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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 3<br />

Eine äußere Form ohne Kraft<br />

Ein neunzehnter Punkt schließt sich an bzw. fasst das Ganze zusammen. Die Menschen,<br />

<strong>de</strong>nen Paulus dieses Fehlverhalten vorwirft, habe nur eine Form <strong>de</strong>r Gottseligkeit: Die<br />

Gottseligkeit (Frömmigkeit, Gottesfurcht) dient als Tarnkappe. Nach außen geben sie sich<br />

als Christen. Sie haben ein christliches Bekenntnis. Trotz<strong>de</strong>m haben sie kein Leben aus Gott.<br />

Sie haben zwar eine Religion, aber sie haben Christus nicht. Ihr Bekenntnis hält keiner<br />

Überprüfung stand.<br />

Der Ausdruck „Form“ nimmt Bezug auf das Äußere. Es ist die Beschreibung einer äußeren<br />

Form o<strong>de</strong>r eines Umrisses, wobei die innere Substanz fehlt. Wir können dabei an einen<br />

schönen Luftballon <strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>r lediglich mit Luft gefüllt ist. In Römer 2,20 gebraucht Paulus<br />

dieses Wort noch einmal. Dort wirft er <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n vor, dass sie lediglich eine „Form <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnis und <strong>de</strong>r Wahrheit im Gesetz“ hatten. Der gleiche Vorwurf wird hier <strong>de</strong>nen<br />

gemacht, die sich Christen nennen.<br />

Die aufgezählten Verhaltensweisen und Sün<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>n sich wenig von <strong>de</strong>n Sün<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>n. Was die Sache allerdings verschlimmert, ist die Tatsache, dass sie unter einem<br />

frommen Mantel geschehen. Die Hei<strong>de</strong>n versuchten ihre Bosheit gar nicht zu ver<strong>de</strong>cken.<br />

Die hier beschriebenen Namenchristen frönen <strong>de</strong>n Sün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>n – und sie tun es<br />

unter einer Form <strong>de</strong>r Gottseligkeit. Es ist nichts an<strong>de</strong>res als Hingabe je<strong>de</strong>r Art an das Böse.<br />

Wir wun<strong>de</strong>rn uns nicht, dass <strong>de</strong>r Herr dieses tote System schließlich aus seinem Mund<br />

ausspeien wird (Off 3,16).<br />

Diese Menschen halten eine fromme Fassa<strong>de</strong> aufrecht. Mehr o<strong>de</strong>r weniger regelmäßiger<br />

Kirchgang, Taufe, Konfirmation, Teilnahme am Abendmahl, eine kirchliche Trauung<br />

und Beerdigung usw. genügen allerdings nicht. Gott sucht Wahrheit im Innern. Das<br />

Verhalten dieser Menschen leugnet die Echtheit ihres Bekenntnisses. Die Form ist da,<br />

die Kraft fehlt. Aber das nicht allein. Die Kraft fehlt nicht nur, son<strong>de</strong>rn sie wird direkt<br />

verleugnet. Verleugnen be<strong>de</strong>utet ein unmittelbares Ablehnen. Man will die Kraft gar nicht.<br />

In Hebräer 11,24 wird das Wort mit „sich weigern“ übersetzt. Titus 1,6 sagt uns, dass es<br />

Menschen gibt, die vorgeben, Gott zu kennen, Ihn aber in ihren Werken verleugnen. Es<br />

mag sein, dass <strong>de</strong>r Gedanke <strong>de</strong>r Kraft eine Anspielung auf <strong>de</strong>n Heiligen Geist ist, <strong>de</strong>r auf<br />

diese Weise verleugnet wird.<br />

Ein Vergleich mit <strong>de</strong>m Volk Israel drängt sich auf. Dort war ebenfalls vieles zu einer reinen<br />

Formsache gewor<strong>de</strong>n. Paulus sagt in Römer 2,24, dass <strong>de</strong>r Name Gottes ihretwegen unter<br />

<strong>de</strong>n Nationen gelästert wor<strong>de</strong>n war. Dann fährt er fort: „Denn nicht <strong>de</strong>r ist ein Ju<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r<br />

es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; son<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r ist ein Ju<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r es innerlich ist, und Beschneidung ist die <strong>de</strong>s Herzens, im Geist, nicht<br />

im Buchstaben; <strong>de</strong>ssen Lob nicht von Menschen, son<strong>de</strong>rn von Gott ist“ (Röm 2,28.29). Was<br />

Gott sucht, ist Wahrheit im Innern (Ps 51,8). Schon im Alten Testament musste Gott seinem<br />

Volk vorwerfen, dass ihre Frömmigkeit wie eine Morgenwolke war, „wie ein Tau, <strong>de</strong>r früh<br />

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