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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
Wir sind untreu – Er bleibt treu<br />
Erneut stellt sich die Frage, an welche Personengruppe Paulus <strong>de</strong>nkt. Sind es echte o<strong>de</strong>r<br />
unechte Bekenner o<strong>de</strong>r sind bei<strong>de</strong> eingeschlossen? Wenn Paulus an Gläubige <strong>de</strong>nkt, dann<br />
liegt in <strong>de</strong>m zweiten Teil <strong>de</strong>s Verses durchaus eine Ermunterung. Trotz unserer Untreue –<br />
und wer wollte von sich behaupten, immer treu (zuverlässig) gewesen zu sein? – bleibt <strong>de</strong>r<br />
Herr treu. Wenn Paulus an Ungläubige <strong>de</strong>nkt, dann ist dieser Vers eine ernste Mahnung<br />
und Warnung.<br />
Ganz allgemein gilt, dass <strong>de</strong>r Herr sich niemals mit Untreue einsmachen kann. Er bleibt<br />
sich selbst treu, d. h. seinem Wesen und seiner Natur. Er kann nicht an<strong>de</strong>rs. Menschliche<br />
Untreue wird Ihn nicht daran hin<strong>de</strong>rn können, seine Pläne auszuführen. Er kann sich nicht<br />
verleugnen. Das gilt für alle Zusagen, die Er gegeben hat. Dabei wollen wir nicht nur an die<br />
Mut machen<strong>de</strong>n Zusagen <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn ebenso an die ernsten Gerichtswarnungen, die<br />
das Wort Gottes enthält. Der Herr wird alles erfüllen, was Er zugesagt hat – in Gna<strong>de</strong> wie<br />
im Gericht. Das war bei seinem irdischen Volk Israel so. Das ist bei seinem himmlischen<br />
Volk so. Er han<strong>de</strong>lt immer in seiner Treue.<br />
Wenn wir an unechte Bekenner (also Ungläubige) <strong>de</strong>nken, ist dies ein sehr ernster Gedanke.<br />
In <strong>de</strong>r Regierung Gottes mit <strong>de</strong>n Menschen wird es so sein, dass alles eintreffen wird,<br />
was vorausgesagt ist. Es wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Wesen Gottes wi<strong>de</strong>rsprechen, wenn Er Gläubige und<br />
Ungläubige gleich behan<strong>de</strong>ln wür<strong>de</strong>. Das tut Gott nicht. Wenn ein Mensch im Glauben<br />
seine Sün<strong>de</strong>n bekennt, dann ist Gott nicht nur „gerecht“, son<strong>de</strong>rn auch „treu“, wenn Er ihm<br />
die Sün<strong>de</strong>n vergibt (vgl. 1. Joh 1,9). Umgekehrt ist Gott treu, wenn Er Menschen, die das<br />
Evangelium nicht annehmen, einmal für ewig verdammen wird. Gott bleibt – in Ehrfurcht<br />
gesagt – seinem Charakter immer treu und wird die Menschen <strong>de</strong>mentsprechend behan<strong>de</strong>ln.<br />
Die Erinnerung an die Treue <strong>de</strong>s Herrn ist jedoch gleichzeitig eine Ermunterung für<br />
Gläubige. Wir können leicht mü<strong>de</strong> und mutlos wer<strong>de</strong>n. Wir können bisweilen in<br />
Kleinglauben, in Zweifel und sogar Unglauben verfallen. Aber Er bleibt immer treu und<br />
steht zu seinen Zusagen. Wenn wir Leben aus Gott haben, wird Er uns immer nachgehen<br />
und uns niemals ins Ver<strong>de</strong>rben laufen lassen.<br />
Dieser Gedanke darf uns allerdings keinesfalls leichtfertig machen. Es wäre vermessen,<br />
wenn wir uns <strong>de</strong>shalb Untreue „leisten“ wür<strong>de</strong>n, weil wir schon vorher auf die Treue <strong>de</strong>s<br />
Herrn rechnen. Ein solcher Gedanke ist <strong>de</strong>m Wort Gottes völlig fremd. Aber es ist <strong>de</strong>nnoch<br />
wahr, dass das Han<strong>de</strong>ln Gottes in seiner Regierung nie Gottes eigenen Vorsatz und seine<br />
Gna<strong>de</strong> aufheben kann o<strong>de</strong>r ihr entgegensteht. Auch als Kin<strong>de</strong>r Gottes unterstehen wir<br />
seiner Regierung. Er han<strong>de</strong>lt mit uns zu unserem Nutzen und zu seiner Ehre. Trotz<strong>de</strong>m<br />
können wir immer auf seine Gna<strong>de</strong> rechnen. Die Gna<strong>de</strong> grün<strong>de</strong>t sich auf das, was Er in sich<br />
selbst ist. Das kommt in <strong>de</strong>n Worten zum Ausdruck: „Er kann sich selbst nicht verleugnen.“<br />
Ein Vater muss sein Kind strafen, wenn es ungehorsam ist und eigene Wege geht. Die Strafe<br />
mag mitunter schmerzhaft sein und die praktische Gemeinschaft trüben. Dennoch wird<br />
ein guter Vater nie zulassen, dass die grundsätzliche Beziehung zu ihm durch die Strafe<br />
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