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UCS-Handbuch - Univention

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12.4 Spamfilter<br />

Auf einem <strong>UCS</strong>-Mail-Server wird in der vorgegebenen Konfiguration das Paket univention-<br />

spamassassin installiert. Das Paket kann jedoch während der Installation in der erweiterten Auswahl<br />

deaktiviert werden.<br />

Spamassassin ist ein Programm, das anhand von Herkunft, Form und Inhalt einer E-Mail zu erkennen<br />

versucht, ob sie erwünscht oder unerwünscht ist. Es arbeitet dazu mit einem Punktesystem, das mit stei-<br />

gender Anzahl Punkte eine höhere Wahrscheinlichkeit für Spam ausdrückt. Punkte werden nach ver-<br />

schiedenen Kriterien vergeben, die beispielsweise auf Schlagworte innerhalb der E-Mail oder fehlerhaftes<br />

Layout ansprechen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, E-Mails mit einem Bayes-Klassifikator bewerten zu<br />

lassen. Dieser vergleicht eine eingehende E-Mail mit statistischen Daten, die er aus bereits verarbeiteten<br />

E-Mails gewonnen hat und kann so seine Bewertung an die Mailgewohnheiten anpassen.<br />

Mit installiertem Paket findet eine Filterung aller über SMTP eingehender E-Mails durch einen vorkon-<br />

figurierten Spamassassin statt. E-Mails lokalen Ursprungs, die z.B. über den Befehl sendmail an der<br />

Konsole verschickt wurden, werden von Spamassassin nicht erfasst.<br />

E-Mails, die als Spam klassifiziert wurden, also eine bestimmte Anzahl Punkte überschreiten, werden<br />

bei der Auslieferung durch Cyrus nicht im Posteingang (Inbox) des Empfängers, sondern im darunter lie-<br />

genden Ordner Spam abgelegt. Dieses Standardverhalten kann je Benutzer über <strong>Univention</strong> Directory<br />

Manager Web-Frontend auf dem Reiter Mail eines Benutzerobjekts über Globalen Spam-Ordner ver-<br />

wenden verändert werden. Ist das Attribut gesetzt, werden als Spam erkannte E-Mails an die Adresse<br />

spam@ weitergeleitet und können im zugehörigen IMAP-Ordner überprüft werden, sind<br />

für den ursprünglichen Empfänger aber nicht mehr erreichbar. Die Email-Adresse des globalen Empfän-<br />

gers für Spam kann in der <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable mail/antispam/globalfolder<br />

konfiguriert werden.<br />

Konfigurierbar ist auch die Punkte-Schwelle, ab der E-Mails als Spam deklariert werden. Dafür muss<br />

die <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable mail/antispam/requiredhits auf eine Zahl gesetzt<br />

werden, voreingestellt ist 5. Dieser Wert ist für eine Verarbeitung mit aktiviertem Bayes-Klassifikator, der<br />

insgesamt zu höheren Punktzahlen führt, vernünftig. Je nach Erfahrung im eigenen Umfeld kann dieser<br />

Wert auch niedriger angesetzt werden, es muss dann jedoch mit mehr E-Mails gerechnet werden, die<br />

fälschlich als Spam erkannt wurden.<br />

Die Bayes-Klassifizierung wird erst aktiv, wenn vorab eine ausreichende Zahl unerwünschter (Spam) wie<br />

erwünschter (Ham) E-Mails einem Lernalgorithmus übergeben wurden. Um es den Benutzern zu ermög-<br />

lichen, ihre Spam-Mails sowie ihre falsch klassifizierten E-Mails an den Lernalgorithmus zu übergeben,<br />

bekommt jeder Benutzer bei der Erstellung des Postfachs die beiden Ordner Spam und Ham angelegt.<br />

Bei Benutzerkonten, die mit einer <strong>UCS</strong>-Version vor 2.3 angelegt wurden, müssen diese manuell angelegt<br />

werden.<br />

Wird auf dem Server die <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable mail/antispam/learndaily auf<br />

yes gesetzt, durchsucht der Cyrus-Dienst täglich die Spam und Ham-Ordner aller Benutzer und des<br />

globalen Spamempfängers nach unbekannten E-Mails. Werden noch nicht erfasste oder bisher falsch<br />

klassifizierte Daten gefunden, werden die in einer gemeinsamen Datenbank erfassten statistischen Daten<br />

aktualisiert. Standardmäßig ist diese Funktion deaktiviert.<br />

Der Lernvorgang kann alternativ manuell über das Programm sa-learn aufgerufen werden. Liegen E-<br />

Mails in einer Datei im Mbox-Format, wie es häufig von Mailprogrammen verwendet oder exportiert wird,<br />

können die darin enthaltenen E-Mails durch den folgenden Aufruf als Spam klassifiziert werden:<br />

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