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Vinylacetat und Acrylnitril<br />
VI.2 Acrylnitril<br />
In der Kunststoff-Industrie gibt es zahlreiche Beispiele für die Anwendung von Acrylnitril<br />
sowohl, als reines Homopolymer wie auch als Comonomer, wie z.B. Styrol-Acrylnitril<br />
copolymer (SAN) oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Blockcopolymer (ABS). Diese Polymere<br />
finden ihre Anwendung insbesondere in der Automobilindustrie.<br />
Acrylnitril wird hauptsächlich durch radikalische Polymerisation hergestellt, allerdings<br />
werden breite Verteilungen erhalten, und die Molekulargewichte des Polymers sind<br />
unkontrolliert. Mit anionischen Polymerisation lassen sich dagegen definierte Polyacrylnitrile<br />
darstellen. Es werden aber meistens komplizierte Initiatoren und Katalysatoren verwendet,<br />
ausserdem werden nur Molekulargewichte im Bereich von 10 4 g / mol erzielt [180,181] .<br />
Zahlreiche Arbeiten berichten über die ATRP von Acrylnitril [182-184] . Anhand dieser Methode<br />
konnten enge Polydispersitäten erzielt werden. Allerdings ist eine<br />
Endgruppenfunktionalisierung in dieser Arbeit nicht vorhanden. Eine kontrollierte<br />
radikalische Polymerisation von Acrylnitril unter Zusatz von Nitroxiden wird von Hawker et<br />
al. berichtet [27] , enthält jedoch diese Arbeit weder eine kinetische Untersuchung noch die<br />
Entwicklung des Molekulargewichts als Funktion des Umsatzes.<br />
Wie bereits in dem letzten Abschnitt erwähnt, ist es eine große Herausforderung aufgrund der<br />
erheblichen Anwendungsmöglichkeiten solcher Monomere die Polymerisation von<br />
Monomeren wie Acrylnitril zu kontrollieren. Daher wird die radikalische Polymerisation von<br />
Acrylnitril unter Zusatz von Triazolinyl durchgeführt. Es wird dabei bezweckt, Polyacrylnitril<br />
mit definierten Molmassen und möglicherweise ein Blockcopolymer mit Polyacrylnitril als<br />
Vorläufer zu synthetisieren.<br />
Der Inhibitor des käuflichen Acrylnitrils wird mit NaOH (10%) extrahiert. Die organische<br />
Phase wird mit H2SO4 (10%), Na2CO3 (20%) und anschließend mit Wasser gewaschen, und<br />
über CaCl2 getrocknet. Das Monomer wird unter Vakuum (20 mm Hg, 25 °C) destilliert.<br />
Da Polyacrylnitril unlöslich in dem Monomer ist, wird die Polymerisation in DMF als<br />
Lösungsmittel bei 70 °C unter Zusatz von Triazolinyl 1 und AIBN durchgeführt. Die<br />
voläufige Untersuchung der Polymerisation zeigt, dass annähernd engverteilte Polymere<br />
erhalten werden. Daher wird die Kinetik der Polymerisation untersucht, um eine Aussage über<br />
die kontrollierte radikalische Polymersation zu machen. Das Reaktionsgemisch wird entgast<br />
und anschließend in der Glovebox in verschließbare Reagenzgläser verteilt. Die<br />
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