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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 1<br />
ihn jedoch sehr wohl einsetzen. Wir sollen am Verstand Erwachsene (Vollkommene)<br />
wer<strong>de</strong>n (1. Kor 14,20). Es ist bemerkenswert, wie häufig im Buch <strong>de</strong>r Sprüche über<br />
<strong>de</strong>n Verstand gesprochen wird. Es ist wie<strong>de</strong>rum die Gna<strong>de</strong>, die uns zur Besonnenheit<br />
unterweist (Tit 2,12).<br />
Man kann von diesem Vers aus eine gewisse Parallele zu 1. Korinther 12 – 14 ziehen. In<br />
diesen drei Kapiteln wird das Thema <strong>de</strong>r geistlichen Gna<strong>de</strong>ngaben ausführlich behan<strong>de</strong>lt.<br />
In Kapitel 12 geht es um <strong>de</strong>n Geist <strong>de</strong>r Kraft, d. h. um die Kraft, in <strong>de</strong>r die Gaben ausgeübt<br />
wer<strong>de</strong>n. Kapitel 13 spricht von <strong>de</strong>r Liebe, <strong>de</strong>m wahren Motiv. Kapitel 14 zeigt uns <strong>de</strong>n Geist<br />
<strong>de</strong>r Besonnenheit, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Gaben nicht fehlen darf.<br />
„So schäme dich nun nicht <strong>de</strong>s Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen,<br />
son<strong>de</strong>rn lei<strong>de</strong> Trübsal mit <strong>de</strong>m Evangelium, nach <strong>de</strong>r Kraft Gottes (Vers 8).<br />
Schäme dich nicht<br />
Timotheus stand aufgrund seines Umfel<strong>de</strong>s in einer gewissen Gefahr, sich zu schämen.<br />
Die benutzte Zeitform macht klar, dass es sich um eine vorbeugen<strong>de</strong> Warnung han<strong>de</strong>lt.<br />
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Timotheus sich bereits geschämt hatte. Er stand<br />
möglicherweise in einer bestimmten Gefahr, <strong>de</strong>r Paulus vorbeugen wollte. Deshalb hatte<br />
er in Vers 7 von <strong>de</strong>m Geist <strong>de</strong>r Kraft, <strong>de</strong>r Liebe und <strong>de</strong>r Besonnenheit gesprochen. Die<br />
angesprochene Gefahr gilt für uns ebenso. In Segenszeiten fällt es nicht so schwer, stark<br />
zu sein und sich zu <strong>de</strong>m Herrn zu bekennen. Wenn <strong>de</strong>r Wind uns allerdings entgegenbläst<br />
und wir zum Beispiel in ungläubiger Umgebung auf uns allein gestellt sind, mag es schnell<br />
an<strong>de</strong>rs aussehen.<br />
Als mögliche Ursache für die Scham <strong>de</strong>s Timotheus nennt Paulus zwei Grün<strong>de</strong>: erstens das<br />
Zeugnis <strong>de</strong>s Herrn und zweitens sich selbst, <strong>de</strong>n Gefangenen <strong>de</strong>s Herrn.<br />
Das „Zeugnis <strong>de</strong>s Herrn“ kann man auf zweierlei Weise verstehen: Zum einen kann es sich<br />
um das Zeugnis han<strong>de</strong>ln, das <strong>de</strong>r Herr uns gegeben hat. Dann ist die christliche Lehre, das<br />
Glaubensgut, gemeint, das wir predigen und weitergeben. Da es hier mit <strong>de</strong>m Evangelium<br />
verbun<strong>de</strong>n wird, geht es wohl konkret um die uns anvertraute Botschaft <strong>de</strong>s Heils in<br />
Christus. Zum an<strong>de</strong>ren kann man an das Zeugnis <strong>de</strong>nken, das wir von unserem Herrn und<br />
über Ihn ablegen. Bei<strong>de</strong> Seiten sind eigentlich nicht zu trennen. Sowohl das Evangelium <strong>de</strong>r<br />
Gna<strong>de</strong> als auch die christliche Glaubenswahrheit sind untrennbar mit <strong>de</strong>r Person unseres<br />
Herrn verbun<strong>de</strong>n.<br />
Paulus war ein Gefangener Roms. Dennoch bezeichnet er sich hier – wie an an<strong>de</strong>ren<br />
Stellen – nicht so. Er nennt sich ein Gefangener <strong>de</strong>s Herrn. Sich zu diesem Gefangenen zu<br />
bekennen, konnte für Timotheus unangenehme Folgen haben. Einmal hatten alle Gläubigen,<br />
die in Asien waren, sich von Paulus abgewandt, dann aber auch war er ja gera<strong>de</strong> aufgrund<br />
seines Glaubens ein Gefangener in Rom.<br />
Paulus selbst war ein Vorbild für Timotheus. In Römer 1,16 schreibt er, dass er sich <strong>de</strong>s<br />
Evangeliums nicht schämte. In Vers 12 unseres Kapitels wie<strong>de</strong>rholt er diese Aussage.<br />
Onesiphorus war ebenfalls ein positives Beispiel (Kap 1,16), und in Kapitel 2,15 wird<br />
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