Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Dokument 1.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kontrollierte radikalische Polymerisation von Styrol und 2-Vinylpyridin<br />
IV Kontrollierte radikalische Polymerisation von Styrol und<br />
2-Vinylpyridin<br />
In diesem Kapitel soll die radikalische Polymerisation der beiden Monomere Styrol und<br />
2-Vinylpyridin, die zur Autopolymerisation fähig sind, in Gegenwart des bereits besprochenen<br />
Triazolinyl 1 und dessen Derivaten 2 und 3 unter identischen Reaktionsbedingungen untersucht<br />
werden. Es sollen Erkenntnisse über den Einfluss der Strukturvariation des Gegenradikals auf die<br />
zeitliche Entwicklung des Umsatzes, auf das Molekulargewicht und die Polydispersität des<br />
Polymers gewonnen werden. Zuerst werden die Polymerisationen des hydrophoben Monomers<br />
Styrol diskutiert, und anschließend werden die Experimente mit dem polaren Monomer<br />
2-Vinylpyridin durchgeführt.<br />
IV.1 Polymerisation von Styrol<br />
IV.1.1 Triazolinyl-kontrollierte radikalische Polymerisation<br />
1,2,4-Triazolinyl-Radikale wurden als neue Additive in der radikalischen Polymerisation von<br />
Styrol bei 140 °C verwendet [24,25,80-82,105] . Der Zusatz von Spiro-Triazolinyl (1,3-Diphenyl-<br />
spiro[9´H-fluoren-9´,5-∆ 3 -1,2,4-triazolin]-2-yl) und Triazolinyl 1 (1,3,5,5-Tetraphenyl-∆ 3 -1,2,4-<br />
triazolin-2-yl) zur Substanz-Polymerisation von Styrol bewirkt einen kontrollierten<br />
Reaktionsverlauf. Während jedoch die Polymerisation in Gegenwart von Spiro-Triazolinyl die<br />
gleichen Ergebnisse wie die in der Literatur beschriebene Nitroxyl-kontrollierte radikalische<br />
Polymerisation zeigt, verläuft die Polymerisation hingegen in Anwesenheit von 1 schneller, und<br />
es werden breitere Molekulargewichtsverteilungen erhalten. Dieser Unterschied in der Kinetik<br />
der Polymerisation kann auf die thermische Stabilität beider Radikale und den<br />
„Selbstregulierungsmechanismus“ zurückgeführt werden (vgl. Abbildung I-9). Im Gegensatz zu<br />
Spiro-Triazolinyl, welches eine gute Stabilität bei hohen Temperaturen aufweist, zeigt<br />
Triazolinyl 1 eine unimolekulare thermische Zersetzungsreaktion. Es wurde jedoch in dieser<br />
Arbeit [25] kein Vergleich mit der Autopolymerisation und der konventionellen Polymerisation<br />
angestellt. Daher soll in den vorliegenden Arbeit eine vollständige kinetische Untersuchung<br />
durchgeführt werden, unter Betrachtung der neu entwickelten Theorie zur kinetischen<br />
Beschreibung der kontrollierten radikalischen Polymerisation.<br />
- 40 -