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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
Be<strong>de</strong>nken<br />
Timotheus wird in verschie<strong>de</strong>ner Weise aufgefor<strong>de</strong>rt, richtig umzugehen mit <strong>de</strong>m, was<br />
Paulus ihm sagte. Er sollte das Bild gesun<strong>de</strong>r Worte „festhalten“ (Kapitel 1,13). Er sollte<br />
das schöne anvertraute Gut „bewahren“ (Kapitel 1,14). Er sollte in <strong>de</strong>m „bleiben“, was er<br />
gelernt hatte (Kapitel 3,14). Hier wird ihm gesagt, dass er es „be<strong>de</strong>nken“ sollte. Paulus<br />
konnte Timotheus die Wahrheit vermitteln und erklären. Aber das „Be<strong>de</strong>nken“ musste<br />
er selbst tun. Das kann keiner für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren tun. „Be<strong>de</strong>nken“ be<strong>de</strong>utet so viel wie<br />
„nachsinnen“, „abwägen“, „über<strong>de</strong>nken“. Das Ziel ist, dass das Gehörte kein intellektuelles<br />
Gepäckstück ist, son<strong>de</strong>rn innerlicher Besitz wird. In 3. Mose 11,3 spricht Gott von Tieren,<br />
die Wie<strong>de</strong>rkäuer waren. Das ist <strong>de</strong>r Punkt, um <strong>de</strong>n es hier geht. Wir sollen die göttlichen<br />
Gedanken verinnerlichen, in<strong>de</strong>m wir sie „wie<strong>de</strong>rkäuen“.<br />
Dazu brauchen wir Zeit – und genau die fehlt uns oft in unserer hektischen Zeit.<br />
Das Bild einer Her<strong>de</strong> gibt uns Anschauungsunterricht. Im Alten Testament wer<strong>de</strong>n die<br />
Begriffe „nähren“ (wei<strong>de</strong>n) und „lagern“ oft miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n (z. B. Hes 34,14; Ps 23).<br />
Richtungweisend ist das Beispiel von Maria aus Bethanien. Sie verbrachte Zeit zu <strong>de</strong>n Füßen<br />
<strong>de</strong>s Herrn Jesus. Damit hatte sie das gute Teil erwählt. Je schwieriger die Zeit, umso mehr<br />
brauchen wir die Stille, um in Ruhe das Wort Gottes zu über<strong>de</strong>nken.<br />
Verständnis in allen Dingen<br />
Das genau ist <strong>de</strong>r Weg, um wirkliches Verständnis zu bekommen. Das ist die Zusage,<br />
die Gott hier gibt. Das ist <strong>de</strong>r Weg zu wahrer Einsicht. Er führt nicht über natürliche<br />
Intelligenz, son<strong>de</strong>rn über das ruhige Nach<strong>de</strong>nken über Gottes Wort. Woher hatte Maria<br />
das Verständnis, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun -; und dann noch auf die<br />
richtige Art und Weise? Sie hatte es zu <strong>de</strong>n Füßen <strong>de</strong>s Meisters bekommen. Jakobus schreibt<br />
dazu: „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus <strong>de</strong>m guten Wan<strong>de</strong>l seine<br />
Werke in Sanftmut <strong>de</strong>r Weisheit. Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in eurem<br />
Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht die<br />
Weisheit, die von oben herabkommt, son<strong>de</strong>rn eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo<br />
Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und je<strong>de</strong> schlechte Tat. Die Weisheit von oben<br />
aber ist erstens rein, dann friedsam, mil<strong>de</strong>, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte,<br />
unparteiisch, ungeheuchelt“ (Jak 3,13–17).<br />
Es ist unsere Verantwortung, das zu be<strong>de</strong>nken, was wir hören und lesen. Dann han<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r<br />
Herr. Er gibt Verständnis. Wie<strong>de</strong>r wird die Seite unserer Verantwortung mit seiner Seite <strong>de</strong>s<br />
Han<strong>de</strong>lns in Gna<strong>de</strong> verbun<strong>de</strong>n. Es war <strong>de</strong>r Herr, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Jüngern am Auferstehungstag die<br />
Schriften öffnete und ihnen dann das Verständnis dafür gab (Lk 24,27.32.45). Wir brauchen<br />
dieses Verständnis in vielen Fragen, wo wir nicht sofort klar sehen. Deshalb ist es ein gutes<br />
Prinzip, erst einmal darüber nachzu<strong>de</strong>nken und zu beten. Oft sehen wir danach klar.<br />
„Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus <strong>de</strong>n Toten, aus <strong>de</strong>m Geschlecht<br />
Davids, nach meinem Evangelium“ (Vers 8).<br />
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