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Grundlagen der kontrollierten radikalischen Polymerisation<br />
Additiven nicht bekannt ist. Die Verwendung von 1,3,5,5-Tetraphenyl-∆ 3 -1,2,4-triazolin-2-yl<br />
als „Gegenradikal“ in der kontrollierten radikalischen Polymerisation ermöglicht die<br />
Kombination dieser beiden Lösungsansätze.<br />
I.5 1,3,5,5-Tetraphenyl-∆ 3 -1,2,4-triazolin-2-yl in der kontrollierten<br />
radikalischen Polymerisation<br />
Die Polymerisation unter Zusatz von 1,3,5,5-Tetraphenyl-∆ 3 -1,2,4-triazolin-2-yl<br />
(Triazolinyl 1) beruht auf dem gleichen Mechanismus wie die radikalische Polymerisation<br />
unter Verwendung von 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxyl (TEMPO). Der wesentliche<br />
Unterschied zwischen den beiden Additiven liegt in der Tatsache, dass das Triazolinyl 1 bei<br />
Raumtemperatur ein relativ stabiles Radikal darstellt, es jedoch bei höheren Temperaturen<br />
und mit der Zeit unter Abspaltung eines Phenyl-Radikals und Bildung eines stabilen<br />
Triazolderivats zerfällt (Abbildung I-8):<br />
N<br />
N<br />
N ∆<br />
Abbildung I-8: Unimolekulare Zerfallsreaktion des Triazolinyls 1.<br />
Aufgrund dieser Besonderheit ermöglicht die Verwendung von Triazolinyl-Radikalen nicht<br />
nur die Kontrolle über die Polymerisation von Styrol, sondern auch die von Methacrylaten. Es<br />
bildet sich ein „Regelkreis“ aus, der in Abbildung I-9 schematisch dargestellt ist. Dieser<br />
selbstregulierende Prozess vereint die beiden Lösungsansätze von Fukuda [57,67] und<br />
Georges [71] zur Durchführung einer kontrollierten radikalischen Polymerisation. Der<br />
Überschuss an freiem Triazolinyl, der durch die geringen Abbruchreaktionen der wachsenden<br />
Kettenenden entsteht, wird durch die unimolekulare Zerfallsreaktion unter gleichzeitiger<br />
Freisetzung von initiierenden Phenylradikalen abgebaut. Damit findet ein ständiger Abgleich<br />
zwischen den Konzentrationen der Makroradikale und des stabilen Additivs statt, ohne dass<br />
22<br />
N<br />
N<br />
N