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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
Das Wort „ungöttlich“ kommt im Neuen Testament nicht sehr oft vor. Außer in <strong>de</strong>n Briefen<br />
an Timotheus wird es noch in Hebräer 12,16 erwähnt, wo Esau ein Ungöttlicher genannt<br />
wird. Das Wort bezeichnet ursprünglich einen Ort, <strong>de</strong>r – im Gegensatz zu einer heiligen<br />
Stätte – von je<strong>de</strong>rmann betreten wer<strong>de</strong>n konnte. Daraus entstand die Be<strong>de</strong>utung „ungöttlich“<br />
o<strong>de</strong>r „unheilig“. „Leeres Geschwätz“ be<strong>de</strong>utet wörtlich „leerer Klang o<strong>de</strong>r Ton“. Es sind<br />
Worte ohne Wert. Sie haben für <strong>de</strong>n Zuhörer keinen Nutzen. Es ist klar, dass solches<br />
Geschwätz vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n soll. Der Grund dazu wird angegeben: Es führt nur zu<br />
weiterer Gottlosigkeit. „Fortschreiten“ wird an an<strong>de</strong>ren Stellen mit „zunehmen“ (Gal 1,14)<br />
o<strong>de</strong>r „vorrücken“ (Röm 13,12) übersetzt. Wo sich Böses unkontrolliert ausbreiten kann, wird<br />
es immer zum Schlimmeren führen.<br />
Gottlosigkeit be<strong>de</strong>utet nicht nur einfach „ohne Gott“, son<strong>de</strong>rn meint, dass Gott direkt<br />
verkürzt wird. Er bekommt nicht das, was Ihm zusteht. Es ist ein Verhalten, das <strong>de</strong>r<br />
Gottseligkeit direkt entgegengesetzt ist. Gottlosigkeit drückt sich in einem falschen<br />
Verhalten (Wan<strong>de</strong>l) aus. Wir sehen erneut, dass falsche Lehre zu einem Fehlverhalten<br />
führt. Das gilt für <strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r das Wort vorstellt, ebenso wie für <strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Worte hört.<br />
Paulus spricht einerseits von ungöttlichen und leeren Geschwätzen, an<strong>de</strong>rerseits von <strong>de</strong>n<br />
Personen, die dieses Geschwätz führen. Das Böse kann nicht von <strong>de</strong>r Person getrennt<br />
wer<strong>de</strong>n, die es ausübt. Das Vermei<strong>de</strong>n dieses Geschwätzes bringt notwendigerweise die<br />
Konsequenz mit sich, dass man sich von <strong>de</strong>nen abwen<strong>de</strong>n muss, die <strong>de</strong>rartiges Geschwätz<br />
praktizieren. Das ist die persönliche Verantwortung <strong>de</strong>s Dieners in schwerer Zeit. Es geht<br />
hier nicht um die Frage, wie eine örtliche Versammlung mit solchen Dingen umgeht, wenn<br />
sie in ihrer Mitte sichtbar wer<strong>de</strong>n. Für die örtliche Versammlung gilt es, <strong>de</strong>n Sauerteig<br />
auszufegen. Aber hier geht es nicht um die örtliche Versammlung, son<strong>de</strong>rn um <strong>de</strong>n Diener<br />
in Tagen <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rgangs. Für ihn heißt es weggehen, sich wegwen<strong>de</strong>n und vermei<strong>de</strong>n.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit hat er nicht. Wir müssen also einerseits die Geschwätze selbst<br />
vermei<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits Menschen mei<strong>de</strong>n, die sie führen. Das wird im späteren Verlauf<br />
<strong>de</strong>s Kapitels <strong>de</strong>utlicher wer<strong>de</strong>n.<br />
„Und ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs; unter welchen Hymenäus ist und<br />
Philetus“ (Vers 17).<br />
Das Fortschreiten <strong>de</strong>s Bösen<br />
Das Fortschreiten und Wachsen <strong>de</strong>r Gottlosigkeit wird mit einem Krebs verglichen. Es<br />
han<strong>de</strong>lt sich bei <strong>de</strong>m Ausdruck „um sich fressen“ um einen zusammengesetzten Ausdruck,<br />
<strong>de</strong>r an an<strong>de</strong>rer Stelle mit „Wei<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n“ übersetzt wird (Joh 10,9). Der Vergleich mit einem<br />
Feuer, das durch trockenes Holz Nahrung bekommt und sich ausbreitet, liegt nahe.<br />
Das Wort „Krebs“ wird im Neuen Testament nur an dieser Stelle gebraucht. Ursprünglich<br />
bezeichnete man so in <strong>de</strong>r medizinischen Sprache einen „Brand“, d. h. Verwesung, die<br />
auftritt, wenn ein Teil <strong>de</strong>s Körpers von <strong>de</strong>r normalen Blutzirkulation abgetrennt ist und<br />
nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird. Die Wie<strong>de</strong>rgabe als „Krebs“ ist heute ein gut<br />
verständliches Bild. Wenn die Krebszellen nicht ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n können, verseuchen<br />
sie schnell <strong>de</strong>n ganzen Körper und führen früher o<strong>de</strong>r später zum Tod.<br />
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