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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.)<br />
Einleitung<br />
Mitarbeiter Timotheus und Titus geschrieben hat. Dieser Umstand gibt diesen drei Briefen<br />
einen eigenen Charakter. Timotheus und Titus waren persönliche Mitarbeiter von Paulus,<br />
die eine spezielle Aufgabe zu erfüllen hatten. Es gibt einzelne Aussagen in diesen Briefen,<br />
die wir nur unter diesem Aspekt richtig verstehen können.<br />
Die drei Pastoralbriefe – so unterschiedlich sie in sich sind – haben ein gemeinsames<br />
übergeordnetes Thema: Es geht um das Verhalten im Haus Gottes. Gemeint ist damit nicht<br />
so sehr die innere Ordnung in <strong>de</strong>r örtlichen Versammlung und in <strong>de</strong>n Zusammenkünften.<br />
Diese Belehrungen fin<strong>de</strong>n wir beispielsweise im ersten Korintherbrief. Das Thema hier ist<br />
breiter gefasst. Es geht nicht vor<strong>de</strong>rgründig darum, dass wir das Haus Gottes bil<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
dass wir daran bauen (was an und für sich natürlich wahr ist). Es geht vielmehr darum,<br />
dass <strong>de</strong>r Christ sich im Haus Gottes befin<strong>de</strong>t und sich <strong>de</strong>shalb entsprechend zu verhalten<br />
hat (1. Tim 3,15). Unser Verhalten, d. h. unsere gesamte Lebensführung, soll erstens zum<br />
Wohlgefallen <strong>de</strong>ssen sein, <strong>de</strong>m das Haus gehört. Das ist Gott. Gott möchte in unserem<br />
Verhalten gesehen und geehrt wer<strong>de</strong>n. Zweitens soll unser Verhalten ein Zeugnis für die<br />
uns umgeben<strong>de</strong> Welt sein. Das Haus Gottes – die Versammlung als seine Wohnstätte – ist<br />
bis heute Pfeiler und Grundfeste <strong>de</strong>r Wahrheit.<br />
In seinem ersten Brief spricht Paulus von diesem Haus Gottes. Es gab Einzelne, die bezüglich<br />
ihres Glaubens Schiffbruch erlitten hatten (Kapitel 1,19). Ein großer Teil <strong>de</strong>r Gläubigen<br />
ging allerdings <strong>de</strong>n Weg mit <strong>de</strong>m Herrn. Dennoch warnt Paulus schon davor, dass falsche<br />
Lehrer kommen wür<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Gläubigen zu scha<strong>de</strong>n. Dass es später so kam, zeigt<br />
<strong>de</strong>r zweite Brief dann sehr <strong>de</strong>utlich. Hier haben Verfall und Nie<strong>de</strong>rgang bereits <strong>de</strong>utlich<br />
eingesetzt. Paulus spricht nicht mehr von <strong>de</strong>m Haus Gottes. Er spricht von einem großen<br />
Haus (Kapitel 2,20). Die Masse <strong>de</strong>rer, die sich zu Christus bekennen, ist in Wirklichkeit von<br />
Ihm abgewichen. Es sind nur Einzelne, die <strong>de</strong>m Herrn noch in Treue folgen und Ihm dienen<br />
wollen.<br />
Der Hintergrund <strong>de</strong>s zweiten Briefes an Timotheus ist insofern eher trauriger Natur. Das,<br />
was unter <strong>de</strong>m Segen <strong>de</strong>s Herrn durch die Arbeit von Paulus gewachsen war, befand sich<br />
bereits im Verfall. Wir <strong>de</strong>nken daran, wie Paulus in Ephesus eine offene Tür gefun<strong>de</strong>n hatte.<br />
Sein Brief an die Epheser zeugt davon, dass sich die Gläubigen dort in einem guten Zustand<br />
befun<strong>de</strong>n hatten. Umso bemerkenswerter ist es, dass Paulus seine Briefe an Timotheus<br />
gera<strong>de</strong> an diesen Ort schicken musste, wo er drei Jahre lang im großen Segen gearbeitet hatte.<br />
Die Gläubigen in Asien hatten sich von Paulus abgewandt. Die Herzen waren nicht mehr<br />
brennend für <strong>de</strong>n Herrn (vgl. Off 2,4). Zusätzlich ließ man es zu, dass falsche Lehren und<br />
Praktiken eingeführt wur<strong>de</strong>n. Paulus hatte diese Untreue <strong>de</strong>utlich vor Augen. Gleichzeitig<br />
war es für ihn ein Trost, dass <strong>de</strong>r Herr treu bleiben wür<strong>de</strong> (Kapitel 2,13).<br />
Verantwortung und Hilfsquellen<br />
Obwohl Paulus <strong>de</strong>n Märtyrertod vor Augen hatte, war er trotz<strong>de</strong>m in seinen Gedanken bei<br />
Timotheus. Er wollte ihn auf diese Entwicklung vorbereiten. Sie sollte Timotheus nicht<br />
überraschen. Sie sollte nicht dazu führen, dass er im Dienst nachlassen wür<strong>de</strong>. Er machte<br />
ihm Mut, seinen Dienst in Treue und Hingabe zu tun. Gleichzeitig wies er ihn auf die<br />
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