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UCS-Handbuch - Univention

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10.7 Kernel<br />

• Ein Kernel-Header-Paket stellt Schnittstellen-Informationen bereit, die von externen Paketen benö-<br />

tigt werden, wenn diese auf Kernel-Funktionen zugreifen müssen. Sie werden typischerweise zum<br />

Übersetzen externer Kernel-Treiber benötigt.<br />

Im Regelfall ist für den Betrieb eines <strong>UCS</strong>-Systems nur die Installation eines Kernel-Image-Paketes not-<br />

wendig.<br />

Der Standard-Kernel in <strong>UCS</strong> für i386-basierte Systeme unterstützt bei Installationen ab Version 2.4 64<br />

GB RAM (der sogenannte bigmem-Kernel für Prozessoren mit PAE-Unterstützung). Der Standard-Kernel<br />

für amd64-Systeme unterstützt direkt mehr als 4 GB Arbeitsspeicher, wodurch eine 64 GB-Variante für<br />

amd64-Systeme nicht notwendig ist.<br />

Mehrere Kernel-Varianten können parallel installiert sein. Dies stellt sicher, dass im Fehlerfall immer auf<br />

eine ältere Variante zurückgegriffen werden kann. Um ein System trotzdem immer auf dem jeweils aktuel-<br />

len Stand halten zu können, werden sogenannte Meta-Pakete bereitgestellt, die immer auf die aktuell von<br />

<strong>UCS</strong> empfohlene Kernel-Version verweisen und diese im Update-Fall jeweils nachinstallieren.<br />

Eine vollständige Aufstellung aller Meta-Pakete findet sich im <strong>Univention</strong> Wiki unter<br />

http://wiki.univention.de/index.php?title=Unterstützte_Kernel-Varianten<br />

10.7.2 Treiber-Management<br />

Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen liefert der Linux-Kernel (von wenigen Ausnahmen abgese-<br />

hen) alle Treiber für Komponenten aus einer Hand. Im Regelfall ist es deshalb nicht notwendig Treiber aus<br />

externen Quellen nachzuinstallieren.<br />

Der Boot-Prozess erfolgt zweistufig unter Verwendung einer Initial RAM Disk (kurz initrd). Diese besteht<br />

aus einem Archiv mit weiteren Treibern und Programmen. Der Boot-Manager GRUB (siehe Kapitel 10.8)<br />

lädt den Kernel und die initrd in den Arbeitsspeicher, wo das initrd-Archiv entpackt und als temporäres<br />

Root-Dateisystem gemountet wird. Aus diesem kann dann das tatsächliche Root-Dateisystem eingebun-<br />

den werden, woraufhin abschliessend das temporäre Archiv wieder entfernt und der Systemstart eingelei-<br />

tet wird.<br />

Durch die <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable initramfs/modules kann konfiguriert werden,<br />

welche Module in die initrd integriert werden. Wird sie auf most gesetzt, so werden alle Framebuffer-<br />

, ACPI, Dateisystem- und Festplatten-Module integriert, netboot fügt nur Basis- und Netzwerk-Treiber<br />

hinzu und dep führt eine automatische Erkennung der zu integrierenden Module durch.<br />

Wird die <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable initramfs/busybox auf yes gesetzt, so wird Bu-<br />

sybox, eine kompakte Implementierung der Standard-Unix-Tools hinzugefügt, die u.a. zur Fehleranalyse<br />

nützlich ist.<br />

Die zu verwendenen Treiber werden beim Systemstart automatisch erkannt und durch den Device Mana-<br />

ger udev geladen. Dabei werden ausserdem die notwendigen System-Verknüpfungen unter /dev ange-<br />

legt. Wenn Treiber nicht erkannt werden (was vorkommen kann, wenn keine entsprechenden Hardware-<br />

IDs registriert sind oder Hardware verwendet wird, die nicht automatisch erkannt werden kann, etwa<br />

ISA-Steckkarten), so können automatisch zu ladende Kernel-Module durch die <strong>Univention</strong> Configurati-<br />

on Registry-Variable kernel/modules hinzugefügt werden. Soll mehr als ein Kernel-Modul hinzugefügt<br />

werden, so müssen diese durch ein Semikolon getrennt werden.<br />

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