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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />
Lehrfähigkeit und Duldsamkeit. Diese drei Eigenschaften fin<strong>de</strong>n wir vollkommen bei<br />
unserem Herrn. Von Ihm lesen wir in Matthäus 12,19, dass Er nicht streiten und schreien<br />
wird. Damit erfüllte sich das Wort Jesajas über <strong>de</strong>n Knecht <strong>de</strong>s Herrn (vgl. Jes 42,1–4).<br />
Wie kein an<strong>de</strong>rer wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Herr Jesus als Knecht Gottes durch Mil<strong>de</strong>, Lehrfähigkeit und<br />
Duldsamkeit ausgezeichnet. In 2. Korinther 10,1 erinnert Paulus an die „Sanftmut und<br />
Mil<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Christus“. Der Herr selbst for<strong>de</strong>rt seine Jünger auf: „Lernt von mir, <strong>de</strong>nn ich bin<br />
sanftmütig und von Herzen <strong>de</strong>mütig“ (Mt 11,29). Mehrfach lesen wir in <strong>de</strong>n Evangelien, dass<br />
seine Zuhörer über seine Lehre staunten. Als Knechte <strong>de</strong>s Herrn verteidigen wir uns nicht<br />
selbst, son<strong>de</strong>rn wir erfüllen unsere Aufgabe in Gehorsam und Treue, und zwar ohne bittere<br />
Empfindungen, ohne Wut und Rachegefühle. Wir sind nicht harsch und herrisch. Wir sind<br />
in unserem Han<strong>de</strong>ln an<strong>de</strong>ren gegenüber konsequent und <strong>de</strong>nnoch in Güte, Freundlichkeit<br />
und Langmut.<br />
Mil<strong>de</strong> zu sein be<strong>de</strong>utet, dass wir nicht auf unseren Rechten bestehen, wenn wir angegriffen<br />
wer<strong>de</strong>n. Duldsam meint, etwas zu ertragen, ohne beleidigt zu sein. Lehrfähigkeit ist eine<br />
Eigenschaft, die in 1. Timotheus 3,2 von einem Aufseher verlangt wird. Es geht nicht in<br />
erster Linie darum, großes Wissen o<strong>de</strong>r ein exzellentes Bibelverständnis zu haben, son<strong>de</strong>rn<br />
darum, das Wissen gut zu vermitteln und zu erklären. In dieser Gesinnung sollen wir<br />
an<strong>de</strong>ren gegenüber auftreten, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>nen gegenüber, die streiten wollen.<br />
Ein guter Knecht <strong>de</strong>s Herrn wird also einerseits dadurch gekennzeichnet, dass er Böses<br />
ertragen kann. Kritik einzustecken ist – beson<strong>de</strong>rs dann, wenn sie ungerechtfertigt ist –<br />
nicht einfach. Aber <strong>de</strong>r Herr Jesus hat es uns so vorgelebt. Wir sollen <strong>de</strong>n Fußspuren<br />
<strong>de</strong>ssen folgen, <strong>de</strong>r, „gescholten, nicht wie<strong>de</strong>rschalt, lei<strong>de</strong>nd, nicht drohte, son<strong>de</strong>rn sich <strong>de</strong>m<br />
übergab, <strong>de</strong>r gerecht richtet“ (1. Pet 2,23). Gleichzeitig wird ein guter Knecht immer bereit<br />
sein, liebevoll das vorzustellen, was <strong>de</strong>r Wahrheit Gottes entspricht.<br />
„Der in Sanftmut die Wi<strong>de</strong>rsacher zurechtweist, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur<br />
Erkenntnis <strong>de</strong>r Wahrheit“ (Vers 25).<br />
Den drei in Vers 24 genannten Eigenschaften wird eine vierte hinzugefügt. Der Knecht <strong>de</strong>s<br />
Herrn soll in <strong>de</strong>r Lage sein, die Wi<strong>de</strong>rsacher in Sanftmut zurechtzuweisen.<br />
Sanftmut ist eine Eigenschaft, die wir in <strong>de</strong>r Bibel öfter fin<strong>de</strong>n, sowohl im Alten wie im<br />
Neuen Testament. Von Mose lesen wir, dass er sehr sanftmütig war, „mehr als alle Menschen,<br />
die auf <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n waren“ (4. Mo 12,3). Dass gera<strong>de</strong> Mose so ausgezeichnet wird, macht<br />
klar, dass es hierbei nicht um eine natürliche Eigenschaft geht. Von Natur war Mose alles<br />
an<strong>de</strong>re als sanftmütig. Er war ein Mör<strong>de</strong>r. Doch in <strong>de</strong>r Schule Gottes war er gereift, so dass<br />
Gott ihm dieses Zeugnis ausstellen kann. Bemerkenswert ist <strong>de</strong>r Zusammenhang, in <strong>de</strong>m<br />
diese Auszeichnung erwähnt wird. In 4. Mose 12 sehen wir, wie seine eigenen Geschwister<br />
gegen ihn auftraten und ihn zu Unrecht angriffen. Die Sanftmut eines Menschen zeigt sich<br />
weniger in guten Tagen als vielmehr dann, wenn er attackiert wird.<br />
Im alten Griechenland wur<strong>de</strong> das Wort „Sanftmut“ für junge Pfer<strong>de</strong> benutzt, die eingeritten<br />
wur<strong>de</strong>n. Der Wille <strong>de</strong>r jungen Tiere musste vorsichtig gebrochen wer<strong>de</strong>n, damit sie <strong>de</strong>m<br />
Reiter gehorchten. Es musste dabei allerdings darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass die Energie und<br />
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