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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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476 Edmund Hufferl, 1110<br />

dem es je<strong>des</strong> Bild eben zum darftellenden macht, in ihm Gegebenheit<br />

fegt und mit jedem neuen Bild Gegebenheit »<strong>des</strong>felben«. Das<br />

in jeder Phafe Gegebene ift aber gegeben und gefegt als ein Jet<br />

mit dem und dem Inhalt, im Übergang <strong>zur</strong> nächften Phafe wird es<br />

in feinem Jet feitgehalten. So wird die neue und jede neue Phafe<br />

mit ihrem jegt feftgehalten gegeben, alfo im ftetigen Übergang<br />

werden die Phafen fo in Einheit gefegt, daß jede Phafe in der Objektivation<br />

ihr Jet behält, und daß die Reihe der Jetpunkte (als<br />

objektiver Zeitpunkte) erfüllt ift mit einem kontinuierlich einheitlichen<br />

und identifehen Inhalt. Wenn die Phafe a aktuell ift, bat fie<br />

den Charakter <strong>des</strong> aktuellen jegt. Fiber im Zeitfluß fchließt Heb<br />

Phafe an Phafe an, und fowie wir die neue aktuelle Phafe haben,<br />

haben die eben »jegt« gewefenen ihren Charakter als aktuelle geändert.<br />

In diefern Fluß der Veränderungen wird die zeitliche Objektivation<br />

vollzogen, fofern im Fluß der phänomenologifehen Veränderung,<br />

die das a im Zurücklinken erfährt, kontinuierlich Segung<br />

<strong>des</strong> identifchen a mit dem beftimmten Zeitpunkt erfolgt. Im objektivierenden<br />

Bewußtfein eteeint der ablaufende Fluß der Bilder<br />

als ein Veränderungsfluß von rinnliehen Inhalten, wenn eben je<strong>des</strong><br />

Bild mit feinem Jet fo objektiviert wurde, wie es in fid) ift: die<br />

Einheit diefer Mannigfaltigkeit wäre die in ihr »liegende«, aus ihr<br />

zu entnehmende Einheit.<br />

In der Dingobjektivation wird aber der Bildinhalt im Sinne<br />

der kinäfthetifchen Motivationseinheit fo und fo tranfzendent aufgefaßt.<br />

Er wird alfo nicht einfach hingenommen, wie er ift, fondern<br />

als Darftellung, als Träger eines ro und fo charakterifieren, fid)<br />

immerfort in der Weife der reinen Deckung erfüllenden, intentionalen<br />

Bündels. Diele Intentionalität geht durch die Bildinhalte hin- .<br />

durch, während je<strong>des</strong> Jetmoment, das zum jeweiligen Bild gehört,<br />

diefelbe Zeitpunkt-Ob)ektivation erfährt, die es auch ohne die Dingobjektivation<br />

erfahren würde. Es konftituiert Lieb alfo eine objektive<br />

Zeitreihe überall in derfelben Weife. Fiber die Erfcbeinungsreihe,<br />

in deren Fluß fleh objektive Zeitlichkeit konftituiert, ift ihrer<br />

Materie nach eine verrchiedene, je nachdem ficf) dingliche Zeitlichkeit<br />

oder nicht-dingliche konftituiert, z. B. je nachdem fich objektive<br />

Zeit in der Dauer oder Veränderung eines immanenten Tones oder<br />

eines Dinges konftituiert. Beide Erfcheinungsreihen haben ein Gemeinfames,<br />

eine gemeinfame Form, die den Charakter der Zeitobjektivation<br />

als folcber ausmacht. Fiber die Erfcheinungen Lind einmal<br />

Erfeheinungen von Immanentem, das anderemal von Dinglichem.<br />

So wird die Identität <strong>des</strong> Tones im Fluß der Tonphafen, deren jede

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