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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />

<strong>de</strong>r Tatendrang <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong> darunter nicht litt. Sanftmut (o<strong>de</strong>r Mil<strong>de</strong>) sind also durchaus<br />

kein Zeichen von Schwäche. Deshalb kann man das Wort alternativ mit „bewusst unter<br />

Kontrolle gehaltene Macht o<strong>de</strong>r Kraft“ übersetzen.<br />

Diese geistliche Energie ist in <strong>de</strong>r Tat erfor<strong>de</strong>rlich. Denn <strong>de</strong>r Knecht <strong>de</strong>s Herrn soll in<br />

dieser inneren Gesinnung die Wi<strong>de</strong>rsacher zurechtweisen. Das fin<strong>de</strong>n wir vollkommen bei<br />

unserem Herrn. Niemand war so sanftmütig wie Er. Dennoch hat Er die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit seinen Wi<strong>de</strong>rsachern nicht gescheut. Mehr als einmal wies Er sie mit <strong>de</strong>utlichen Worten<br />

in die Schranken. Denken wir nur an das siebenfache „Wehe“ in Matthäus 24.<br />

Der Ausdruck „die Wi<strong>de</strong>rspenstigen“ macht <strong>de</strong>utlich, dass es an dieser Stelle nicht einfach<br />

um Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten o<strong>de</strong>r Fragen <strong>de</strong>r Schriftauslegung geht. Offensichtlich<br />

bezieht Paulus sich – zumin<strong>de</strong>st in erster Linie – auf diejenigen, die ungöttliche Streitfragen<br />

hervorbrachten. Gott lässt sie nicht einfach laufen, und <strong>de</strong>r Knecht <strong>de</strong>s Herrn soll das<br />

auch nicht tun. Diese „Wi<strong>de</strong>rspenstigen“ sollten zurechtgewiesen wer<strong>de</strong>n. „Zurechtweisen“<br />

be<strong>de</strong>utet so viel wie „belehren“, „unterweisen“ o<strong>de</strong>r „anleiten“. Das Mittel dazu kann <strong>de</strong>shalb<br />

nur das Wort Gottes sein, das unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Heiligen Geistes benutzt wird.<br />

Die Zurechtweisung hat eine klar umrissene Motivation: Der Knecht <strong>de</strong>s Herrn wartet<br />

darauf, dass Gott <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rspenstigen Buße zur Erkenntnis <strong>de</strong>r Wahrheit gibt. Paulus<br />

nennt das Ziel und das Mittel <strong>de</strong>r Zurechtweisung. Das Ziel ist zunächst die Erkenntnis <strong>de</strong>r<br />

Wahrheit. „Erkenntnis <strong>de</strong>r Wahrheit“ meint nicht eine spezielle Glaubenswahrheit, son<strong>de</strong>rn<br />

ganz allgemein das, was wahr ist. Im Grundtext fehlt <strong>de</strong>r Artikel. Es geht also darum, dass<br />

die Dinge so gesehen wer<strong>de</strong>n, wie Gott sie sieht. Das war bei diesen Wi<strong>de</strong>rspenstigen<br />

offenkundig nicht mehr <strong>de</strong>r Fall.<br />

Das Mittel dazu ist die Buße. Buße ist eine innere Sache <strong>de</strong>s Herzens. Buße tun be<strong>de</strong>utet,<br />

an<strong>de</strong>rs zu <strong>de</strong>nken als bisher. Wenn ein Sün<strong>de</strong>r Buße tut, dann <strong>de</strong>nkt er erstens an<strong>de</strong>rs über<br />

sich und zweitens an<strong>de</strong>rs über Gott. Am Beispiel <strong>de</strong>s verlorenen Sohnes in Lukas 15 wird<br />

das sehr <strong>de</strong>utlich. Dort lernen wir auch, dass die Buße immer mit Umkehr und Bekenntnis<br />

in Verbindung steht.<br />

Buße ist mehr, als das Böse zu bereuen. Buße geht weiter als Reue. Reue ist, wenn uns leid<br />

tut, was wir getan haben. Beispiele für Menschen, die ihr Tun bereut haben, ohne wirklich<br />

Buße getan zu haben, sind Saul (im Alten Testament) und Judas (im Neuen Testament).<br />

Buße ist Sinneswandlung und Herzensverän<strong>de</strong>rung. Wir erkennen beim Lesen <strong>de</strong>r Bibel<br />

zwei Seiten. Einerseits wird <strong>de</strong>r Mensch aufgefor<strong>de</strong>rt, Buße zu tun (z. B. Apg 3,19; Off 2,16).<br />

An<strong>de</strong>rerseits – und das steht hier im Vor<strong>de</strong>rgrund – ist es Gott, <strong>de</strong>r einen Menschen zur<br />

Buße bringt. Sehr schön wird das in Römer 2,4 ausgedrückt, wo Paulus schreibt, dass es <strong>de</strong>r<br />

Reichtum <strong>de</strong>r Gütigkeit und die Geduld und Langmut Gottes sind, die <strong>de</strong>n Sün<strong>de</strong>r zur Buße<br />

leiten. Deshalb ist Christus auf diese Er<strong>de</strong> gekommen, um Sün<strong>de</strong>r zur Buße zu rufen (Lk<br />

5,32). Unter diesem Blickwinkel ist Buße nichts an<strong>de</strong>res als ein Ergebnis <strong>de</strong>r souveränen<br />

Gna<strong>de</strong> Gottes.<br />

Buße tut <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>r, wenn er zu Gott kommt. Aber auch <strong>de</strong>r irren<strong>de</strong> Gläubige tut Buße,<br />

wenn er vom Weg abgekommen ist. Paulus schreibt <strong>de</strong>n Korinthern: „Jetzt freue ich mich,<br />

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