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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
kann sich – <strong>de</strong>m Wort nach – also sowohl auf Ungläubige wie auf Gläubige beziehen. Es<br />
wird in <strong>de</strong>n Versen 12 und 13 unseres Kapitels dreimal gebraucht. Kenner <strong>de</strong>r griechischen<br />
Sprache geben folgen<strong>de</strong> alternative Übersetzung an: „Nein sagen, wi<strong>de</strong>rsprechen, abweisen,<br />
verweigern, abschlagen, leugnen, in Abre<strong>de</strong> stellen, bestreiten, sich lossagen“. An<strong>de</strong>re<br />
übersetzen: „die Bekanntschaft abstreiten“. Das war es, was Simon Petrus getan hatte.<br />
Die Frage ist, ob es hier um ein einmaliges o<strong>de</strong>r zeitweiliges Verleugnen geht o<strong>de</strong>r ob<br />
Paulus grundsätzlich spricht. Meint er das, was Petrus getan hat – und was je<strong>de</strong>m von uns<br />
passieren kann? O<strong>de</strong>r ist gemeint, dass jemand dauerhaft und gewohnheitsmäßig durch<br />
Wort und/o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l zu erkennen gibt, dass er grundsätzlich nichts mit Christus zu tun<br />
haben will? Im zweiten Fall ist klar, dass <strong>de</strong>r Herr sich niemals zu so jemand bekennen wird –<br />
wie immer sein äußeres Bekenntnis gewesen sein mag. Das ist – wie es W. Kelly einmal<br />
geschrieben hat – eine Verunehrung <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Herrn, die Gott niemals hinnehmen<br />
wird. Es wird tatsächlich Menschen geben, die sich äußerlich zu Ihm bekannt haben, ohne<br />
je Leben aus Gott gehabt zu haben. Es sind Menschen, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Herr einmal sagen<br />
wird: „Ich habe euch niemals gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter“ (Mt 7,23). In unserem<br />
Vers scheint das tatsächlich die Hauptbe<strong>de</strong>utung zu sein. Es sind Menschen, die nur eine<br />
Form <strong>de</strong>r Gottseligkeit haben. Judas sagt, dass sie sich neben eingeschlichen haben und<br />
„unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen“ (Judas 4). „Verleugnen“<br />
wird hier ohne Objekt gebraucht. Es wird nicht gesagt, wer o<strong>de</strong>r was verleugnet wird. Das<br />
unterstützt <strong>de</strong>n Gedanken, dass es hier um eine prinzipielle und dauerhafte Grundhaltung<br />
geht, die jemand einnimmt.<br />
Dem könnte entgegengehalten wer<strong>de</strong>n, dass es in <strong>de</strong>n Versen 11–13 immer um „wir“ geht.<br />
Demzufolge könnte immer die gleiche Gruppe (also Gläubige) angesprochen sein. Das<br />
Argument ist nicht ganz von <strong>de</strong>r Hand zu weisen. Allerdings fällt auf, dass es in <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n ersten Fällen einfach heißt: „Wenn wir mitgestorben sind . . . “, und: „Wenn wir<br />
ausharren . . . “, während es hier heißt: „Wenn wir verleugnen wer<strong>de</strong>n . . . “. Ersteres ist<br />
offensichtlich eine Tatsache, zweites eine Möglichkeit. Es scheint mir so zu sein, dass Paulus<br />
hier tatsächlich an Menschen <strong>de</strong>nkt, die sich zwar unter <strong>de</strong>n Gläubigen befin<strong>de</strong>n, jedoch<br />
nur ein äußeres Bekenntnis – und damit kein Leben aus Gott – haben. Diese Mischung aus<br />
„echt“ und „unecht“ ist es ja gera<strong>de</strong>, die in diesem letzten Brief von Paulus vor uns kommt.<br />
Allerdings wollen wir die vorsichtige Anwendung auf Gläubige nicht ganz ausschließen.<br />
Es mag im Leben eines Gläubigen Situationen geben, wo er sich – ähnlich wie Petrus –<br />
nicht zu seinem Herrn bekennt und Ihn verleugnet. Dann kann er nicht damit rechnen, dass<br />
sein Herr sich in dieser Situation zu ihm bekennt und auf seine Seite stellt. Fatal wäre es<br />
allerdings, aus dieser Stelle abzuleiten, dass ein untreuer Gläubiger doch einmal verloren<br />
gehen könnte, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Herr ihn dann einmal im Hinblick auf die Ewigkeit verleugnen<br />
wür<strong>de</strong>. Das lehrt die Bibel an keiner Stelle, und das ist ganz sicher nicht die Be<strong>de</strong>utung<br />
dieses Verses.<br />
„Wenn wir untreu sind -; er bleibt treu, <strong>de</strong>nn er kann sich selbst nicht verleugnen“<br />
(Vers 13).<br />
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