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Kontrollierte radikalische Polymerisation von Styrol und 2-Vinylpyridin<br />
M w /M n<br />
3,6<br />
3,5<br />
3,4<br />
3,3<br />
3,2<br />
3,1<br />
3,0<br />
2,25<br />
2,00<br />
1,75<br />
1,50<br />
Autopolymerisation<br />
AIBN<br />
Triazolinyl 1<br />
1,25<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
Umsatz %<br />
Abbildung IV-5: Entwicklung der Molekulargewichtsverteilung gegen den Umsatz in der<br />
Substanz-Polymerisation von Styrol unter verschiedenen Bedingungen bei 120 °C.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Ergebnisse der Substanz-Polymerisation von Styrol bei 120 °C mit den Initiierungsarten<br />
konventionelle Initiierung mit AIBN,<br />
reine Autopolymerisation und<br />
Initiierung mit AIBN unter reversibler Terminierung mit Triazolinyl 1,<br />
werden nun zusammenfassend diskutiert. Bei allen vorliegenden Systemen ist die Konzentration<br />
der aktiven Zentren der entscheidende Faktor für die Kinetik der Polymerisation, die<br />
Entwicklung der Molekulargewichte und die Polydispersitäten. Im Falle der konventionellen<br />
Polymerisation liefert der Initiator-Zerfall gleich am Anfang eine hohe Konzentration an<br />
Radikalen, so dass hier die schnellste Polymerisation beobachtet wird. Irreversible<br />
Terminierungsreaktionen spielen jedoch eine wesentliche Rolle, da ihr Auftreten quadratisch von<br />
der Konzentration an aktiven Zentren abhängt (vgl. Gleichung I-1). Experimentell zeigt sich dies<br />
an breiten Molekulargewichtsverteilungen. Auch nach dem quasi vollständigen Zerfall von<br />
AIBN (t1/2 = 53 s) läuft die Polymerisation weiter, da unter den gegebenen Bedingungen bei allen<br />
hier beschriebenen Experimenten Autoinitiierung vorliegt. Allerdings bleibt die Geschwindigkeit<br />
im Falle des konventionellen Systems immer noch höher als bei der Autopolymerisation.<br />
Ursache dafür ist vermutlich die Diffusionskontrolle der Abbruchreaktionen; sie werden<br />
aufgrund des bereits höheren Umsatzes und damit gestiegener Viskosität im konventionellen<br />
System zurückgedrängt.<br />
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