluffes mit feiner Flußform.<br />

Wir betrachten dann die Urerlebnisreibe, die eine Reihe intentio»<br />

naler Erlebniffe ift, Bewußtfein von. Oder wir lenken den Blick<br />

auf die intentionalen Einheiten, auf das, was im Hinftrömen <strong>des</strong><br />

Fluffes intentional als Einheitliches bewußt ift: dann fteht für uns<br />

da eine Objektivität in der objektiven Zeit, das eigentliche Zeitfeld<br />

gegenüber dem Zeitfeld <strong>des</strong> Erlebnisftromes.<br />

Der Erlebnisftrom mit feinen Phafen und Strecken ift felbft eine<br />

Einheit, die identifizierbar ift durch Raderinnerung mit Blickrichtung<br />

auf das Fließende: Impreffionen und Retentionen, Fiuftauchen<br />

und gefenäßiges Sichverwandeln und Verfdiwinden oder Dunkelwerden.<br />

Diele Einheit konftituiert fich originär durch die Tatfache<br />

<strong>des</strong> Fluffes felbft; nämlich fein eigenes Wefen ift es, nicht nur überhaupt<br />

zu fein, fondern Erlebniseinheit zu fein und gegeben zu fein<br />

1) Zu § 39, S. 4331f.

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