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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 1<br />
„Aus diesem Grund lei<strong>de</strong> ich dies auch; aber ich schäme mich nicht, <strong>de</strong>nn ich weiß, wem<br />
ich geglaubt habe, und bin überzeugt, dass er mächtig ist, das ihm von mir anvertraute<br />
Gut auf jenen Tag zu bewahren“ (Vers 12).<br />
Die Glaubenszuversicht <strong>de</strong>s Paulus<br />
Paulus nimmt an dieser Stelle <strong>de</strong>n Fa<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r auf, <strong>de</strong>n er in <strong>de</strong>n Versen 9–11 kurz<br />
verlassen hatte. Er stellt sich jetzt selbst als Beispiel vor seinen jüngeren Freund und Bru<strong>de</strong>r.<br />
Paulus war ein Gefangener in Rom. Dennoch litt er nicht als ein Krimineller. Er litt nicht<br />
wegen eigenen Fehlverhaltens. Er litt vielmehr wegen <strong>de</strong>r Verkündigung <strong>de</strong>s Evangeliums,<br />
wie es schon bei seiner ersten Haft in Rom gewesen war. Davon schreibt er mehrfach. In<br />
Epheser 3,1 bringt er seine Haft in Verbindung mit <strong>de</strong>r Verkündigung <strong>de</strong>s Geheimnisses<br />
von Christus und seiner Versammlung. In Epheser 6,19.20 schreibt er, dass er wegen <strong>de</strong>s<br />
Geheimnisses <strong>de</strong>s Evangeliums ein Gesandter in Fesseln war. Von Anfang an war ihm klar<br />
gesagt wor<strong>de</strong>n, dass er für <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Herrn lei<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> (Apg 9,16). Diese Lei<strong>de</strong>n<br />
waren schon während seines Lebens sein Teil, aber jetzt war er im Gefängnis und hatte<br />
<strong>de</strong>n Tod vor Augen. Hinzu kam, dass ihn alle in Asien verlassen hatten. Darunter litt<br />
Paulus ebenfalls sehr. Es gab zu<strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rstand gegen die Wahrheit (Kapitel 2,25) und<br />
Verfolgung durch böse Menschen (Kapitel 3,11–13; 4,14). Dennoch wur<strong>de</strong> Paulus nicht<br />
mutlos. Er schämte sich nicht. Er verfiel nicht in zweifeln<strong>de</strong> Überlegungen und stumpfes<br />
Grübeln. An<strong>de</strong>rerseits lehnte er sich nicht gegen sein Schicksal auf. Wir fin<strong>de</strong>n bei ihm<br />
we<strong>de</strong>r Resignation noch Depression o<strong>de</strong>r gar Opposition.<br />
Wir fragen uns: Wie kann es sein, dass Paulus, obwohl er so unendlich litt, <strong>de</strong>nnoch voll<br />
Zuversicht war? Die Antwort gibt er selbst: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe.“ Es geht an<br />
dieser Stelle nicht so sehr darum, was Paulus glaubte, son<strong>de</strong>rn wem er glaubte. Bei<strong>de</strong>s ist<br />
natürlich wichtig. In Kapitel 3,14 wird Timotheus aufgefor<strong>de</strong>rt: „Du aber bleibe in <strong>de</strong>m, was<br />
du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist.“ Hier hingegen geht es nicht zuerst<br />
um die Lehre und die Glaubenswahrheit, son<strong>de</strong>rn um die Person, die das Zentrum dieser<br />
Wahrheit ist. Es geht um <strong>de</strong>n Herrn Jesus selbst. Was Paulus hier ausdrückt, ist tiefes<br />
Vertrauen. Sein Herr hatte ihn nie verlassen, und Er wür<strong>de</strong> es ganz sicher in <strong>de</strong>r Zukunft<br />
nicht tun. Paulus stützte sich nicht auf seinen Auftrag und auf seinen Dienst. Sonst hätte<br />
er vielleicht doch einen Grund gefun<strong>de</strong>n, mutlos zu wer<strong>de</strong>n und sich zu schämen. Nein,<br />
Paulus setzte sein ganzes Vertrauen allein auf <strong>de</strong>n Herrn.<br />
Paulus „wusste“, wem er geglaubt hatte. „Wissen“ und „Kennen“ sind nahe beieinan<strong>de</strong>r,<br />
aber doch nicht i<strong>de</strong>ntisch. „Kennen“ be<strong>de</strong>utet, dass man etwas durch Erfahrung gelernt hat.<br />
„Wissen“ hingegen drückt mehr eine innere Überzeugung aus. Natürlich war Paulus bei<br />
seiner Bekehrung vor Damaskus zum Glauben gekommen. Hier jedoch steht „glauben“ in<br />
einer Zeitform, die auf einen in <strong>de</strong>r Vergangenheit zustan<strong>de</strong> gekommenen Glauben hinweist,<br />
<strong>de</strong>r immer noch andauerte. Paulus sagt mit an<strong>de</strong>ren Worten: Ich habe geglaubt, mit <strong>de</strong>m<br />
Ergebnis, dass mein Glaube bis heute ganz fest ist.<br />
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