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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />
Weil das so ist, wählen sie sich selbst Lehrer, die nicht die Lehre <strong>de</strong>r Bibel bringen, son<strong>de</strong>rn<br />
etwas an<strong>de</strong>res. Es han<strong>de</strong>lt sich nicht nur um einige wenige Lehrer, son<strong>de</strong>rn sie häufen sie<br />
auf. Das geschieht nach ihren eigenen Begier<strong>de</strong>n. Sie möchten gerne das hören, was ihnen<br />
angenehm ist. Das Wort Gottes, das lebendig ist und wie ein Schwert wirkt, in<strong>de</strong>m es das<br />
Gewissen anspricht, legen sie beiseite. Wie in Kapitel 3,6 geht es hier nicht so sehr um<br />
fleischliche Begier<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn um geistliche Begier<strong>de</strong>n. Judas hat dieselben Menschen<br />
im Blick, wenn er schreibt: „Diese sind Murren<strong>de</strong>, mit ihrem Los Unzufrie<strong>de</strong>ne, die nach<br />
ihren Begier<strong>de</strong>n wan<strong>de</strong>ln; und ihr Mund re<strong>de</strong>t stolze Worte, und um <strong>de</strong>s Vorteils willen<br />
bewun<strong>de</strong>rn sie Personen“ (Jud 16). Das Ergebnis kann nur Durcheinan<strong>de</strong>r sein. Wenn ein<br />
Blin<strong>de</strong>r einen Blin<strong>de</strong>n führt, fallen bei<strong>de</strong> in die Grube (Mt 15,14).<br />
„Und sie wer<strong>de</strong>n die Ohren von <strong>de</strong>r Wahrheit abkehren, sich aber zu <strong>de</strong>n Fabeln<br />
hinwen<strong>de</strong>n“ (Vers 4).<br />
Die Ohren von <strong>de</strong>r Wahrheit abkehren<br />
Mit <strong>de</strong>n Ohren nimmt <strong>de</strong>r Mensch die Wahrheit auf, damit sie ins Herz fällt und<br />
das Gewissen erreicht. Damit dieser Prozess erst gar nicht beginnt, wen<strong>de</strong>n die hier<br />
beschriebenen Menschen ihre Ohren von <strong>de</strong>r Wahrheit ab. Die „Wahrheit“ ist die Wahrheit<br />
Gottes, also wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>r christlichen Predigt. Es ist die gesun<strong>de</strong> Lehre. Die gesun<strong>de</strong><br />
Lehre fußt immer auf <strong>de</strong>r Wahrheit, d. h. auf <strong>de</strong>r Gesamtheit <strong>de</strong>r offenbarten Gedanken<br />
Gottes. Daran müssen wir festhalten. Wer sich von <strong>de</strong>r Wahrheit abkehrt, braucht Ersatz.<br />
Einen solchen Ersatz fin<strong>de</strong>n diese Menschen in Fabeln o<strong>de</strong>r – wie man auch übersetzen<br />
kann – Mythen. Damals waren das sehr wahrscheinlich Fabeln, die sowohl in <strong>de</strong>r jüdischen<br />
als auch in <strong>de</strong>r griechischen Gedankenwelt ihren Ursprung hatten. Eine Fabel ist eine<br />
Fiktion (ein selbst erdachtes Gedankengebil<strong>de</strong>) und steht im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Tatsachen,<br />
auf <strong>de</strong>nen Gottes Wort basiert. Die christliche Wahrheit grün<strong>de</strong>t sich nicht auf irgen<strong>de</strong>in<br />
gedankliches Gebäu<strong>de</strong>. Sie grün<strong>de</strong>t sich auf die geschichtlichen Tatsachen, dass Christus<br />
gestorben ist, dass Er begraben wur<strong>de</strong> und danach siegreich auferstan<strong>de</strong>n ist (1. Kor 15,1–4).<br />
Zu <strong>de</strong>n Fabeln hingewandt wer<strong>de</strong>n<br />
Das Abkehren <strong>de</strong>r Ohren von <strong>de</strong>r Wahrheit ist ein aktiver Prozess. Damit wird erstens ein<br />
ganz bewusster Prozess beschrieben. Zweitens ist es aber auch ein dauerhafter Prozess. Man<br />
will bewusst und dauerhaft mit <strong>de</strong>r Wahrheit nichts zu tun haben. Das „sich Hinwen<strong>de</strong>n“<br />
zu <strong>de</strong>n Fabeln hingegen ist ein passiver Prozess. Die Fußnote <strong>de</strong>r ElbU gibt dazu eine<br />
entsprechen<strong>de</strong> Erklärung. Eigentlich muss es heißen: „hingewandt wer<strong>de</strong>n“. Menschen<br />
wer<strong>de</strong>n also dort hingewandt. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine von außen kommen<strong>de</strong> Kraft, <strong>de</strong>r sie<br />
sich aussetzen. Wer sich willentlich von <strong>de</strong>r Wahrheit abwen<strong>de</strong>t, muss sich nicht wun<strong>de</strong>rn,<br />
wenn ein an<strong>de</strong>rer ihn führt. Das ist in letzter Konsequenz niemand an<strong>de</strong>res als Satan. Wer<br />
sich von <strong>de</strong>r Wahrheit abkehrt, wird letztlich ein willenloses Werkzeug <strong>de</strong>s Teufels.<br />
„Du aber sei nüchtern in allem, lei<strong>de</strong> Trübsal, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe<br />
<strong>de</strong>inen Dienst“ (Vers 5).<br />
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