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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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432 Edmund Hufferl, [66<br />

empfindungszufammen, das verbleibt ein Zufammen im Modus der<br />

Abgelaufenheft. Urempfindungen haben ihr kontinuierliches »Nacheinander«<br />

im Sinne eines kontinuierlichen Ablaufs, und Urempfindungen<br />

haben ihr Zufammen, ihr »Zugleich«. Die zugleich find,<br />

find wirkliche Urempfindungen, im Nacheinander aber ift eine<br />

Empfindung oder eine Gruppe <strong>des</strong> Zufammen wirkliche Urempfindung,<br />

die anderen find abgelaufene. Was betagt das aber? Man<br />

kann da weiter nichts lagen als »flehe«: eine Urempfindung oder eine<br />

Gruppe von Urempfindungen, die ein immanentes jebt bewußt hat,<br />

(ein Tonjet, im leihen Jet eine Farbe ufw.), wandelt fich ftetig in<br />

Modi <strong>des</strong> Vorbinbewußtfeins, in dem das immanente Objekt als<br />

vergangen bewußt ift, und »zugleich«, zufammen damit tritt eine<br />

neue und immer neue Urempfindung auf, ein immer neues Jet ift<br />

etabliert, und dabei ift ein immer neues Tonjet, Geftaltjebt ufw.<br />

bewußt. In einer Gruppe von Urempfindungen unterfcbeidet fich<br />

Urempfindung von Urempfindung durch den Inhalt, nur das Jet ift<br />

dasfelbe. Das Bewußtfein, feiner Form nach, als Urempfindungs«<br />

bewußtfein, ift identifcb.<br />

aber »zufammen« mit dem Urempfindungsbewußtfein find kontinuierlicbe<br />

Reihen von Verlaufsmodi »früherer« Urempfindungen,<br />

früheren jebtbewußtfeins. Diefes Zufammen ift ein Zufammen von<br />

der Form nach kontinuierlich abgewandelten Bewußtfeinsmodi,<br />

während das Zufammen der Urempfindungen ein Zufamtnen von<br />

lauter formidentifeen Modi ift. In der Kontinuität der Ablaufsmodi<br />

können wir einen Punkt Aerausnehmen, dann finden wir in<br />

diefem auch ein Zufammen von formgleichen Fiblaufsmodis oder<br />

vielmehr einen identifchen Ablaufsmodus. Diele beiden Zufammen<br />

muß man wefentlich unter feeiden. Das eine ift ein Grundftück für<br />

Konftitution der Gleichzeitigkeit, das andere Grundftück für Konftitution<br />

der zeitlichen Folge, obfcbon andererfeits Gleichzeitigkeit nichts<br />

ohne zeitliche Folge und zeitliche Folge nichts ohne Gleichzeitigkeit<br />

ift, fomit Gleichzeitigkeit und zeitliche Folge lieb korrelativ und unabtrennbar<br />

konftituieren müffen. Terminologifch können wir zwifeen<br />

fluxionalem Vor-Zugleich und impreffionalem Zugleich von Fluxionen<br />

fcheiden. Wir können nicht ein oder das andere Zugleich ein<br />

Gleichzeitig nennen. Von einer Zeit <strong>des</strong> lebten konftituierenden<br />

Bewußtfeins kann nicht mehr gefprochen werden. Mit den Urempfindungen,<br />

die den retentionalen Prozeß einleiten, konftituiert<br />

Tief) urfprünglicb die Gleichzeitigkeit etwa einer Farbe und eines<br />

Tones, ihr Sein in einem »aktuellen Jet«, aber die Urempfindungen<br />

felbft find nicht gleichzeitig, und erft recht nennen wir die Phafen

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