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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />

sich Paulus wi<strong>de</strong>rsetzt hatte. Wenn es <strong>de</strong>r Alexan<strong>de</strong>r aus 1. Timotheus 1,20 ist, könnte die<br />

Feindschaft daraus resultieren, dass Paulus ihn <strong>de</strong>m Satan überliefert hatte.<br />

Alexan<strong>de</strong>r hatte Paulus viel Böses erzeigt. Diesen Ausdruck kann man auch übersetzen:<br />

Er hat mich „böse verklagt“. Daraus schließen einige Ausleger, dass er während <strong>de</strong>r<br />

Gerichtsverhandlung gegen Paulus ausgesagt o<strong>de</strong>r gar Anklage gegen ihn erhoben hatte.<br />

Personen wie diesen Alexan<strong>de</strong>r gibt es bis heute im Volk Gottes. Zum einen <strong>de</strong>nken wir an<br />

Menschen, die gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Worten und <strong>de</strong>r Lehre <strong>de</strong>s Paulus wi<strong>de</strong>rsprechen. Zum an<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>nken wir an Menschen, <strong>de</strong>ren Wi<strong>de</strong>rstand sich nicht so sehr gegen das richtet, was gesagt<br />

wird, son<strong>de</strong>rn vielmehr gegen die Brü<strong>de</strong>r und Schwestern, die es sagen. Für solche ist nicht<br />

so entschei<strong>de</strong>nd, was gesagt wird, son<strong>de</strong>rn wer es sagt. Die Grün<strong>de</strong> sind oft persönlicher<br />

Natur. Eine <strong>de</strong>rartige Verhaltensweise ist fleischlich und muss abgelehnt wer<strong>de</strong>n.<br />

Paulus reagierte auf das Verhalten von Alexan<strong>de</strong>r sehr besonnen. Er vergalt nicht Gleiches<br />

mit Gleichem. Der Wi<strong>de</strong>rspruch war offensichtlich persönlicher Natur. Deshalb überließ<br />

er diese Anklage seinem Gott. Er übergab sich – wie sein Herr – <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r gerecht richtet<br />

(1. Pet 2, 23). Aber Timotheus musste wachsam sein. Offensichtlich rechnete Paulus damit,<br />

dass sich <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand gegen ihn auf Timotheus übertragen wür<strong>de</strong>. Deshalb sollte er sich<br />

vor ihm hüten, d. h. er sollte aufpassen und sich wachsam fernhalten. So gibt es bis heute<br />

im Volk Gottes Menschen, vor <strong>de</strong>nen wir uns in dieser Weise in Acht nehmen müssen.<br />

„Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, son<strong>de</strong>rn alle verließen mich;<br />

es wer<strong>de</strong> ihnen nicht zugerechnet“ (Vers 16).<br />

Vor <strong>de</strong>m Kaiser in Rom<br />

Paulus war bereits einmal vor <strong>de</strong>m Kaiser Nero in Rom erschienen. Dieser war für seine<br />

Grausamkeit bekannt. Vor Gericht musste Paulus sich mündlich verteidigen (vgl. auch<br />

Phil 1,7), und bei dieser Verteidigung stand ihm niemand bei. Die römische Justiz erlaubte,<br />

dass ein Angeklagter einen Bekannte o<strong>de</strong>r Freund mit zum Prozess bringen konnte, um<br />

vor Gericht als Zeuge für ihn zu plädieren und ihm auf diese Weise beizustehen. Niemand<br />

hatte für Paulus das Wort ergriffen. Ganz allein stand er vor Gericht. Paulus erlebte hier,<br />

was große Gottesmänner im Alten Testament ebenfalls erlebt hatten. Einem Daniel stand<br />

niemand bei, als er in die Löwengrube geworfen wur<strong>de</strong>. Einem Jeremia stand niemand<br />

bei, als man übel mit ihm umging. Aber ganz beson<strong>de</strong>rs traf das auf unseren Herrn zu,<br />

<strong>de</strong>ssen Nachahmer Paulus war. Als Er zu Unrecht angeklagt wur<strong>de</strong>, verließen Ihn die Jünger<br />

alle und flohen (Mk 14,50). Nur zwei waren Ihm von ferne gefolgt, und als die Stun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Entscheidung nahte, hatte Petrus Ihn sogar verleugnet. Diese letzte Erfahrung blieb<br />

Paulus erspart. Dennoch wird es ihn sehr geschmerzt haben, dass er ganz allein vor Gericht<br />

erscheinen musste. Wie mag er sich nach einem Tröster und Fürsprecher gesehnt haben.<br />

Obwohl Paulus das empfun<strong>de</strong>n hat, fand sich kein Groll in seinem Herzen. Er beklagte sich<br />

nicht. Er wusste, dass einer immer bei ihm war.<br />

„Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Predigt vollbracht<br />

wür<strong>de</strong> und alle die aus <strong>de</strong>n Nationen hören möchten; und ich bin gerettet wor<strong>de</strong>n aus<br />

<strong>de</strong>m Rachen <strong>de</strong>s Löwen“ (Vers 17).<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 128

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