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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
und <strong>de</strong>r Bewährung von Personen (Röm 14,18; 16,10; 1. Kor 11,19 u.a.). Letzteres haben<br />
wir auch hier. Der Diener soll sich selbst Gott bewährt darstellen. Dabei zeigt sich die<br />
Bewährung nicht so sehr in <strong>de</strong>m, was jemand sagt, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>m, was jemand lebt.<br />
Worte und Taten müssen übereinstimmen. „Darstellen“ ist mehr als nur einfach „zeigen“.<br />
Darstellen meint, an<strong>de</strong>ren zum Nutzen zur Verfügung zu stehen. Das gilt zuerst im Hinblick<br />
auf Gott. In 1. Thessalonicher 2,4 schreibt Paulus: „ . . . son<strong>de</strong>rn so, wie wir von Gott als<br />
bewährt befun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n sind, mit <strong>de</strong>m Evangelium betraut zu wer<strong>de</strong>n, so re<strong>de</strong>n wir, nicht<br />
um Menschen zu gefallen, son<strong>de</strong>rn Gott, <strong>de</strong>r unsere Herzen prüft.“<br />
Das Wort <strong>de</strong>r Wahrheit recht teilen<br />
Der Arbeiter ist ein vierter Beruf, <strong>de</strong>n Paulus in diesem Brief erwähnt. Es geht hier nicht –<br />
wie in Vers 6 – um die harte und mühsame Arbeit eines Ackerbauern. Es geht ebenfalls<br />
nicht um die Arbeit eines Sklaven, <strong>de</strong>r keine Einsicht in die Absichten seines Herrn hat.<br />
Gemeint ist vielmehr ein „Facharbeiter“, <strong>de</strong>r sich mit seiner Arbeit auskennt. Es wird nicht<br />
gesagt, aus welcher „Branche“ dieser Arbeiter kommt. Es wird nur im übertragenen Sinn<br />
gesagt, dass er das Wort <strong>de</strong>r Wahrheit recht teilt, d. h. in gera<strong>de</strong>r Richtung schnei<strong>de</strong>t.<br />
Das Wort „teilen“ kommt im Neuen Testament nur an dieser Stelle vor. Es meint wörtlich<br />
„gera<strong>de</strong> schnei<strong>de</strong>n“. Es kann sein, dass Paulus an die Arbeit <strong>de</strong>s Landwirtes <strong>de</strong>nkt, <strong>de</strong>r eine<br />
gera<strong>de</strong> Furche zieht und nicht im Zickzack arbeitet. Wir könnten auch an einen Schreiner<br />
<strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>r ein Holz gera<strong>de</strong> sägt und nicht krumm. Wie auch immer -; es ist offensichtlich,<br />
dass man dazu eine gewisse Fertigkeit braucht. Um Gottes Wort öffentlich vorzustellen,<br />
braucht es eine bestimmte geistliche Übung. In 1. Timotheus 3,6 wird von <strong>de</strong>m Aufseher<br />
gesagt, dass er kein Neuling sein soll. Nun geht es hier nicht um einen Aufseher, son<strong>de</strong>rn um<br />
einen Diener <strong>de</strong>s Herrn. Dennoch ist das Prinzip übertragbar. Wer Gottes Wort öffentlich<br />
vorstellt, sollte über ein bestimmtes Maß an geistlicher Erfahrung verfügen. Es geht darum,<br />
dass wir mit <strong>de</strong>m Wort Gottes richtig umgehen, dass wir es richtig lehren und richtig<br />
anwen<strong>de</strong>n.<br />
Wenn Gottes Wort recht geteilt wird, dann wird es nicht einseitig o<strong>de</strong>r verzerrt dargestellt.<br />
Dann wird nicht eine Seite <strong>de</strong>r Wahrheit überbetont und eine an<strong>de</strong>re bewusst vernachlässigt.<br />
Dann wer<strong>de</strong>n einzelne Textpassagen nicht aus <strong>de</strong>m Zusammenhang genommen. Dann<br />
wer<strong>de</strong>n wir Gottes Wort nicht so „hinbiegen“, dass es sich unserem Verhalten anpasst,<br />
son<strong>de</strong>rn es wird gera<strong>de</strong> umgekehrt sein.<br />
Wir haben es mit <strong>de</strong>m „Wort <strong>de</strong>r Wahrheit“ zu tun. Es geht dabei nicht um einzelne Aussagen<br />
(Worte) Gottes, son<strong>de</strong>rn gemeint ist das ganze Wort Gottes. Das „Wort <strong>de</strong>r Wahrheit“ zeigt<br />
uns, wie Gott alle Dinge sieht und beurteilt. Das müssen wir erst einmal für uns persönlich<br />
lernen, bevor wir es an an<strong>de</strong>re weitergeben.<br />
Gottes Wort ist natürlich immer wahr. Erst dann, wenn wir Menschen es anwen<strong>de</strong>n, können<br />
wir Fehler machen und es einseitig o<strong>de</strong>r verzerrt vorstellen. Da ist zum Beispiel jemand, <strong>de</strong>r<br />
nur die Seite <strong>de</strong>r Verantwortung sieht, aber nicht über die Gna<strong>de</strong> spricht. Da ist jemand, <strong>de</strong>r<br />
nur über die Wahrheit <strong>de</strong>r Versammlung spricht, aber nicht über die Wahrheit <strong>de</strong>s Reiches<br />
Gottes. Das ist jemand, <strong>de</strong>r nur über das Werk Christi für uns spricht, aber nicht über das<br />
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