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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />
seine Zeugen an. Er beruft sich auf die höchste Instanz, die <strong>de</strong>nkbar ist. An<strong>de</strong>rs ausgedrückt<br />
könnte man sagen: „Ich beschwöre dich bei Gott und Christus Jesus.“ Ähnliche Worte<br />
hatte er schon in Kapitel 2,14 gebraucht. Dort sollte Timotheus ernstlich bezeugen, keinen<br />
Wortstreit zu führen. Hier geht es darum, dass das Wort gepredigt wer<strong>de</strong>n soll. Damit<br />
schließt <strong>de</strong>r erste Vers dieses Kapitels an die letzten Verse <strong>de</strong>s vorherigen Kapitels an.<br />
Die Aussage macht <strong>de</strong>utlich, welche Beweggrün<strong>de</strong> Paulus hatte, sein Kind Timotheus<br />
so zu beschwören. Paulus wusste, dass er vor Gott und Christus Jesus stand. Das galt für<br />
Timotheus genauso. Die Präposition „vor“ meint „im Angesicht von“ o<strong>de</strong>r „in <strong>de</strong>r Gegenwart<br />
von“. Je<strong>de</strong>r Dienst geschieht unter <strong>de</strong>m wachsamen und prüfen<strong>de</strong>n Auge Gottes.<br />
Paulus spricht von „Gott und Christus Jesus“. Damit ist eine Person gemeint. Es geht um<br />
unseren Herrn. Aber dieser Herr ist Christus Jesus und niemand an<strong>de</strong>res als Gott selbst.<br />
Somit liefern diese letzten Worte von Paulus einen erneuten Hinweis auf die Gottheit <strong>de</strong>s<br />
Herrn Jesus. Er ist in <strong>de</strong>r Tat Gott und Mensch in einer Person. Hier nimmt Paulus ein<strong>de</strong>utig<br />
Bezug auf seine Gottheit. Das soll <strong>de</strong>r Diener nicht vergessen.<br />
Drei Beweggrün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Dienst<br />
Paulus nennt nun drei Tatsachen, die Timotheus im Dienst nicht vergessen sollte. Sie sind<br />
bis heute für je<strong>de</strong>n Diener wichtige Beweggrün<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Dienst bis zum En<strong>de</strong> in Treue zu<br />
erfüllen. Erstens erinnert Paulus daran, dass <strong>de</strong>r Herr Jesus Leben<strong>de</strong> und Tote richten wird.<br />
Zweitens spricht er von seiner Erscheinung und drittens von seinem Reich. Alle drei Punkte<br />
sind miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n.<br />
a) Christus ist <strong>de</strong>r Richter <strong>de</strong>r Leben<strong>de</strong>n und Toten: Petrus benutzt einen ähnlichen Ausdruck.<br />
Er spricht von Menschen, die einmal <strong>de</strong>m Rechenschaft geben wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bereit ist,<br />
Leben<strong>de</strong> und Tote zu richten (1. Pet 4,5). Christus ist <strong>de</strong>r Richter. Gott hat Ihm das Gericht<br />
übertragen (Joh 5,27; Apg 17,31). Er beurteilt alles. Das gilt auch für <strong>de</strong>n Verfall innerhalb<br />
<strong>de</strong>s christlichen Bekenntnisses. Er weiß, was echt ist und was unecht ist. Er wird einmal<br />
alles beurteilen und richten. Paulus stellt dieses Gericht hier als etwas vor, das in nicht<br />
weiter Ferne liegt. Es heißt, dass Christus Jesus in Begriff steht o<strong>de</strong>r bereit ist zu richten<br />
(siehe Fußnote ELB).<br />
Paulus spricht von „Leben<strong>de</strong>n und Toten“. Dabei geht es an dieser Stelle nicht um Gläubige<br />
und Ungläubige. Es geht hier nicht darum, ob jemand Leben aus Gott hat o<strong>de</strong>r geistlich tot<br />
ist. Paulus spricht ausschließlich von ungläubigen Menschen. Der Unterschied (Leben<strong>de</strong> und<br />
Tote) ergibt sich dadurch, ob sie zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Gerichts leben o<strong>de</strong>r bereits gestorben<br />
sind. Das jeweilige Gericht über „Leben<strong>de</strong> und Tote“ fin<strong>de</strong>t nicht zur gleichen Zeit statt. Die<br />
Bibel kennt we<strong>de</strong>r eine „allgemeine Auferstehung“ noch ein „allgemeines Gericht“. So wie<br />
die Auferstehung in verschie<strong>de</strong>nen Phasen abläuft, wird das Gericht zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten ausgesprochen und vollzogen. Aber das ist hier nicht die Kernfrage. Es geht<br />
an dieser Stelle um die Tatsache an sich, dass <strong>de</strong>r Herr Jesus <strong>de</strong>r Richter <strong>de</strong>r ungläubigen<br />
Menschen ist und dass Er bereit ist, dieses Gericht auszuüben.<br />
Christus wird, wenn Er in Macht und Herrlichkeit erscheint, im Gericht kommen. Viele<br />
<strong>de</strong>r dann leben<strong>de</strong>n Menschen wer<strong>de</strong>n durch Kriegsgerichte weggerafft (Off 19,11). An<strong>de</strong>re<br />
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