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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 1<br />
„Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, die Gna<strong>de</strong>ngabe Gottes anzufachen, die in<br />
dir ist durch das Auflegen meiner Hän<strong>de</strong>“ (Vers 6).<br />
Die Gna<strong>de</strong>ngabe <strong>de</strong>s Timotheus<br />
Paulus kommt jetzt mit einem ersten Appell zu Timotheus. Er hatte diesen Appell durch<br />
das, was er einleitend gesagt hatte, gut vorbereitet. Deshalb sagt er: „Aus diesem Grund. . . “.<br />
Auch trägt er sein Anliegen in einer sehr mil<strong>de</strong>n Form vor. Es ist eine Erinnerung, die<br />
zwar <strong>de</strong>n Charakter einer Ermahnung trägt, dabei jedoch gleichzeitig eine Ermunterung für<br />
Timotheus war.<br />
Timotheus hatte eine beson<strong>de</strong>re Gna<strong>de</strong>ngabe von Gott empfangen. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich<br />
nicht – wie manchmal gesagt wird – um <strong>de</strong>n Heiligen Geist, son<strong>de</strong>rn es war ein ganz<br />
bestimmter Auftrag zum Dienst. Timotheus war wohl in erster Linie Evangelist (Kap 4,5).<br />
Gleichzeitig hatte er einen Dienst als Hirte und Lehrer im Volk Gottes. Diese Gna<strong>de</strong>ngabe<br />
sollte er anfachen.<br />
Von <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>ngabe <strong>de</strong>s Timotheus wer<strong>de</strong>n zwei Dinge gesagt: erstens, dass sie von Gott<br />
kommt; zweitens, dass sie durch das Auflegen <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> von Paulus vermittelt wur<strong>de</strong>. Die<br />
erste Aussage gilt für je<strong>de</strong> Gna<strong>de</strong>ngabe. Die zweite Aussage bil<strong>de</strong>t eine Ausnahme. Wir<br />
fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Briefen an Timotheus mehrmals einen Hinweis auf seine Gna<strong>de</strong>ngabe.<br />
Nur wenn wir diese Hinweise zusammen betrachten, ergibt sich ein vollständiges und damit<br />
richtiges Bild:<br />
1. Der Ursprung <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>ngabe <strong>de</strong>s Timotheus ist ohne je<strong>de</strong> Frage Gott. Sie wird<br />
in unserem Vers zweifelsfrei „Gna<strong>de</strong>ngabe Gottes“ genannt, was auf <strong>de</strong>n Ursprung<br />
hinweist.<br />
2. 1. Timotheus 1, 18 und 4, 14 machen <strong>de</strong>utlich, dass es spezielle Weissagungen über<br />
seine Gna<strong>de</strong>ngabe gegeben hat. Wem diese Weissagungen gegeben waren und wer<br />
sie ausgesprochen hat, wird nicht gesagt. Timotheus wird es sicher im Nachhinein<br />
gewusst haben.<br />
3. Vermittelt wur<strong>de</strong> die Gna<strong>de</strong>ngabe offensichtlich durch Paulus. Er hatte Timotheus<br />
die Hän<strong>de</strong> aufgelegt, d. h. er hatte sich mit ihm eins gemacht. Paulus war also das<br />
Instrument, durch das die Gna<strong>de</strong>ngabe in Timotheus tatsächlich wirksam wur<strong>de</strong>. Ihr<br />
Ursprung jedoch bleibt selbstverständlich Gott.<br />
4. Die Ältesten seiner Heimatversammlung hatten sich mit ihm einsgemacht. Wir lesen<br />
in 1. Timotheus 4,14: „mit Auflegen <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ältestenschaft“. Das war ein<br />
Ausdruck <strong>de</strong>r Gemeinschaft. Sie erkannten die Gna<strong>de</strong>ngabe Gottes in Timotheus an<br />
und freuten sich darüber.<br />
Exkurs: Gna<strong>de</strong>ngaben heute<br />
Das Thema <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>ngaben ist ein aktuelles Thema, das viele Christen beschäftigt. Deshalb<br />
dazu einige Gedanken:<br />
Das griechische Wort für „Gna<strong>de</strong>ngabe“ ist von <strong>de</strong>m Wort für „Gna<strong>de</strong>“ abgeleitet und<br />
be<strong>de</strong>utet so viel wie eine „wohlwollend gespen<strong>de</strong>te Gabe“, ein „Gna<strong>de</strong>ngeschenk“. An<br />
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