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Husserl_Vorlesungen_zur_Phaenomenologie_des_inneren_Zeitbewusstseins

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442 Edmund Hufferl, (76<br />

ftande. Es ift zugleich als Bewußtfein eine Impreffion, ein immanent<br />

Gegenwärtiges. Diefem immanent Gegenwärtigen, dem Wahrnehmen<br />

eines El, entfpricht die reproduktive Modifikation: Vergegenwärtigung<br />

<strong>des</strong> Wahrnehmens, Wahrnehmen in der Phantafie oder in der<br />

Erinnerung. Eine folche »Wahrnehmung in der Pflantafle« ift aber<br />

zugleich Phantafie vom wahrgenommenen Objekt. In der Wahrnehmung<br />

fteht ein Gegenftand, tagen wir ein Ding oder dinglicher<br />

Vorgang, als gegenwärtig -da. Die Wahrnehmung ift alio nicht nur<br />

felbft gegenwärtig, fondern fie ift zugleich ein Gegenwärtigen, in<br />

ihr fteht ein Gegenwärtiges da, das Ding, der Vorgang. Ebenfo<br />

ift eine Vergegenwärtigungsmodifikation der Wahrnehmung zugleich<br />

Vergegenwärtigung vom wahrgenommenen Objekt: das Dingobjekt<br />

ift phantaLlert, erinnert, erwartet.<br />

Im urfprünglichen Bewußtfein konftituieren fleh alle Impreffionen,<br />

die primären Inhalte wie die Erlebniffe, die »Bewußtfein von« find.<br />

Denn in diefe beiden fundamentalen Erlebnisklaffen teilen fieh die<br />

Erlebniffe: die einen find lütte, find »Bewußtfein von«, find Erlebniffe,<br />

die »Beziehung auf etwas« haben, die anderen nicht. Die<br />

empfundene Farbe hat keine Beziehung auf etwas 1). Ebenfowenig<br />

Phantafieinhalte, z. B. ein Phantasma Rot als vorfchweben<strong>des</strong> (wenn<br />

auch nicht beachtetes) Rot. Wohl aber das Phantafie-Bewußtfein<br />

von Rot: alle primitiven Vergegenwärtigungen. Wir finden alfo<br />

Impreffionen, die Vergegenwärtigungen von impreffionalem Bewußtfein<br />

find: wie das impreffionale Bewußtfein Bewußtfein von Immanentem<br />

ift, fo ift auch die impreffionale Vergegenwärtigung Vergegenwärtigung<br />

von Immanentem.<br />

Die lmpreffion (im engeren Sinne, im Gegenfa4 <strong>zur</strong> Vergegenwärtigung)<br />

ift als primäres Bewußtfein zu faffen, das hinter fid)<br />

kein Bewußtfein mehr hat, in dem es bewußt wäre, dagegen ift<br />

Vergegenwärtigung, auch die primitivfte immanente Vergegenwärtigung,<br />

fchon fekundäres Bewußtfein, es fett primäres voraus, in<br />

dem es impreffional bewußt ift.<br />

I) Soweit man ein Recht hat, das Urbewußtfein, den die immanente<br />

Zeit und die ihr zugehörigen Erlebniffe konftituierenden Fluß felbft als fikt<br />

zu bezeichnen, bzw. nach den Einheiten und Ffkten zu zerlegen, könnte und<br />

müßte man wohl fagen: ein Urakt oder Uraktzufammenhang konftituiert<br />

Einheiten, die felbft entweder ?fitte find oder nicht. Das ergibt aber Schwierigkeiten.

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