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Kontrollierte radikalische Polymerisation von Methacrylaten<br />
Die Betrachtung der vorliegenden logarithmischen Kurven zeigt einen linearen Anstieg des<br />
Umsatzes mit zunehmender Reaktionszeit für die Polymerisation sowohl in Gegenwart von<br />
Triazolinyl 2 als auch von Triazolinyl 3, was auf eine kontrollierte radikalische Polymerisation<br />
hinweist. Bemerkenswert an der Analyse der Abbildung V-50 ist die Abweichung der<br />
Polymerisationskinetik in Gegenwart von Triazolinyl 2 von der mit 1, wobei die Zugabe von 2 zu<br />
einer Beschleunigung der Polymerisation führt. Dieser Unterschied in der Reaktivität wurde<br />
weder in der Polymerisation von MMA noch bei EMA beobachtet. Die Polymerisation mit<br />
Triazolinyl 3 verläuft allerdings am schnellsten. Aus dem linearen Anstieg werden die Werte für<br />
kp[P•] und die entsprechenden Polymerisationsgeschwindigkeiten Vp bestimmt, die in Tabelle<br />
V-30 aufgelistet werden.<br />
Tabelle V-30: Polymerisationsgeschwindigkeit der Polymerisation von DMAEMA<br />
mit 1, 2 und 3.<br />
„Gegenradikal“ kp[P•] (s -1 ) Vp (Mol l -1 s -1 )<br />
Triazolinyl 1 3,67x10 -5 2,18x10 -4<br />
Biphenyl-Triazolinyl 2 5,74x10 -5 3,41x10 -4<br />
Cyano-Triazolinyl 3 8,36x10 -5 4,97x10 -4<br />
Die Werte der Polymerisationsgeschwindigkeiten betonen noch mehr den beobachteten<br />
Unterschied zwischen den Polymerisationen unter Zusatz von 1 und 2. Der Grund dafür könnte<br />
die Deaktivierung der Ketten sein, wobei Triazolinyl 2 die aktiven PDMAEMA-Ketten<br />
langsamer abfängt als Triazolinyl 1. Die Polymerisation mit 3 ist doppelt so schnell verglichen<br />
mit der mit 1. Hier führt der stark elektronziehende Charakter (–M und –I) von 3 zur<br />
Destabilisierung des Addukts, was der Aktivierungsprozess begünstigt. Vermutlich ist kakt in der<br />
Polymerisation mit 3 größer als mit 1 oder 2. Wie bei MMA und EMA und bei<br />
autopolymerisierbaren Monomeren beobachtet, ist in der Polymerisation mit 1 und 2 bei<br />
geringeren Umsätzen keine Linearität zu bemerken. Dies ist auf den „persistent radical effect“<br />
zurückzuführen, wie es in Abbildung V-51 dargestellt wird.<br />
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