PDF-Format - Bibelkommentare.de
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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
abgebrochen wird. So han<strong>de</strong>lt Gott in seiner Regierung mit uns. Wenn wir als seine Kin<strong>de</strong>r<br />
untreu sind, dann muss Er uns manchmal wehtun – aber das än<strong>de</strong>rt nichts daran, dass Er in<br />
Liebe und Gna<strong>de</strong> auf uns sieht. Gera<strong>de</strong> darin zeigt sich seine Treue.<br />
„Dies bringe in Erinnerung, in<strong>de</strong>m du ernstlich vor <strong>de</strong>m Herrn bezeugst, nicht Wortstreit<br />
zu führen, was zu nichts nütze, son<strong>de</strong>rn zum Ver<strong>de</strong>rben <strong>de</strong>r Zuhörer ist“ (Vers 14).<br />
Der Ausdruck „dies“ nimmt Bezug auf die vorigen Verse. Insofern ist Vers 14 ein Bin<strong>de</strong>glied<br />
zwischen <strong>de</strong>m, was Paulus bereits vorgestellt hat und <strong>de</strong>m, was er nun sagen will. Mit<br />
Vers 14 beginnt <strong>de</strong>r zweite Teil <strong>de</strong>s Kapitels. Es geht immer noch um <strong>de</strong>n Diener Gottes,<br />
aber jetzt wird beson<strong>de</strong>rs ein Bezug zu an<strong>de</strong>ren hergestellt. Der Mensch Gottes ist seinem<br />
Gott verantwortlich. Er soll sich persönlich seinem Herrn zur Verfügung stellen. Er soll<br />
gleichzeitig – beson<strong>de</strong>rs in schwerer Zeit – in seinem Verhältnis zu an<strong>de</strong>ren klar stehen. Er<br />
befin<strong>de</strong>t sich innerhalb <strong>de</strong>s christlichen Zeugnisses, das in Vers 20 mit einem großen Haus<br />
verglichen wird. Da gibt es beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>nen wir uns stellen müssen.<br />
In Erinnerung bringen<br />
In Vers 2 wur<strong>de</strong> Timotheus zum Hören aufgefor<strong>de</strong>rt. In Vers 7 sollte er etwas be<strong>de</strong>nken.<br />
Jetzt wird er aufgefor<strong>de</strong>rt, etwas in Erinnerung zu bringen. Das ist immer <strong>de</strong>r Weg für einen<br />
zuverlässigen Diener <strong>de</strong>s Herrn. Zuerst lernt er selbst, in<strong>de</strong>m er etwas aufnimmt. Er hört<br />
o<strong>de</strong>r liest. Danach kommt das Be<strong>de</strong>nken. Was man gelernt hat, muss verinnerlicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Wort Gottes wird erforscht, erkannt und vor allen Dingen auf Herz und Gewissen<br />
angewandt. Das Be<strong>de</strong>nken schließt selbstverständlich ein, dass man in <strong>de</strong>m bleibt, was<br />
man gelernt hat, und dass man es praktiziert. Dann kommt als Drittes hinzu, dass man das<br />
Gehörte und Überdachte bezeugen und an<strong>de</strong>re lehren kann.<br />
„In Erinnerung bringen“ ist ein permanenter Vorgang. Die Wahrheit Gottes an sich ist<br />
uns vollständig übermittelt. Es gibt keine neuen Wahrheiten mehr. Das Glaubensgut ist<br />
ein für allemal <strong>de</strong>n Heiligen überliefert. Es muss jedoch immer wie<strong>de</strong>r neu in Erinnerung<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n. Der Ausdruck wird außer an dieser Stelle noch in Titus 3,1 gebraucht. Wir<br />
lernen daraus, dass es im Dienst <strong>de</strong>s Wortes nicht nur darum geht, faktische Informationen<br />
(Sachwissen) zu vermitteln, son<strong>de</strong>rn die Wahrheit soll sich im Herzen <strong>de</strong>r Zuhörer einprägen.<br />
Sie soll dort etwas bewegen. Wenn wir das Wort vorstellen – sei es in <strong>de</strong>n Zusammenkünften,<br />
in <strong>de</strong>r Familie o<strong>de</strong>r bei an<strong>de</strong>ren Gelegenheiten –, geht es nicht darum, möglichst neue Dinge<br />
zu sagen o<strong>de</strong>r möglichst interessant zu sein, son<strong>de</strong>rn darum, an sich bekannte Wahrheiten<br />
in Erinnerung zu bringen. Dabei mag es durchaus so sein, dass die vorgestellten Dinge für<br />
<strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Zuhörer neu sind (z. B. für heranwachsen<strong>de</strong> junge Menschen o<strong>de</strong>r<br />
jung Bekehrte), aber das ist nicht wesentlich. Petrus zum Beispiel wollte durch Erinnerung<br />
die lautere Gesinnung seiner Briefempfänger aufwecken (2. Pet 3,1). Erinnerung ist ein<br />
wichtiges biblisches Prinzip.<br />
Bezeugen<br />
Die Art und Weise, wie das geschehen soll, wird als ein ernsthaftes Bezeugen beschrieben.<br />
Ernsthaft bezeugen meint, dass man jemand beschwört und ihn warnt. Dieser Grundsatz ist<br />
ebenfalls allgemein gültig. Wir sollen, wenn wir das Wort Gottes vorstellen, nicht leichtfertig<br />
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