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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />
uns. Wir sollen – auch ohne die spezielle Gabe eines Evangelisten – Zeugen unseres<br />
Herrn sein und wie Himmelslichter in dieser Welt scheinen. Das tun wir, in<strong>de</strong>m wir<br />
das Wort <strong>de</strong>s Lebens (das ist <strong>de</strong>r Herr Jesus selbst) darstellen (Phil 2, 15.16).<br />
• d) Vollführe <strong>de</strong>inen Dienst: Timotheus hatte einen klaren Auftrag, <strong>de</strong>n er bis zum En<strong>de</strong><br />
ausführen sollte. We<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verfall innerhalb <strong>de</strong>s christlichen Bekenntnisses noch<br />
das kurz bevorstehen<strong>de</strong> Sterben von Paulus sollten ihn davon abhalten. Bis heute<br />
möchte <strong>de</strong>r Herr, dass sein Werk nicht halb, son<strong>de</strong>rn ganz getan wird. Je<strong>de</strong>r Diener<br />
soll sich bemühen, seine Aufgabe vollständig zu erfüllen. Die Kolosser wer<strong>de</strong>n darauf<br />
hingewiesen, ihrem Bru<strong>de</strong>r Archippus zu sagen: „Sieh auf <strong>de</strong>n Dienst, <strong>de</strong>n du im<br />
Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst“ (Kol 4,17). Die Gefahr besteht immer,<br />
dass wir unseren Dienst nur halb tun o<strong>de</strong>r dass an<strong>de</strong>re Dinge in unserem Leben eine<br />
höhere Priorität haben. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass wir mehr auf <strong>de</strong>n Dienst<br />
an<strong>de</strong>rer sehen als auf unseren eigenen Dienst. Bei<strong>de</strong>s soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
„Denn ich wer<strong>de</strong> schon als Trankopfer gesprengt, und die Zeit meines Abschei<strong>de</strong>ns ist<br />
gekommen“ (Vers 6).<br />
Die Zeit <strong>de</strong>s Abschei<strong>de</strong>ns<br />
Mit diesem Vers beginnt <strong>de</strong>r zweite Teil <strong>de</strong>s Kapitels. Paulus spricht jetzt noch einmal von<br />
sich selbst. In Vers 5 hatte er von <strong>de</strong>m gesprochen, was Timotheus betraf und gesagt: „du<br />
aber“. Jetzt spricht er von <strong>de</strong>m, was ihn selbst betraf und sagt: „<strong>de</strong>nn ich“. Er hält eine kurze<br />
Rückschau auf sein eigenes Leben und auf seinen Dienst. Er tut das, um seinem jüngeren<br />
Bru<strong>de</strong>r Timotheus Mut zu machen. Gleichzeitig sieht er nach vorn.<br />
Paulus war sich bewusst, dass das En<strong>de</strong> seines Lebens und seines Dienstes gekommen war.<br />
In Philipper 3,10 hatte er schon während seiner ersten Gefangenschaft in Rom <strong>de</strong>n Wunsch<br />
geäußert, zu seinem Herrn zu gehen. Er wollte Christus „erkennen und die Kraft seiner<br />
Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Lei<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m ich seinem Tod gleichgestaltet<br />
wer<strong>de</strong>“. Dieser Zeitpunkt schien nun gekommen zu sein.<br />
Paulus benutzt das Wort „abschei<strong>de</strong>n“. Es be<strong>de</strong>utet „Aufbruch“, „Befreiung“ o<strong>de</strong>r „Lösen<br />
von einer Verbindung“. Das Wort wur<strong>de</strong> zum Beispiel benutzt, um das Lösen <strong>de</strong>s Schiffes<br />
von einem Anker zu beschreiben. Auch wenn ein Reisen<strong>de</strong>r sein Zelt an einem bestimmten<br />
Ort abbrach, um woan<strong>de</strong>rs hinzugehen, wur<strong>de</strong> dieses Wort gebraucht. Für Paulus war es<br />
in <strong>de</strong>r Tat eine Befreiung, diese Er<strong>de</strong> zu verlassen, um bei Christus zu sein. Für Timotheus<br />
be<strong>de</strong>utete das einerseits Trauer. An<strong>de</strong>rerseits lag ein Ansporn für ihn darin. Deshalb beginnt<br />
<strong>de</strong>r Satz mit <strong>de</strong>m Wort „<strong>de</strong>nn“. Darin liegt die Begründung für die Aussage von Vers 5.<br />
Wenn treue Diener <strong>de</strong>s Herrn diese Er<strong>de</strong> verlassen, kann das für an<strong>de</strong>re nur Ansporn und<br />
Motivation sein, in ihre Fußspuren zu treten und Dienste zu übernehmen. Dafür gibt es<br />
genügend Beispiele.<br />
Ein geistliches Trankopfer<br />
Paulus spricht jetzt von einem Trankopfer. Er selbst wur<strong>de</strong> als ein Trankopfer gesprengt.<br />
Trankopfer gab es sowohl im griechischen Opferkult als auch im jüdischen Opferdienst. Es<br />
ist anzunehmen, dass Paulus sich hier auf die Vorschriften <strong>de</strong>s Alten Testamentes bezieht<br />
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