Geschäftsbericht 2009 der AachenMünchener Lebensversicherung ...

Immobilienrisiken
Analog zu den übrigen Assetklassen verfolgen wir auch für die Immobilienanlagen eine defensive Strategie. Im
Wesentlichen konzentrieren wir uns auf Büro- und Einzelhandelsnutzung in 1a/1b-Lagen, wobei die in den letzten
Jahren zur Diversifi kation bevorzugten Auslandsanlagen in indirekten Vehikeln durch spezialisierte externe Manager
durchgeführt wurden. Trotz dieser Fokussierung ist der Auslandsanteil insgesamt noch relativ gering und nur ein
Bruchteil davon ist in den sehr volatilen Märkten West- und Südeuropas angelegt.
Aufgrund der weiterhin bestehenden Unsicherheiten an den Immobilienmärkten werden wir für 2010 eine eher
passive Politik umsetzen. Neue Anlagen werden im Wesentlichen über den Abruf bereits bestehender Zusagen
erfolgen.
Natürlich waren und sind auch die Immobilienmärkte durch die Krisen betroffen. Einerseits führt die Kreditkrise
zu einer deutlichen Verschlechterung der Finanzierungskonditionen und andererseits hat die Wirtschaftskrise
zu einem teilweise massiven Einbruch der Marktpreise geführt. Aufgrund der immer noch gegebenen Inlands-
Lastigkeit des Portfolios und der hohen Quote noch nicht abgerufener Zusagen, bleiben die Auswirkungen trotz
Abschreibungen begrenzt.
Aus Risikosicht ist hervorzuheben, dass alle bekannten und nachhaltigen Wertveränderungen bereits im
Abschluss 2009 verarbeitet wurden. Der damit einhergehende Substanzverzehr ist nicht existenzgefährdend.
Gleichzeitig verfügen wir noch über ausreichende Flexibilität, um an den sich vermutlich ergebenden Marktchancen
über die bereits zugesagten Anlagemittel zu partizipieren.
Zinsänderungsrisiken
Risiken der zukünftigen Entwicklung und deren Steuerung Lagebericht
Wir erwarten, dass die Renditen am Rentenmarkt auf mittlere Sicht leicht ansteigen werden. Die aktuell, an den
gesunkenen Volatilitäten gemessen, zu beobachtende Beruhigung könnte jedoch von nicht dauerhafter Natur sein,
da die Prognosen der konjunkturellen Entwicklung mit spürbarer Unsicherheit behaftet sind. Sofern das Auslaufen
von stimulierenden Maßnahmen von Seiten der Geld- und Fiskalpolitik zu einer überraschend negativen Konjunkturentwicklung
führt, ist ein Verharren der Zinsen auf dem aktuell niedrigen Niveau wahrscheinlich. Andererseits
könnte ein zu später Ausstieg aus diesen Maßnahmen Infl ationsgefahren bergen und damit verbunden zu einem
dynamischen Zinsanstieg, insbesondere im Bereich kurzer Laufzeiten, führen.
In der Lebensversicherung überwiegt auf lange Sicht das aus einer Niedrigzinssituation resultierende Risiko.
Es ergibt sich insbesondere daraus, dass im Rahmen der Wiederanlage frei gewordener Mittel für bestimmte Zinsbindungsdauern
bei risikolosem Zins nur Zinskonditionen verfügbar sind, die im Bereich der garantierten Mindestverzinsung
liegen. Dieses Risiko kommt für die AachenMünchener Lebensversicherung AG derzeit jedoch nur in
deutlich abgeschwächter Form zum Tragen. Zum einen sind Teile des Kapitalanlageportfolios gegen Zinssenkungen
abgesichert. Dies erfolgte mit Hilfe von Vorkäufen, Swaptions und Constant Maturity Swaps (CMS) mit garantiertem
Mindestzins. Zum anderen schlägt das im Zeitablauf gesunkene Rechnungszinsniveau mit fortschreitender Zeit
auch im durchschnittlichen Garantiezinsniveau unseres Versicherungsportfolios durch. Schließlich richtet sich die
Durationsstrategie unseres Rentenportfolios neben unserer Markteinschätzung und der Risikotragfähigkeit auch an
der Abhängigkeit unserer Erträge vom Zinsergebnis aus. Das im historischen Vergleich extrem niedrige Zinsniveau
im kurzen Laufzeitbereich bei gleichzeitiger Liquiditätshaltung führt jedoch schleichend zu einer Belastung unserer
Ertragslage. Insgesamt zeichnet sich in unserer Wieder- und Neuanlage jedoch ab, dass wir angemessene Verzinsungen
erreichen können.
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