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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
Hinweis beson<strong>de</strong>rs nötig. Paulus liebte ihn als sein Kind, aber <strong>de</strong>nnoch fügt er diese klare<br />
Auffor<strong>de</strong>rung an, die in <strong>de</strong>r Form eines Befehls ausgesprochen ist. In Kapitel 1 hatte er ihm<br />
schon gesagt, die Gna<strong>de</strong>ngabe anzufachen, die ihm gegeben wor<strong>de</strong>n war (Kapitel 1,6). Dazu<br />
brauchte er Kraft – und zwar nicht nur einmal, son<strong>de</strong>rn permanent. Er sollte ständig an <strong>de</strong>r<br />
Kraftquelle angeschlossen bleiben. Man könnte auch übersetzen: „Lass dich immer wie<strong>de</strong>r<br />
kräftigen“, o<strong>de</strong>r: „Bleibe in Verbindung mit <strong>de</strong>r Kraft“.<br />
Diese Kraft haben wir alle nötig, und zwar ganz persönlich. Kraft ist das Gegenteil von<br />
Schwachheit. Wir klagen oft darüber, dass wir in Tagen <strong>de</strong>r kleinen Kraft, <strong>de</strong>r Schwachheit,<br />
leben. Das ist wahr. Aber es ist doch keine Entschuldigung dafür, nicht stark zu sein in <strong>de</strong>r<br />
Gna<strong>de</strong>, die in Christus Jesus ist. Wenn wir – je<strong>de</strong>r persönlich – in schwerer Zeit einen Weg<br />
zur Ehre <strong>de</strong>s Herrn gehen wollen, dann brauchen wir gera<strong>de</strong> in Tagen <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rgangs<br />
Kraft. Wer gegen <strong>de</strong>n Strom schwimmen will – und genau das sollten wir tun –, kann das<br />
nur in <strong>de</strong>r Kraft von oben.<br />
Wir müssen erkennen, dass uns diese Kraft oft fehlt. Woran liegt das? Die Grün<strong>de</strong> können<br />
vielfältig sein. Es liegt jedoch immer an uns, nie an unserem Herrn. Vielleicht fühlen wir<br />
uns erschöpft, frustriert o<strong>de</strong>r mutlos. Vielleicht stehen Hin<strong>de</strong>rnisse wie unüberwindbare<br />
Berge vor uns. Vielleicht vergeu<strong>de</strong>n wir unsere Energie für an<strong>de</strong>re und nutzlose Dinge. Gott<br />
weiß das. Deshalb fin<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Bibel – im Alten wie im Neuen Testament – immer<br />
wie<strong>de</strong>r die Auffor<strong>de</strong>rung, stark zu sein. An verschie<strong>de</strong>nen Stellen wer<strong>de</strong>n Männer Gottes<br />
dazu aufgerufen. Ein beson<strong>de</strong>res Beispiel ist Daniel, <strong>de</strong>m dies gleich zweimal gesagt wur<strong>de</strong>:<br />
„Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Frie<strong>de</strong> dir! Sei stark, ja, sei stark.“ Das Ergebnis<br />
ließ nicht auf sich warten: „Und als er mit mir re<strong>de</strong>te, fühlte ich mich gestärkt und sprach:<br />
Mein Herr möge re<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn du hast mich gestärkt“ (Dan 10,19).<br />
Die Quelle unserer Kraft<br />
Stark sind wir nicht in uns selbst, in unserem eigenen Können, unserer Intelligenz, unserer<br />
Weisheit o<strong>de</strong>r unserer Erfahrung. Auch die Menge an Personen an unserer Seite o<strong>de</strong>r die<br />
Anwesenheit begabter und erfahrener Brü<strong>de</strong>r gibt uns keine Kraft. Nicht einmal das ewige<br />
Leben in uns und die uns geschenkte neue Natur be<strong>de</strong>uten Kraft in sich. Nein, unsere Kraft<br />
ist die Kraft <strong>de</strong>s Geistes, die wir nur in unserem Herrn fin<strong>de</strong>n. Wenn wir auf uns selbst<br />
vertrauen, wer<strong>de</strong>n wir keine Kraft bekommen. Nur wenn wir uns auf <strong>de</strong>n Herrn stützen,<br />
haben wir Kraft. Sie liegt in <strong>de</strong>r engen persönlichen und praktischen Beziehung zu Ihm.<br />
Paulus spricht von <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, die in Christus Jesus ist.<br />
Paulus hatte das selbst erfahren. In einer schweren Stun<strong>de</strong> hörte er die Worte seines Herrn:<br />
„Meine Gna<strong>de</strong> genügt dir, <strong>de</strong>nn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ (2. Kor 12,9).<br />
Paulus hatte das gelernt, <strong>de</strong>nn er schreibt weiter: „Denn wenn ich schwach bin, dann bin<br />
ich stark“ (2. Kor 12,10). Das klingt paradox, ist aber wahr und muss gelernt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Gna<strong>de</strong>, von <strong>de</strong>r hier die Re<strong>de</strong> ist, ist nicht die retten<strong>de</strong> Gna<strong>de</strong>. Es ist vielmehr das tägliche<br />
Empfin<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r Gunst und Zuwendung Gottes zu stehen. Als gerettete Menschen haben<br />
wir Zugang zu <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r wir stehen (Röm 5,2). Es liegt an je<strong>de</strong>m Einzelnen, für sich<br />
persönlich davon Gebrauch zu machen, aber auch darauf zu achten, dass niemand an <strong>de</strong>r<br />
Gna<strong>de</strong> Mangel lei<strong>de</strong>t (Heb 12,15). Wir haben es alle nötig, durch die Gna<strong>de</strong> zu erstarken,<br />
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