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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />
Petrus spricht davon, dass <strong>de</strong>r Teufel umhergeht wie ein Löwe, um Opfer zu suchen, die er<br />
verschlingen kann. Der Teufel tritt eben nicht nur mit <strong>de</strong>r List einer Schlange auf, son<strong>de</strong>rn<br />
auch als brüllen<strong>de</strong>r Löwe. Wenn Paulus darauf anspielt, dann war das Werkzeug <strong>de</strong>s Teufels<br />
in diesem Fall Nero. Die Rettung aus <strong>de</strong>m Rachen <strong>de</strong>s Löwen <strong>de</strong>utet dann <strong>de</strong>n Aufschub<br />
an, <strong>de</strong>r ihm gewährt wur<strong>de</strong>. Aber <strong>de</strong>r Prozess wür<strong>de</strong> weitergehen. Der Löwe mag also<br />
ein Hinweis auf Nero o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Teufel sein, <strong>de</strong>r dahintersteckte. Es mag aber auch<br />
einfach <strong>de</strong>r Hinweis auf die To<strong>de</strong>sgefahr sein, in <strong>de</strong>r Paulus stand. Was man wohl mehr<br />
o<strong>de</strong>r weniger ausschließen kann, ist <strong>de</strong>r manchmal geäußerte Gedanke, dass Paulus an die<br />
Löwen in <strong>de</strong>r römischen Arena gedacht hat.<br />
„Der Herr wird mich retten von je<strong>de</strong>m bösen Werk und bewahren für sein himmlisches<br />
Reich; <strong>de</strong>m die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Vers 18).<br />
Gerettet und bewahrt<br />
Paulus wusste sehr wohl, dass sein Tod nahe bevorstand (Vers 6). Er musste damit rechnen,<br />
sein Leben als Märtyrer zu geben. Angesichts dieser Tatsache war er <strong>de</strong>nnoch völlig ruhig.<br />
Er wusste sich in <strong>de</strong>r Hand seines Herrn. Seine Zuversicht erinnert an die Aussage aus<br />
Psalm 121,7, wo <strong>de</strong>r Psalmdichter sagt: „Der Herr wird dich behüten vor allem Bösen, er<br />
wird behüten <strong>de</strong>ine Seele.“<br />
Ein „böses Werk“ ist ein Ver<strong>de</strong>rben bringen<strong>de</strong>s Werk. „Retten“ be<strong>de</strong>utet hier wie in Vers 17<br />
(vgl. auch Kapitel 3,11), jemand aus einer Gefahrenzone zu ziehen. „Bewahren“ be<strong>de</strong>utet in<br />
Sicherheit bringen. Einige Ausleger <strong>de</strong>nken, dass Paulus hier die Zuversicht äußert, dass er<br />
vor je<strong>de</strong>m bösen Werk bewahrt wer<strong>de</strong>n wird, das seine Fein<strong>de</strong> gegen ihn ersinnen könnten.<br />
Wenn die Aussage so zu interpretieren ist, dann wäre selbst <strong>de</strong>r Märtyrertod eine Rettung,<br />
und zwar in <strong>de</strong>m Sinn, dass er ihn zu seinem Herrn bringen wür<strong>de</strong>. Da Paulus aber seinen<br />
Tod sicher vor Augen sah, scheint die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Aussage vielmehr darin zu liegen, dass<br />
<strong>de</strong>r Herr ihn vor allem bewahren wür<strong>de</strong>, was in seinen letzten Lebenstagen das Zeugnis für<br />
Ihn beeinträchtigen könnte. Der Herr wür<strong>de</strong> ihn davor bewahren, vor Gericht ängstlich zu<br />
sein o<strong>de</strong>r Ihn gar zu verleugnen. Wenn das die Be<strong>de</strong>utung ist, dann spricht Paulus hier also<br />
von möglichen bösen Werken, die von ihm selbst begangen wer<strong>de</strong>n könnten, und nicht von<br />
äußerem Bösen, das man ihm antun könnte. Das könnte zum Beispiel ein Versagen im Blick<br />
auf die Predigt sein.<br />
Das himmlische Reich ist das himmlische „Königreich“. Das ist nichts an<strong>de</strong>res als das<br />
kommen<strong>de</strong> Reich in Macht und Herrlichkeit (das Tausendjährige Reich). Dabei steht nicht<br />
so sehr <strong>de</strong>r irdische Charakter dieses Reiches im Vor<strong>de</strong>rgrund, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r himmlische<br />
Charakter. Petrus spricht von einem reichlichen Eingang in das ewige Reich unseres Herrn<br />
und Heilan<strong>de</strong>s Jesus Christus (2. Pet 1,11). Das ist <strong>de</strong>r himmlische Teil <strong>de</strong>s Reiches. Dieser<br />
Eingang war Paulus sicher. Es ist das Reich <strong>de</strong>s „Herrn“, d. h. <strong>de</strong>r Bereich, in <strong>de</strong>m seine<br />
Autorität anerkannt wer<strong>de</strong>n wird. Es ist aber für <strong>de</strong>n Gläubigen gleichzeitig nichts an<strong>de</strong>res<br />
als das Reich <strong>de</strong>s Sohnes <strong>de</strong>r Liebe <strong>de</strong>s Vaters (Kol 1,13). Wenn es um die Seite Gottes geht,<br />
ist dieses Reich je<strong>de</strong>m sicher, <strong>de</strong>r neues Leben hat. Wenn es um unsere Seite geht, ist <strong>de</strong>r<br />
Eingang in dieses Reich mit Verantwortung verbun<strong>de</strong>n.<br />
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