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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 4<br />
Das Überführen, Zurechtweisen und Ermahnen soll mit aller Langmut und Lehre geschehen.<br />
Die Wirkung <strong>de</strong>s Wortes ruft immer die Gegenwirkung <strong>de</strong>s Fleisches hervor. Deshalb<br />
braucht <strong>de</strong>r Diener alle Langmut im Umgang mit <strong>de</strong>n Menschen, zu <strong>de</strong>nen er re<strong>de</strong>t. Alle<br />
Langmut ist erfor<strong>de</strong>rlich, weil wir unter Umstän<strong>de</strong>n mit Menschen zu tun haben, die das<br />
Wort nicht hören und annehmen wollen, o<strong>de</strong>r auch mit solchen, die unwissend sind.<br />
Aber es muss gleichzeitig mit „aller Lehre“ sein. Die Basis muss die gesun<strong>de</strong> Lehre sein,<br />
obwohl es möglich ist, dass diese – wie <strong>de</strong>r nächste Vers uns zeigt – nicht mehr ertragen<br />
wird. Ohne das Fundament <strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong>n Lehre können wir Menschen we<strong>de</strong>r überzeugen,<br />
noch können wir sie zurechtweisen o<strong>de</strong>r ermahnen. Die gebrauchte Formulierung lässt<br />
uns allerdings nicht nur an <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>nken, was gelehrt wird, son<strong>de</strong>rn sie betont<br />
beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n aktiven Vorgang <strong>de</strong>s Belehrens an sich.<br />
„Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesun<strong>de</strong> Lehre nicht ertragen wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
nach ihren eigenen Begier<strong>de</strong>n sich selbst Lehrer aufhäufen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m es ihnen in<br />
<strong>de</strong>n Ohren kitzelt“ (Vers 3).<br />
Eine ernste Zeit<br />
Jetzt spricht Paulus über das Umfeld, in <strong>de</strong>m dieser Auftrag auszuführen ist. „Es wird eine<br />
Zeit sein.“ Paulus spricht in <strong>de</strong>r Zukunftsform. Er sah diese Zeit kommen. Sie <strong>de</strong>utete sich<br />
zu seinen Lebzeiten bereits an. Heute ist diese Zeit längst gekommen. Wir leben mitten<br />
darin. „Denn“ gibt die Begründung für <strong>de</strong>n Appell in Vers 2. Eine weitere Begründung folgt<br />
in Vers 6, wo Paulus darauf hinweist, dass er diese Er<strong>de</strong> bald verlassen wür<strong>de</strong>.<br />
Paulus spricht erneut über das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r christlichen Haushaltung. Der schlechte und<br />
erschrecken<strong>de</strong> Zustand innerhalb <strong>de</strong>s christlichen Bekenntnisses muss Motivation zum<br />
Dienst auf <strong>de</strong>m Fundament <strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong>n Lehre sein. Die falschen Lehrer kommen in die<br />
Häuser. Sie schrecken vor nichts zurück. Sie ergreifen ihrerseits die Initiative. Davor wer<strong>de</strong>n<br />
wir an verschie<strong>de</strong>nen Stellen im Neuen Testament gewarnt.<br />
„Sie“ sind wie<strong>de</strong>r die Menschen, die eine Form <strong>de</strong>r Gottseligkeit haben, <strong>de</strong>ren Kraft aber<br />
verleugnen. Es geht nicht um Hei<strong>de</strong>n, die die Wahrheit nie kannten, son<strong>de</strong>rn um Menschen,<br />
die sich als Christen bezeichnen. Sie wollen die gesun<strong>de</strong> christliche Lehre nicht ertragen.<br />
Aber nicht nur das. Sie wollen nicht nur das Gute nicht hören und akzeptieren, son<strong>de</strong>rn sie<br />
wen<strong>de</strong>n sich ganz bewusst <strong>de</strong>m Irrtum zu. Lehre ist hier nicht <strong>de</strong>r Vorgang <strong>de</strong>s Belehrens,<br />
son<strong>de</strong>rn das, was gelehrt wird. Gemeint ist <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>r Lehre, nicht so sehr die Art<br />
und Weise <strong>de</strong>s Belehrens. Diese Lehre ist „gesund“. Sie ist nicht nur in sich selbst gesund,<br />
son<strong>de</strong>rn sie ist gleichzeitig hilfreich, sie macht gesund.<br />
Das Evangelium ist diesen Menschen also durchaus nicht unbekannt. Sie kennen die Bibel.<br />
Sie wissen um die christliche Wahrheit. Aber sie wollen sie nicht hören und sie können sie<br />
nicht ertragen, weil sie nicht bereit sind, ihr zu folgen. „Ertragen“ be<strong>de</strong>utet, sich in Bezug<br />
auf eine bestimmte Sache aufrecht, gera<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r fest zu verhalten. „Nicht ertragen“ meint<br />
dann im Gegensatz dazu, dass sich jemand weigert, sich <strong>de</strong>r Wahrheit entsprechend zu<br />
verhalten.<br />
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